Читать книгу Sullivans Gesetz/ Sullivans Rache/ Dunkler Garten - Nancy Taylor Rosenberg - Страница 30

Kapitel 24

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Am Dienstagmorgen kurz vor elf kam Hank in Carolyns Büro. Statt ihres gewohnten Kostüms trug sie heute ein leichtes, eng anliegendes Strickkleid, das ihre weiblichen Formen betonte. Da sie über Mittag Paul besuchen wollte, hatte sie ihre bequemen Straßenschuhe gegen Pumps eingetauscht.

»Sie sehen ja fantastisch aus«, sagte Hank. »Haben Sie eine neue Frisur oder was?«

Männer!, dachte Carolyn. Selbst wenn ihnen auffiel, dass man etwas zur Verschönerung seines Äußeren getan hatte, merkten sie nie, woran die Veränderung lag.

»Danke«, sagte sie und suchte weiter im Internet nach Informationen über Erfindungen und Patente. »Wie Sie sehen, habe ich zu tun. Ist uns im Metroix-Fall ein Durchbruch gelungen, oder sind Sie nur gekommen, um mich zu ärgern?«

»Ich dachte, Sie möchten mich vielleicht ins Fairview Hospital begleiten. Ich muss mit Madeline Harrison reden.«

»Und wann fahren Sie?«

»Nach der Durchsuchung von Charles Harrisons Haus. Der Staatsanwalt, Kevin Thomas, hat erst noch etwas in seinem Büro zu erledigen.«

Carolyn drehte sich auf ihrem Stuhl um und fragte: »Hat das Labor noch irgendwelche Spuren an den Beweismitteln, die wir im Seagull Motel sichergestellt haben, gefunden?«

»Nichts«, sagte Hank. »Es gab keine verwertbaren Fingerabdrücke, keine Haare, nichts. Wissen Sie, ob Downly ein Speed-Freak war?«

»Keine Ahnung«, sagte Carolyn. »Da er keine Bewährungsauflagen bezüglich Drogenkonsums hatte, habe ich das nie überprüft. Warum?«

»Metroix hat mir erzählt, der Angestellte im Seagull habe Pusteln im Gesicht und an den Armen gehabt. Symptome, die auf die Einnahme von Amphetaminen hindeuten. Entweder das, oder er hat ...«

»Das dürfen Sie nicht einmal denken«, unterbrach Carolyn den Detective und musste sofort an Luisa Cortez denken. Bei Vergewaltigungen bestand immer die Gefahr einer Übertragung des HIV-Virus. Als sie Eddie im Gefängnis besuchte, hatte er ein langärmeliges Hemd angehabt.

»Sollte Eddie auf Speed sein, dann ist er das wohl schon seit Jahren«, meinte sie nur.

»Vielleicht heißt er deshalb der Schnelle Eddie.«

Carolyn schwieg. Wie konnte sie sich je verzeihen, dass sie die Überwachung dieses Mannes im letzten Jahr so sträflich vernachlässigt hatte? Nach dem ausführlichen ersten Gespräch eines Bewährungshelfers mit seinem neuen Schützling beschränken sich die monatlichen Termine jedoch meistens auf Routinefragen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, bei Downly irgendwelche Hinweise auf Drogenmissbrauch gesehen zu haben.

»Ich sage Ihnen mal, wie ich den Fall sehe«, fuhr Hank fort. »Ehe Downly Luisa Cortez vergewaltigt hat, wurde er von einem Beamten der Polizei in Los Angeles entweder in zugedröhntem Zustand aufgegriffen oder bei einem Drogendeal erwischt. Und so ist Chief Harrison an ihn rangekommen. Statt Downly ins Gefängnis zu bringen, hat der Streifenpolizist ihn zu Harrison gebracht. Da Downly in Ventura aufgewachsen ist und sich hier gut auskennt, war er der perfekte Kandidat für einen Anschlag auf Metroix.«

Jetzt zog Hank sich einen Stuhl heran, setzte sich neben Carolyn und schnüffelte. »Sie duften sogar fantastisch.«

»Dann hätte der Chief ihn aus dem Gefängnis holen müssen«, sagte Carolyn, ohne auf Hanks Bemerkung einzugehen. »Er konnte das Risiko nicht eingehen, dass Downly auspackt, um dafür Strafmilderung für die ihm zur Last gelegte Vergewaltigung zu bekommen. Nein«, korrigierte sie sich, »das Gesetz erlaubt bei Vergewaltigung keinen Straferlass. So war’s nicht, Hank. Der Chief hatte Angst vor mir.«

»Warum sollte er Angst vor Ihnen gehabt haben?«

Hat Harrison erfahren, dass ich Eddie im Gefängnis besucht habe?, fragte sich Carolyn. Sie hatte darauf vertraut, dass Alex Barker sie deckte. Doch jemand anderer im Gefängnis hätte Harrison stecken können, dass eine Frau mit Eddie im Gefängnis gesprochen hatte. Harrison hatte sie zwar nicht gekannt, er wusste aber, wie das System funktionierte.

»Haben Sie mit dem Mann, der wegen nicht bezahlter Strafzettel festgenommen worden war, gesprochen?«

»Mit wem?«

»Sie wissen schon«, sagte Carolyn und wedelte mit der Hand. »Edward James Downy, den man irrtümlicherweise für Eddie Downly gehalten hat.«

»Nein«, entgegnete Hank. »Wir haben jemanden zu der Adresse geschickt, die er bei der Einlieferung angegeben hat. In dem Apartmenthaus kannte ihn niemand. Wir haben auch mit dem Büro gesprochen, das die Kaution für ihn hinterlegt hat. Ein Mann mittleren Alters sei ins Büro gekommen, habe dreitausend Dollar in bar auf den Counter geklatscht und die Anweisung erteilt, damit James Edward Downys Kaution zu bezahlen.«

»Was ist mit der Kfz-Zulassungsbehörde und seinem Führerschein?«

»Der Führerschein muss eine Fälschung gewesen sein«, sagte Hank schulterzuckend. »Downly ist registriert, aber kein Edward James Downy mit demselben Geburtsdatum.«

»Dieser andere Mann existiert also gar nicht«, sagte Carolyn perplex. Das Ausmaß der Täuschung in diesem Fall schockierte sie. »Die Gefängnisverwaltung hat gewusst, dass ein Vergewaltiger entlassen wurde, und sie hat trotzdem einen Mann, der wegen unbezahlter Strafzetteln saß, gehen lassen. Wie kann er Strafzettel bekommen, wenn er nicht einmal einen Führerschein hat?«

»Die Strafzettel wurden auf den Schnellen Eddie ausgestellt.«

»Ich habe noch nie einen derartigen Schlamassel erlebt«, sagte Carolyn und massierte sich die Schläfe.

Hat Alex Barker entdeckt, dass mein Besuch im Computer registriert wurde?, überlegte sie. Hat er dann versucht, das zu vertuschen, und dabei die Registriernummern der beiden Häftlinge absichtlich vertauscht? Ich kann mich doch nicht irren. Auch wenn Downys Identität falsch war, eins steht fest: Ein Mann wurde ins Gefängnis eingeliefert und wieder entlassen.

»Sie haben mir noch nicht erklärt, warum Chief Harrison Angst vor Ihnen gehabt haben sollte?«

»Oh«, sagte Carolyn. »Er wusste, dass ich in dieser neuen Straftat ermitteln werde. Und mir eilt der Ruf voraus, dass ich diese Typen zum Reden bringe. Harrison musste Eddie aus dem Gefängnis holen, ehe ich noch einmal mit ihm reden konnte. Und nachdem er Eddies Freilassung arrangiert hatte, befahl er ihm, Metroix zu erledigen.«

»Das macht Sinn«, sagte der Detective. »Wir wissen, dass mehr als eine Person in die Ereignisse verwickelt sind. Nachdem Eddie auf Metroix geschossen hatte, gab ihm der Chief Geld, damit er aus der Stadt verschwindet. Aber wer hat dann versucht, Sie neulich Abend von der Straße zu drängen?«

»Eddie«, konstatierte Carolyn und schwang ihr mit schwarzem Nylon bestrumpftes Bein. Als sie jedoch merkte, dass der Detective ihrem Körper mehr Aufmerksamkeit schenkte als ihren Worten, setzte sie sich wieder aufrecht hin.

»Sollte Eddie nicht schon tot sein«, fuhr sie fort, »werden Harrisons Männer ihn umbringen. Der Chief hat diesem Bastard kein Geld gegeben. Deshalb steht der Kerl ja so unter Druck. Er braucht ein sicheres Versteck und wahrscheinlich auch Dope. Ich kenne alle seine Kontakte. Zu diesen Leuten kann er nicht gehen. Also sitzt er in Ventura in der Falle.«

»Wir brauchen mehr Fakten und weniger Spekulationen«, sagte Hank und stand auf. »Wenn bei der Durchsuchung von Harrisons Haus nichts Besonderes herauskommt, fahre ich gegen drei nach L. A. Kommen Sie nun mit oder nicht?«

Carolyn überlegte. Auch wenn sie mittags zu Paul fuhr, musste sie am späten Nachmittag in ihr Büro zurückkehren. Sie brauchte etwas Ablenkung, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie sagte dem Detective, sie werde um drei zu ihm ins Revier kommen, da es näher am Haus des Professors lag. Dann rief sie Paul an und sagte ihm, sie mache sich jetzt auf den Weg.

Paul öffnete die Haustür. Sofort stieg Carolyn der köstliche Duft von frisch gebackenem Brot in die Nase. Auf dem Tisch im Esszimmer standen Platten mit fein geschnittenem Roastbeef und Kartoffelsalat. Auf Obsttellern lagen Ananasscheiben, Orangen- und Papayaschnitze und in einer Schale Erdbeeren.

»Du siehst noch appetitlicher aus als das Essen«, sagte Paul, hob ihre Haare und küsste sie auf den Hals.

»Wo ist Isobel?«, fragte Carolyn, da sie die Haushälterin in der Küche nicht gesehen hatte.

»Sie hat heute ihren freien Tag«, entgegnete er und lächelte verschmitzt.

»Ich verstehe«, sagte Carolyn. »Ist heute ihr regulärer freier Tag, oder hast du sie weggeschickt, nachdem sie das Essen vorbereitet hat?«

»Wie scharfsinnig du doch bist«, sagte er und lachte leise. »Ich habe ihr heute freigegeben, damit ich mit dir allein sein kann.«

»Du hättest dir nicht so viel Mühe machen sollen«, sagte Carolyn und setzte sich an den Tisch. »Mittags esse ich eigentlich selten. Mir genügt ein Frühstück und ein Abendessen.«

»Ach, tatsächlich?«, fragte Paul »Dann kann das Essen ja warten.« Er reichte ihr ein Glas Wein. »Komm mit. Ich will dir etwas zeigen.«

Vielleicht hat er noch etwas Wichtiges in Daniels Unterlagen entdeckt, überlegte Carolyn und folgte ihm über den Flur. Als sie plötzlich im Schlafzimmer standen, nahm er ihr das Glas aus der Hand und zog sie aufs Bett.

»Ich habe Hunger«, flüsterte er, »nach dir.«

»Das merke ich«, antwortete Carolyn und schob seine Hand von ihrem Bein. Als er sie jedoch küsste, reagierte sie sofort und fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar. Seine Lippen waren weich, sein Körper fest und muskulös.

Er schob ihr das Kleid von der rechten Schulter und sagte: »Mein Gott, wie schön du bist.«

»Ich dachte, du glaubst nicht an Gott«, neckte sie ihn.

»Das ist doch nur so ein Ausdruck«, entgegnete er. »Du bist doch hoffentlich nicht hergekommen, um über Religion zu diskutieren, oder?«

»Nein, das machen wir ein andermal«, sagte Carolyn, zog mit der Fingerspitze seine Nasenlinie nach und betrachtete sein Gesicht. Er sieht wirklich gut aus, dachte sie und fragte sich, wie alt er wohl war. Er hatte kaum Falten und seine Haut war glatt und weich.

Dann griff sie nach seiner Hand. Seine Finger waren schmal und lang, die Nägel kurz geschnitten – er war offensichtlich kein Mann, der seinen Lebensunterhalt mit harter körperlicher Arbeit verdiente. Entspannt und zufrieden schmiegte sie sich an ihn. Er schien es nicht eilig zu haben.

Zehn Minuten später wälzten sie sich ausgelassen wie zwei Teenager auf dem Bett. Sie küssten sich, sahen einander in die Augen und warteten, wer als Erster blinzeln würde. Dann wollte er ihre Brüste berühren, aber sie entzog sich ihm.

Als er seine Hand zwischen ihre Schenkel schob und anfing, sie zu streicheln, lehnte sie sich mit geschlossenen Augen zurück.

Noch nie hatte ein Mann sie auf diese Weise berührt. Dass ein Physiker auch ein hervorragender Liebhaber sein könnte, war ihr noch nie in den Sinn gekommen. Klug ja ... gut im Bett – unwahrscheinlich. Da habe ich mich wohl gründlich geirrt, dachte sie. Paul schien nicht nur einen Master in Physik zu haben, sondern auch in weiblicher Anatomie. Er wusste nicht nur, wie er sie berühren musste, sondern auch genau wo.

»Stopp«, sagte sie und schob wieder seine Hand weg.

»Nein«, protestierte er, mit einem flehenden Unterton in der Stimme. »Wir haben doch noch gar nicht angefangen. Zieh deine Nylons aus.«

Carolyn warf einen Blick auf den Wecker auf dem Nachttisch. Es war schon nach eins. Sie durfte ihr Zeitgefühl nicht verlieren. Außerdem konnte sie mit einem Mann, den sie kaum kannte, nicht im hellen Tageslicht schlafen, auch wenn sie ihn begehrte.

Die Glasschiebetür des Schlafzimmers ging auf einen kleinen, bepflanzten Hof hinaus. Da es keine Vorhänge gab, schien die Mittagssonne hell ins Zimmer. Mit Brad war sie jahrelang befreundet gewesen, ehe sie mit ihm geschlafen hatte. Und erst ein halbes Jahr später hatte sie gelernt, sich beim Sex zu entspannen und ihre Sinnlichkeit voll auszuleben.

»Zieh das aus«, sagte Paul und zupfte an ihrem Kleid. »Ich möchte dich ansehen.«

»Nein, ich ziehe mich nicht aus«, sagte Carolyn, griff nach seiner Hand und küsste sie. »Aber das verstehst du nicht.«

Er rollte sich auf die Seite und stützte den Kopf in eine Hand. »Was verstehe ich nicht?«

Carolyn wusste, dass sie ihm nicht würde widerstehen können, wenn sie noch länger blieb. Sie setzte sich auf. »Ich muss ins Büro zurück.«

»Das ist eine Ausrede«, sagte Paul und zog sie wieder aufs Bett. »Warum darf ich nicht mit dir schlafen? Wie lange willst du mich denn noch quälen? Oder willst du mich nicht haben?«

»Natürlich will ich dich«, antwortete Carolyn verlegen. »Und du weißt, dass ich die Wahrheit sage.«

»Dann bleib doch«, sagte er und küsste sie wieder.

»Ich muss erst um drei wieder im Büro sein«, gestand sie ihm. »Ich könnte sogar die Fahrt nach L. A. sausen lassen und mir den Nachmittag freinehmen. Aber ich kann am helllichten Tag nicht mit dir schlafen. Ich habe Hemmungen wegen meines Körpers.«

Sie dachte an ihre Schwangerschaftsstreifen und wie sie die Frauen beneidete, die mit nabelfreien Tops und in Miniröcken oder Shorts umherliefen. Die Kalifornierinnen waren Fitness-Freaks und verbrachten jeden Tag Stunden in Sport-Studios. Aber sie hatte weder einen straffen Busen noch das Geld, sich einmal jährlich unter das Messer eines Schönheits-Chirurgen zulegen.

»Hast du denn keinen direkten Draht zum Himmel?«, fragte Paul und sie spürte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht.

»Zum Himmel?«, entgegnete sie verwirrt. »Du meinst zu Gott? Wie kommst du denn darauf?«

»Weil ich mir eine Sonnenfinsternis wünsche«, sagte er lächelnd. »Dann wäre es dunkel und wir könnten uns lieben.«

»Nur weil ich gesagt habe, dass ich an Gott glaube, heißt das nicht, dass ich einen direkten Draht zu ihm habe«, entgegnete Carolyn. »Und wenn, wie sollte ich wohl eine Sonnenfinsternis zu Stande bringen?«

»Ganz einfach«, sagte er. »Indem du deine Kleidung vor die Sonne hängst.«

Carolyn legte ihm ihren Zeigefinger auf den Mund. »Ich arbeite an deiner Sonnenfinsternis, aber nur, wenn du mich jetzt gehen lässt. Ich kann heute noch nicht mit dir schlafen.«

»Du bist gnadenlos. Wenn ich dich nicht interessiere, musst du es nur sagen.«

»Nichts wäre weiter von der Wahrheit entfernt«, sagte sie, löste sich aus seinen Armen und stand auf. Ihr war etwas schwindelig und sie musste sich an der Kommode festhalten. Sie brauchte keinen Wein. Allein dieser Mann hatte eine berauschende Wirkung auf sie. Und sie musste nicht nur gegen seinen Willen, sondern auch gegen ihr eigenes Verlangen ankämpfen.

»Ich rufe dich heute Abend an«, sagte sie und schlüpfte in ihre Pumps.

Paul ließ sich frustriert in die Kissen sinken.

»Isst du denn nicht mehr mit mir?«, fragte er. »Du gehst einfach und lässt mich wieder allein? Da kann ich mein Manuskript ja gleich in den Papierkorb werfen.«

»Hab etwas Geduld. Bitte«, sagte Carolyn und küsste ihn leicht auf die Lippen. »Ich bin nicht wegen des Essens gekommen. Und wenn die Zeit reif ist, schlafen wir zusammen.«

»Ach«, sagte er da, richtete sich auf und setzte seine Brille auf, »mein Freund von der Caltech hat heute Morgen wieder angerufen. Der Entwurf dieses Mannes für eine leichte Kraftquelle für das Exoskelett scheint realisierbar zu sein. Wusstest du, dass die Regierung Firmen und Forschungsinstituten bis zu fünfzig Millionen Dollar für die Konstruktion eines funktionstüchtigen Exoskeletts geboten hat?«

»Hast du fünfzig Millionen gesagt?«, fragte Carolyn ungläubig.

»Ja«, bestätigte Paul, dessen wissenschaftlicher Verstand jetzt wieder erwacht war. »Lass mich eins klarstellen: Dieser Mann hat keine akademische Ausbildung. Wie lange hat er an diesem Projekt gearbeitet?«

»Über zwanzig Jahre«, sagte Carolyn. »Er hat auch noch andere Sachen erfunden. Aber alle seine Entwürfe und Berechnungen wurden bei dieser Explosion im Motel zerstört.«

»Soll das heißen, dein Schützling, dieser Metroix, hat diese Pläne entworfen?«, fragte Paul verblüfft.

Carolyn fasste sich an den Kopf. Wie konnte sie nur? Denn sie hatte Daniels Identität nicht preisgeben wollen.

»Ja«, sagte sie. »Die Arbeit, die ich dir gegeben habe, hat er in der Nacht, ehe er niedergeschossen wurde, im Hotel rekonstruiert.«

Sie hatte keine Zeit, Paul zu erklären, welche Verwicklungen es bezüglich Daniels Arbeiten gegeben hatte. Als Nächstes musste sie herausfinden, ob es im Gefängnis tatsächlich ein Joint-Venture-Programm bezüglich Daniels Arbeiten gegeben hatte. Und dafür musste sie die Staatsanwaltschaft einschalten, denn Stephen Lackner konnte sie nicht noch einmal anrufen.

»Das ist unmöglich«, sagte Paul, stand auch auf und glättete die Bettdecke. »Niemand kann an einem Tag eine derart komplexe Arbeit abliefern. Du musst dich irren.«

»Das hat Metroix auch nicht getan. Er hat nur so schnell wie möglich seine Arbeit rekonstruiert«, entgegnete Carolyn lächelnd. »Ich habe nicht geglaubt, dass er das scharrt. Aber nach dem, was du mir eben erzählt hast, scheint er es getan zu haben.«

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