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10. Kairo

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I

ch schloss dieses Land in mein Herz und fühlte mich in dieser Welt zu Hause. Dieses Leben ist mir bekannt. Es gab eine Zeit, da wollte ich hier alles liegen lassen und nach Kairo ziehen.

Ägypten eröffnete in meiner Seele Dimensionen, welche hier nicht gelebt und nicht geachtet werden. Spiritualität, Arbeit, Familie ist alles eins. Nichts wird getrennt vom anderen. Es wird aber auch nichts verdeckt und alles gehört zusammen. In der Gasse zur Mauer der heiligen, altehrwürdigen Azhar Moschee, hängt auf der Gegenseite das Fleisch einer vollständigen Kuh in der Hitze der Sonne. Es wird Schach gespielt mitten in einer engen Strasse, wo der Verkehr nur stockend vorwärtsgeht. Es ist Freitag, die ganze Gasse ist belegt mit Gebetsteppichen und Männern beim Gebet während der Gebetsausrufer vom Minarett seine Koranworte rezitiert. Ich sitze inmitten mit meinem Pink Hut auf einem goldigen, verschnörkelten, feingeschnitzten Polsterstuhl, welcher ein Möbelverkäufer vor seinen Laden gestellt hat. Das Gefängnis liegt mitten in der Stadt, Entlassene kommen raus, andere blicken mit ihren finsteren Blicken aus den Gefängnistransportern auf mich runter. Frauen laufen verhüllt neben halbnackten Touristinnen. Alles hat seinen Platz. Die Vielfalt wird angenommen. In einem renommierten Goldgeschäft kommt ein junger, kranker Mann und bekommt etwas zu essen. Da er in seinem kranken Zustand nicht sauber essen kann, entsteht eine riesige Sauerei. Gleichzeitig werden vornehme Gäste aus irgendwoher bedient. Es gibt Schurken und Rechtschaffene. Es gibt sehr Arme und sehr Reiche. Es gibt aber keine Grenzen zwischen den einen und anderen. Es ist ein grosses Miteinander.

Und wo ist nun dieses Kairo geblieben? Was geschieht in dieser Stadt? Kairo war eine der sichersten Städte auf dieser Welt. Es ist ein Machtkampf, übertragen auf diese Menschen, welche Spielball spielen, aber es eigentlich nicht wollen. Sie wollen Freiheit. Sie wollen Ägypter bleiben. Sie wollen weder eine saudische Kultur noch eine amerikanische Kultur aufgedrückt bekommen. Sie wollen ihr Land selber gestalten. Und genau das, wird immer schwieriger. Jeder lockt mit Geldern, welche schwierig sind auszuschlagen, wenn jedem das Wasser am Halse steht. Es ist kein Kampf der Ägypter. Es ist ein Kampf von aussen mit dem einzigen Ziel Ägypten in die Knie zu zwingen und dem einen oder anderen Herrn zu dienen.

Möge Frieden und Stabilität siegen. Alles andere kann daraus wachsen. Es ist etwas zerbrochen. Möge heilen, was zerbrochen wurde.

Mein innerer Schrei ONENESS-WORLD

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