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2. Professor Dr. Spillmann (1981-1989)

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E

r war mein Geschichtslehrer. Er inspirierte mich nicht nur, er lehrte mich etwas fürs Leben und liess mich den Anfang eines roten Fadens in meinem Leben greifen.

Ich mag mich erinnern. Wir hatten eine Prüfung über die Geschichte von Afrika. Ich hatte den Text im Geschichtsbuch nicht gelesen, wusste aber viel von Menschen, welche ich aus Afrika kennenlernte. So antwortete ich auf seine Fragen mit diesem Wissen, das ich hatte. Er gab mir daraufhin eine gute Note und meinte, dass dieses Wissen zwar nicht aus unserem Schulbuch stamme, doch sehr wohl seine Prüfungsfragen beantworten würde.

Ein anderes Mal hatten wir eine Prüfung über Jahreszahlen, wann was geschehen war. Auswendig lernen fiel mir mein Leben lang schwer. Ich kann nicht kopieren, doch sehr viel mehr kreieren. Dies ging so weit, dass ich auch in der Mathematik stets die Formeln jedes Mal von neuem herleitete und aus der Logik neu aufbaute. Ich hatte den Text nicht mal gelesen. So wusste ich, dass es gar keinen Sinn hat, nur anzufangen, die Prüfungsfragen zu beantworten. So beschloss ich stattdessen einen Aufsatz zu schreiben, über den Unsinn einer solchen Prüfung. Professor Dr. Spillmann kam am nächsten Tag in der Pause auf mich zu und meinte: «Er würde die Note für mich einfach streichen. Ich soll aber darauf gefasst sein, dass er mich in der nächsten Geschichtsstunde nach vorne holen werde. Er sei Pro und ich Kontra. Die Klasse könne hierzu ihre Meinung frei bekunden. So könnten wir lernen, wie eine Diskussion trotz gegensätzlicher Meinung friedlich, konstruktiv und bereichernd durchgeführt werden könne.» Das war sehr spannend für mich. Er war eine Weile der Leiter des Schweizer Friedensinstituts unterstützt vom Schweizer Bund.

Möge die Welt lernen, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten für so mancherlei Konflikt rund um den Erdball, so dass gegensätzliche Parteien lernen einander zu akzeptieren, auf gleicher Augenhöhe am runden Tisch.

Nirgends anders als bei ihm lernte ich so viel fürs Leben. Nichts destotrotz beschäftigte ich mich weiterhin in meinem Leben mit kausalen geschichtlichen Zusammenhängen und Hintergründen und liess Jahreszahlen, Jahreszahlen bleiben.

1981 wurde mein Geschichtsprofessor nach Kairo gerufen um ein Gespräch mit dem damaligen ägyptischen Präsidenten Anwar El Sadat zu führen. Mein Lehrer wurde vom Schweizer Friedensinstitut ausgewählt als Sprecher zur Präsentation eines Friedensprojekts im Sinai. Das faszinierte mich. Im gleichen Jahr am 6. Oktober 1981 wurde Anwar Al Sadat umgebracht und damit wurde auch das Projekt im Sinai zu Grabe getragen; nicht aber mein innerer Schrei nach Frieden und Eins Sein in der arabischen Welt und zwischen der arabischen und westlichen Welt.

1989 war es dann so weit, dass ich in Zusammenarbeit mit der ägyptischen Regierung den Friedenslauf von Assuan nach Alexandria organisieren konnte. Noch immer träume ich davon, dass dieses Friedensprojekt im Sinai geschehen kann, was einst Anwar EL Sadat mit Professor Dr. Spillmann besprach und die Zeitungen in Ägypten damals darüber berichteten.

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