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ALLES ZU SEINER ZEIT

Erdbeeren zu Weihnachten? Spargel rund ums Jahr? Muss das wirklich sein? Ist es nicht gerade schön, im Winter voller Vorfreude die Saison herbeizusehnen und Erdbeeren und Spargel dann umso mehr zu genießen? Regional und so automatisch saisonal zu essen bedeutet nicht Verzicht, sondern eine spannende Reise zu den Genüssen und Geschmäckern unserer Großeltern. Kohlrabi, Tomaten, Kopfsalat, Kirschen und Himbeeren kommen nur im Sommer auf den Speiseplan, dafür haben Grünkohl, Feldsalat, Lauch, Steckrüben und lagerfähige Äpfel im Winter Hochsaison. Werfen Sie doch einmal einen Blick in den Saisonkalender am Ende des Buches – dort sehen Sie, wann Gemüse, Obst & Co. in unseren heimischen Gefilden Saison haben.

Saisonales Gemüse aus dem eigenen Garten oder vom Hofladen in der Nähe ist nicht nur viel vitaminreicher, sondern verleiht den Gerichten unserer Kindheit die Aromen, an die wir uns so gerne erinnern.

FRISCHER GEHT’S NICHT

Früher gehörte die Verwendung frischer, saisonaler und regionaler Produkte ganz selbstverständlich zum Alltag. Auf den Tisch kam, was Stall und Garten gerade hergaben. Frische war selbstverständlich, da lange Transportwege wegfielen. Was morgens im Garten geerntet wurde, kam abends auf den Tisch, ohne Zusatz- oder Konservierungsstoffe. Geschmacksverstärker waren noch unbekannt und auch nicht nötig, da die Zutaten aus eigenem Anbau viel mehr Geschmack besaßen. Fertiggerichte gab es nicht, Oma bereitete Knödel, Spätzle und Hefeteig in Handarbeit selbst zu. Brühe wurde nicht aus Brühwürfeln, sondern aus Fleisch, Knochen und Gemüse hergestellt. Man nahm sich Zeit fürs Kochen und Essen. Der bewusste Umgang mit Zutaten war eine Notwendigkeit, nichts durfte verschwendet werden. Wurde beispielsweise ein Schwein geschlachtet, so aß man nicht etwa nur das Fleisch, sondern verwendete auch alles andere wie Innereien, Fett, Kopf und Füße.

Im Zuge des kulinarischen Trends „From nose to tail“ („Von Kopf bis Schwanz“) erleben in der letzten Zeit, längst vergessene Fleischteile erfreulicherweise eine Renaissance.

Trotz aller Veränderungen wird in ländlichen Gebieten auch heute noch vieles ähnlich praktiziert wie früher. Leben und Essen ist erdverhaftet und ausgerichtet an der Natur und den Jahreszeiten. Obst und Gemüse kommt vom benachbarten Hof oder wird im eigenen Garten angebaut, Brot wird selbst gebacken, Fleisch stammt vielfach aus eigener Zucht. So besteht eine völlige Transparenz über die Herkunft der Zutaten.

Mit unseren Rezepten kommen Sie diesem Leben wieder einen Schritt näher. Unsere Heimatküche ist ein Kochbuch für alle, die die schönen Erinnerungen an die Küche der Oma wieder wachrufen möchten und die gemeinsam mit ihren Freunden und ihren Kindern geerdet, bodenständig und trotzdem kreativ kochen und essen möchten. Eben ein Buch für alle, die Lust haben, ohne Dogmen und Verbote ihren Speiseplan zu erweitern und Neues auszuprobieren, wann immer es geht. Gutes Essen ist einfach so verdammt lecker!

Wir wünschen Ihnen viel Spaß auf der kulinarischen Entdeckungsreise durch unsere Heimat!

VORFREUDE IST DIE SCHÖNSTE FREUDE

Heimatküche

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