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_KAPITEL 4

Fahrstuhlmusik

D

ie zerkratzten Türen schließen sich unbeeindruckt hinter den Priestern. Der Fahrstuhl tut seine Pflicht. Als die Kabine beginnt sich den Schacht hoch zu quälen, schießt Vinzenz Adrenalinspiegel an die Decke des Aufzugs. Verhandlungen mit Dämonen sind kein Bestandteil der Ausbildung.

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Seine Hände zittern, als hätte man ihm eine Schlinge aus Stacheldraht um die Kehle gelegt.

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Ihm wird kalt, eine Gänsehaut krabbelt seine Waden hoch. Er unterdrückt den Schüttelfrost.

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Er sieht in den dreckigen Aschenbecher der 30 Jahre alten Apparatur.

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Die zwei Neonröhren an der Decke des Fahrstuhls flackern zweimal.

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Nepomuk steht, auch ohne seinen Gehstock, fest wie ein Fels, im fahrenden Raum.

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Die Kabine hüllt sich in Dunkelheit. Der Reihe nach sterben die Lampen in den Knöpfen, die zu sechs unbewohnten Etagen führen. Die urzeitliche Etagenanzeige folgt ihrem Beispiel.

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In der Dunkelheit fängt der Motor des Fahrstuhls an, Laute aus den Bronchien zu ringen.

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Die Zeit bleibt für den faltigen Mann stehen. Zigarettenrauch quillt aus seiner Nase.

Ich dachte du holst mich als sie mich in die Röhre geschoben haben, dann dachte ich mich du holst mich, als sie mir die erste Infusion gelegt haben. Warum lebe ich überhaupt noch? … Ich bin zu alt für diese Scheiße! … Mir ist egal ob ich lebend aus dieser Box steige, ich bin hier, wie ihr verlangt habt.

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Die verkratzen Türen Fahrstuhltüren öffnen sich vor den befreiten Priestern. Dumpfe Basswellen dringen in die Kabine.

DER ERZENGEL JOHANNES

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