Читать книгу Vegan ist Unsinn! - Niko Rittenau - Страница 48

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Der Veganismus wird von einigen Seiten mit der Begründung abgelehnt, dass seine Vertreter*innen vermeintlich eine Reihe unschöner Attribute aufweisen. So seien sie unter anderem intolerant, militant, radikal, extrem bzw. extremistisch und dogmatisch. Eine Überzeugung ist aber nicht notwendigerweise an die Personen gekoppelt, die sie vertreten. Eine vegan lebende Person kann also durchaus eine der zuvor genannten Eigenschaften aufweisen, ohne dass ihre Verhaltensweisen automatisch auf den Veganismus zuträfen. Dies ist hier klar zu trennen. Allen Begriffen gemein ist, dass es sich bei ihnen um Charakterangriffe handelt, die verhindern sollen, dass die veganen Personen ernst genommen werden. Einen der Gründe für derartige Herabwürdigungen sieht die amerikanische Psychologin Dr. Melanie Joy in der Strategie, dass man sich als Mischköstler*in vermeintlich nicht mehr mit der Position des Veganismus beschäftigen muss, wenn man seine Vertreter*innen – und damit auch den Veganismus selbst – als eine extremistische, radikale und damit irrationale und ablehnungswürdige Sache abtut. Oder um es mit ihren Worten zu sagen: »Wenn man den Boten (im übertragenen Sinne) erschießt, muss man die Bedeutung seiner Botschaft nicht mehr ernst nehmen.«1 Es handelt sich bei Anschuldigungen dieser Art um einen Fehlschluss aus der Kategorie »argumentum ad hominem« (zu Deutsch etwa »Beweisrede gegen den Menschen«).2 Diese Begrifflichkeit beschreibt Argumente, die nicht das Gesagte aufgreifen und auf dieses eingehen, sondern sich lediglich auf Attribute der Person, die die jeweilige Aussage tätigt, beziehen.3 Durch diese unredliche Gesprächstaktik wertet man das Gegenüber (in diesem Fall die vegan lebende Person) ab und verschiebt den Fokus von einer faktenbasierten auf eine emotionale Ebene. Die Sache selbst, in diesem Fall den Veganismus, widerlegt man damit aber nicht. Häufig wird auf diese und ähnliche, artverwandte Taktiken zurückgegriffen, wenn keine tatsächlichen Argumente zur Verfügung stehen oder wenn diese ein schlechtes Licht auf einen selbst werfen. Es wird also versucht, dem Gegenüber eine unredliche Motivation zu unterstellen, anstatt auf das vorgebrachte Argument einzugehen. Da es sich bei den zuvor genannten um schwerwiegende, jedoch teils sehr verschiedenartige inhaltliche Vorwürfe handelt, werden diese Aussagen nachfolgend im Einzelnen analysiert.

Vegan ist Unsinn!

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