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Werte, die das Konfliktlösungsverhalten im Gordon-Modell leiten

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Wenn nun die Berücksichtigung von Werten im Gordonschen Beziehungskonzept von großer Bedeutung ist, dann stellt sich die Frage, um welche Werte es sich im Einzelnen handelt. Wertaussagen macht Gordon einmal direkt in Bezug auf Problemlösungsmethoden, zum anderen lassen sich diese über die von ihm verwendeten Methoden erschließen. So sind Werte wie Hilfsbereitschaft, Eigenständigkeit, Einfühlungsvermögen, Offenheit, Rücksichtnahme, Vertrauen, Gerechtigkeit, Toleranz, Selbstkontrolle, Gleichberechtigung, Verantwortlichkeit und Respekt Bestandteil des Beziehungskonzepts.


Hierzu nun einige Wertpräzisierungen bezüglich des vorliegenden Konfliktthemas:

- Personen sollen bei der Befriedigung ihrer Bedürfnisse auch diejenigen von anderen Personen achten.

- Probleme sollen unter Beachtung der Selbstbestimmung von Personen gelöst werden: Bereitet mir jemand ein Problem mit seinem Verhalten, so soll ich ihm die Freiheit lassen, sein Verhalten zu ändern. Im Vordergrund steht damit die Selbstkontrolle des Verhaltens im Vertrauen darauf, dass der andere schon sein Verhalten ändern wird, wenn ihm seine Bedürfnislage dies ermöglicht. So wie ich dem anderen die Freiheit lasse, sein Verhalten zu ändern, muss er mir ebenfalls zugestehen zu entscheiden, ob seine Problemlösung für mich angemessen ist.

- Auch wenn das Verhalten des anderen für mich unannehmbar ist, sollte ich ihn achten. Damit scheiden bestimmte Formen der Auseinandersetzung aus wie beleidigen, beschämen, bedrohen etc. Jedoch gilt zugleich: Ist mir ein Verhalten von anderen unannehmbar, so soll ich dies in aller Offenheit mitteilen.

- Ich sollte mir und anderen gegenüber bei Problemen einfühlsam sein, d. h. mir klar darüber werden, was in mir und im anderen vorgeht.

- In Beziehungen sollten die Partner gleichberechtigt sein: Hieraus folgt dann z. B., dass bei einer Konfliktlösung die Zustimmung aller am Konflikt Beteiligten erforderlich ist.

- In Beziehungen sollte Gerechtigkeit vorherrschen. Hieraus folgt dann z. B., dass eine für alle Konfliktparteien zufriedenstellende Lösung anzustreben ist.

- In Beziehungen sollten die Partner andere Einstellungen und Werte akzeptieren. Dies hat dann zur Folge, dass bei Wertkonflikten nur bestimmte Lösungsmöglichkeiten in Frage kommen.


Einige wesentliche Wertvorstellungen von Thomas Gordon finden sich in seinem Beziehungs-Credo (siehe u. a. Gordon, „Die neue Beziehungskonferenz“, 2001, 12 f.). Greifen wir zum Schluss das o. a. Beispiel noch einmal auf, dann kann gefragt werden, von welchen Wertvorstellungen sich Frau Peters leiten lassen kann, wenn sie Sören zu einer Änderung seines Verhaltens bewegen will:

- Sie kann bei ihrem weiteren Vorgehen die Entscheidungsfreiheit von Sören respektieren, obwohl er bisher ihrem Wunsch nach Lärmverringerung nicht entsprochen hat.

- Zugleich kann sie der Meinung sein, dass der Konflikt von ihr und ihrem Sohn zu lösen sei und nicht durch Mithilfe von anderen.

- Sie kann des Weiteren der Auffassung sein, dass eine einvernehmliche Lösung mit ihrem Sohn gefunden werden sollte.

Konflikte einvernehmlich lösen und vermeiden

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