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Antwortende Ich-Botschaften

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Ausgangspunkt einer Antwortenden Ich-Botschaft ist die Frage einer Person nach einem bestimmten Verhalten, das für die befragte Person unangenehm ist:

- Tim fragt seine Mutter im Kaufhaus: „Mama, kannst Du mir den Teddybären kaufen, den mag ich?“ Die Mutter möchte für den Teddybären kein Geld ausgeben, da ihr Sohn schon viele Stofftiere hat und sie das Geld für andere Dinge benötigt.

- Herr Horst fragt seine Frau: „Kannst Du mir heute den grauen Mantel in die Reinigung bringen?“ Frau Horst möchte den Mantel heute nicht zur Reinigung bringen, da sie dadurch am Hausputz gehindert wird.

- Frau Karst fragt ihre Arbeitskollegin, Frau Mahlmann: „Kannst Du für mich morgen früh einen Kunden übernehmen, da ich starke Schmerzen habe und zu dem Zeitpunkt zum Arzt möchte.“ Frau Mahlmann möchte das nicht tun, da sie zur selben Zeit auch Kundenbesuch hat.


Möchte jemand dem Wunsch eines anderen nicht nachkommen, so kann dies wie folgt geschehen: Dem anderen wird mitgeteilt, dass man einem Wunsch nicht nachkommen möchte. Zudem wird dieses begründet.

- So sagt die Mutter zu Tim: „Ich möchte Dir keinen Teddybären kaufen, da Du schon so viele andere Stofftiere hast und ich das Geld für andere Dinge benötige.“

- Frau Horst entgegnet ihrem Mann: „Ich möchte Deinen Mantel heute nicht zur Reinigung bringen, da ich mir für heute den Hausputz vorgenommen habe.“

- Frau Mahlmann sagt zu Frau Karst: „Ich kann morgen mit Deinem Kunden nicht sprechen, da ich selbst morgen früh Kunden erwarte.“


Zur Wirkung von Antwortenden Ich-Botschaften

Werden Antwortende Ich-Botschaften gesandt, so kann die Person, die einen bestimmten Wunsch geäußert hat, sich mit der Ablehnung ihres Wunsches zufrieden geben oder aber auch nicht:

- Tim kann weiter quengeln („Kauf’ mir doch den Teddy.“) oder seine Aufmerksamkeit im Kaufhaus auf andere Dinge lenken („Mama, guck’ mal, da ist ein Elefant.“)

- Herr Horst kann die Ablehnung akzeptieren („Okay, ist nicht so schlimm.“) oder seiner Frau Vorwürfe machen („Du bist überhaupt nicht hilfsbereit.“)

- Frau Karst findet es in Ordnung, dass Frau Mahlmann die Vertretung nicht übernimmt („Okay, ich frage mal die Seiters.“) oder ist darüber eingeschnappt („Du kannst ja trotzdem noch meinen Kunden übernehmen. Soviel Zeit bleibt schon.“).


Ob eine Antwortende Ich-Botschaft akzeptiert wird, hängt davon ab, ob sich die geäußerten Wünsche auch anderweitig befriedigen lassen:

- Tim entschließt sich, seine Oma, die morgen zu Besuch kommt, zu fragen, ob sie ihm nicht einen Teddybären kauft.

- Herr Horst ist auf die sofortige Reinigung des grauen Mantels nicht angewiesen. Er kann auch den schwarzen anziehen.

- Frau Karst entschließt sich, Frau Seiters zu bitten, morgen einen Kunden zu übernehmen, da sie ihr in der Vergangenheit schon öfters geholfen hat.

Konflikte einvernehmlich lösen und vermeiden

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