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Vorbeugende Ich-Botschaften

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Eine Vorbeugende Ich-Botschaft wird übermittelt, wenn eine Person von einer anderen sich ein bestimmtes Verhalten wünscht und damit verhindern will, dass diese Person in der Zukunft ein unerwünschtes Verhalten zeigt:

- Frau Hauptmann bekommt heute Nachmittag Besuch von ihrer Freundin. Sie wünscht sich von ihrem Sohn, dass er sich in dieser Zeit ruhig verhält. Mit der Äußerung des Wunsches möchte sie verhindern, dass ihr Sohn, wie sonst üblich, die Musikanlage laut aufdreht.

- Herr Steiner hat zum Abend seine Freunde eingeladen. Seine Frau wünscht sich, dass er nach dem Treffen aufräumt. Damit möchte sie vermeiden, dass ihr Mann sich nach der Verabschiedung seiner Freunde gleich ins Bett legt, ohne sich ums Aufräumen zu kümmern.

- Herr Kuhn ist erkältet und wünscht sich von seiner Arbeitskollegin, die morgens vor ihm im Büro ist, dass sie schon bei ihrem Eintreffen die Heizung anmacht. Damit möchte er verhindern, dass die Arbeitskollegin, wie es sonst immer der Fall ist, sich nicht um das Aufdrehen der Heizung kümmert.


Eine Vorbeugende Ich-Botschaft besteht dabei aus den Elementen:

- Was wird von einer Person gewünscht?

- Begründung des Wunsches


° So sagt Frau Hauptmann zu ihrem Sohn: „Wenn meine Freundin Petra heute Nachmittag kommt, möchte ich, dass Du Dich ruhig verhältst, weil ich mich mit ihr unterhalten möchte.“

° Frau Steiner sagt zu ihrem Ehemann: „Wenn Deine Freunde gegangen sind, wünsche ich mir von Dir, dass Du noch aufräumst, weil ich morgen früh das Haus verlassen muss und so selbst keine Ordnung schaffen kann.“

° Herr Kuhn sagt zu seiner Arbeitskollegin: „Es wäre schön, wenn Du morgen früh schon gleich bei Deinem Eintreffen im Büro die Heizung anmachen könntest, weil ich derzeit stark erkältet bin.“


Zur Wirkung von Vorbeugenden Ich-Botschaften

Ein von einer Person geäußerter Wunsch in Form einer Vorbeugenden Ich-Botschaft kann abgelehnt oder akzeptiert werden:

- Der Sohn verspricht Frau Hauptmann, sich ruhig zu verhalten, oder weigert sich, ruhig zu sein.

- Der Ehemann verspricht seiner Frau, noch am Abend aufzuräumen, oder lehnt den Wunsch ab.

- Die Arbeitskollegin ist bereit, Herrn Kuhn seinen Wunsch zu erfüllen, oder weigert sich.


Ob einem Wunsch entsprochen wird, ist dabei abhängig davon, ob Bedürfnisse durch die Wunscherfüllung beeinträchtigt werden oder nicht:

- Der Sohn will sich morgen auf eine Klassenarbeit vorbereiten und trifft sich anschließend mit Freunden außerhalb der Wohnung. So lässt sich der Wunsch seiner Mutter nach ruhigem Verhalten gut erfüllen.

- Der Ehemann hat sich für morgen frei genommen und kann deshalb länger schlafen, so dass es ihm nichts ausmacht, noch am selben Abend aufzuräumen.

- Für die Arbeitskollegin ist es kein zusätzlicher Aufwand, die Heizung frühzeitig anzustellen.

Konflikte einvernehmlich lösen und vermeiden

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