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28. Februar

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Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn.

Psalm 84,3

Der alte Dichter ist auf die eine oder andere Art davon ausgeschlossen, in den Tempel zu gelangen, dahin, wo Gott im alten Bund seinem Volk begegnete. Und nun singt er in diesem schönen und ergreifenden Gedicht von seiner Sehnsucht nach dem Heiligtum.

Vor seinem inneren Auge sieht er die kleinen Spatzen, die unter den Dachziegeln bauen und die Schwalben, die unter dem Dach ihre Nester haben. Fast beneidet er diese glücklichen Geschöpfe, die so jeden Tag in den Vorhöfen sein können. Es gibt viele Seelen, denen es ganz ähnlich geht. Hier sitzt ein Gotteskind, alt und grau, zitternd und schwach. Das ist lange her, dass du das letzte Mal mit anderen zusammen auf geebneten Wegen zum Gotteshaus gingst. Du hast Sehnsucht nach der Versammlung der Heiligen, nach Lesung und Gebet; nach der Verkündigung des Wortes und des Abendmahls heiliger Zeit, nach dem Unaussprechlichen, das so oft deine Seele inmitten der Heiligen erfüllte. Da liegt ein Gotteskind krank, Jahr für Jahr. Du kämpfst nicht nur mit den Schmerzen, sondern auch mit der Einsamkeit. Seitdem du krank wurdest, hast du dein Gebetskämmerlein viel besser kennengelernt als früher. Jetzt hast du aber auch die Versammlung der Heiligen viel mehr schätzen gelernt als damals, als du noch mit dabei warst. Oft genug bist du versucht, die zu beneiden, die die Versammlung besuchen können. Ja, du verspürst ab und zu bittere Gedanken gegen den, der dich besuchte, als du noch gesund warst, aber jetzt nicht einmal 10 Minuten findet, nach dir zu sehen. Du bist kein Dichter und kannst deiner Sehnsucht keine so poetische Form geben wie der alte Sänger, aber all deine unaussprechlichen Seufzer steigen auf zu dem, der im Grunde der Seele jedes Verlangen sieht.

Tägliche Erneuerung

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