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Port Said, 14. Mai 1895

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Ich darf nicht vergessen, meine kleine Reisedokumentation zu erwähnen. Ich dokumentiere ja alles hier in meinem Büchlein und seit Neustem zeichne ich auch unsere Reiseroute in den Atlas ein. Ich habe dort mein altes Transparentpapier gefunden, auf das ich damals schon Mrs. Blys Reiseroute eingezeichnet habe. Dann ist mir die Idee gekommen, die Eintragungen fortzuführen. Ich lege das Transparentpapier genau auf die Karte im Atlas und zeichne eine gestrichelte Linie ein, beginnend in Allaire, über Marseille nach Port Said. Dort treffen sich meine und Mrs. Blys Reiseroute und die beiden Linien werden wohl noch eine ganze Strecke vereint bleiben. Ich lese auch weiter an ihren Bericht, über das Leben an Bord. Sie hat natürlich sehr viele Passagiere auf dem Schiff näher kennengelernt. Bei mir sieht dies etwas anders aus. Selbstverständlich kenne ich die anderen Passagiere vom Sehen und ich begrüße den einen oder anderen, wenn wir uns an Deck begegnen, mehr ist es allerdings bislang noch nicht. Es liegt auch daran, dass ich mich fast rund um die Uhr mit den Mädchen beschäftige. Die Zeit, die mir durch Schwester Jolantas Hilfe gegeben ist, bin ich dann gerne alleine und lese oder ruhe mich aus. Es wird sich im Laufe der Reise aber sicherlich noch ändern und ich werde auch meine Bekanntschaften machen. Ich werde allerdings keine Avancen bekommen, so wie es Mrs. Bly widerfahren ist, die sich dem Interesse einiger heiratswilliger Herren erwehren musste. Da ich häufig mit Thérèse oder Julie im Arm an Deck spazieren gehe, kennen die meisten männlichen Passagiere meinen Status als Mutter. Ich habe noch festgestellt, dass nicht allzu viele Franzosen an Bord sind. Die New South Wales ist von Bristol über Gibraltar ins Mittelmeer gekommen. Der Großteil der Passagiere war in Marseille bereits auf dem Schiff, es sind vor allem Engländer.

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