Читать книгу Ströme meines Ozeans - Ole R. Börgdahl - Страница 237

Papeete, 3. Oktober 1895

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Ich hatte in den letzten Wochen Gelegenheit mich auf der Insel umzusehen. Papeete ist wie eine Stadt, die charakteristischen Dörfer, wie ich sie mir in den Kolonien vorgestellt habe, finden sich eher auf dem Lande. Während der Weltausstellung in Paris wurden auf der Esplanade vor dem Invalidendom Hüttendörfer gezeigt. Solche Hütten finden sich auch auf Tahiti, sie werden Farés genannt. Das Leben in den Dörfern Tahitis sieht aber anders aus, als es auf der Weltausstellung gezeigt wurde. Die Menschen sind bei der Arbeit zu sehen, Kinder spielen, die Frauen kochen, doch nichts ist gestellt, weil es ja das wirkliche Leben ist und keine Vorführung. Natürlich sprechen die Leute hier ihre eigene Sprache, aber wenn ich mit ihnen rede, antworten sie fast immer höflich auf Französisch. Eigentlich müsste ich den Ehrgeiz haben, die Sprache der Einheimischen zu erlernen und vielleicht kommt das ja auch noch. Mein erstes Wort habe ich bereits gelernt und so weiß ich, dass »Fei« Banane heißt. Einen weiteren Ausdruck habe ich auf der Straße gelernt, er lautet »No atu«. Ich habe jemanden gefragt, was es bedeutet, weil dieses »No atu« recht häufig benutzt wird. Ich war etwas erstaunt, denn es heißt so viel wie: »Ich pfeife darauf«. Die Leute hier auf Tahiti nehmen vieles nicht so wichtig, wie mir ein Ladenbesitzer erklärt hat. Einem Franzosen, einem europäischen Franzosen würde allerdings niemand das »No atu« durchgehen lassen.

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