Читать книгу Ströme meines Ozeans - Ole R. Börgdahl - Страница 226

Auf der New South Wales, 28. Mai 1895

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Unser Kapitän hat ein Ziel, er will das Pfingstfest in Perth feiern, ob wir es schaffen, steht noch nicht fest. Die Reise wird zunehmend langweiliger. Ich hoffe dies ändert sich, wenn wir Australien erreicht haben. Der Kapitän hat angekündigt, dass wir auf dem Weg nach Sydney in Küstennähe fahren werden. Seitdem wir das offene Meer erreicht haben, geht mein Blick nur noch selten über die Reling. Wasser, nichts als Wasser. Thérèse hatte sich erkältet. Es war nicht schlimm. Julie blieb zum Glück davon verschont. Es war die erste Krankheit, die ich mit einem meiner Kinder durchgemacht habe. Mit Schwester Jolantas Unterstützung war es wieder einmal keine Belastung. Jetzt wo wir das offene Meer bald hinter uns haben, ziehe ich Bilanz. Es gab keine Stürme, keine raue See. Mrs. Bly ist auf dem Weg nach Hongkong in die Monsunstürme geraten, ihre Kabine war sogar einmal vom Meerwasser überspült worden. Dies ist uns zum Glück noch nicht widerfahren und ich habe mir auch noch nicht die Frage beantworten können, ob ich seekrank werde oder nicht. Es gibt zwar Leute, die schon beim Betreten eines Schiffes, noch im Hafen, seekrank werden, oder spätestens, wenn sich das Schiff vorwärts bewegt. Zu diesen Leuten gehöre ich anscheinend nicht, selbst eine kleine Dünung überstehe ich ganz gut, ich weiß aber eben nicht, wie es bei wirklich schwerem Wetter ist und ich will es eigentlich auch gar nicht wissen. Ich denke lieber an unsere Weiterreise. Wenn wir Perth erreicht haben, ist Sydney die nächste Station und von Sydney aus werden wir in den Stillen Ozean einfahren und der Name verheißt schon, dass es dort auch nichts zu überstehen gibt, wie ich zumindest hoffe, sodass der vermeintlich schlimmste Teil unserer Reise schon bald hinter uns liegt. Natürlich weiß ich, dass der Stille Ozean auch seine Gefahren birgt, dass es dort gewaltige Stürme geben kann. Unser Kapitän hat einmal von Taifunen und Hurrikanen gesprochen, eine böse Sache. Selbst bei Mrs. Bly konnte ich über einen solchen schlimmen Sturm lesen. Mrs. Bly hat einen Hurrikane auf ihrer Passage von Yokohama nach San Francisco erlebt. Egal was erzählt wird, oder was es zu lesen gibt, ich vertraue einfach meinem bisherigen Reiseglück.

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