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Einfluss vom Fasten auf den Körper

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Das Fasten soll eine reinigende Wirkung auf den Körper haben. Viele Menschen entscheiden sich für das Fasten, um Giftstoffe aus dem Körper zu transportieren, oder auch um Gewicht abzunehmen. Wenn du mit dem Fasten beginnst, verwertet dein Köper zu allererst Zucker zur Gewinnung der benötigten Energie. Dieser wird vor allem in der Leber und in deinen Muskeln in Form von Glykogen gespeichert. Die dortigen Glykogen-Speicher sind im Durchschnitt nach ungefähr 24 Stunden aufgebraucht. Da dein Organismus, vor allem die Organe und dein Gehirn jedoch weiterhin Energie benötigen, beginnt dein Körper danach mit dem Abbau anderer Reserven. Zum einen holt sich dein Körper diese benötigte Energie aus den Fettreserven, zum anderen aber auch aus weiteren Quellen. Zum Beispiel wird auch das in Muskeln und Organen gespeicherte Eiweiß als Energielieferant abgebaut. So kommt es vor, dass während der Fastenzeit alle Muskeln und Organe etwas an Größe verlieren können. Weiter schlimm ist das aber nicht. Zumindest solange nicht, wie du es nicht übertreibst und deine Fastenzeit über einen zu langen Zeitraum erstreckst. Dann kann es passieren, dass sogar das Eiweiß in deinem Herzmuskel abgebaut wird. Daher ist es ratsam, eine längere und extreme Fastenzeit nur unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen.

Zudem solltest du es vermeiden, dass dein Körper während des Fastens in den „Notbetrieb“ schaltet. Dabei würde der Körper sämtliche Maßnahmen ergreifen, um Energie einzusparen. Zum Beispiel würde die Verdauung lahmgelegt, der Herzrhythmus verlangsamt und der Blutdruck abgesenkt werden. Da der Energiebedarf durch die schrumpfenden Muskeln sinkt, kann dies bei Fastenden zu Kreislaufproblemen führen. Verhindern kannst du das mit ausreichend Bewegung während der Fastenzeit. Die besten Tipps dazu erfährst du in den weiteren Kapiteln des Buches. Dank einer sehr cleveren Entwicklung der Evolution wird das Gehirn jedoch während des Fastens nicht in seiner Aktivität beeinträchtigt. Dies rührt daher.

Dass ein durch Hungergefühl erschlaffender Denkmuskel in der frühen Urzeit beim Jagen zu geringeren Beuteaussichten geführt hätte. Darum kann das Gehirn recht schnell auf andere Energielieferanten umstellen, wenn kein Zucker verfügbar ist.

Diese sind sogenannte Ketonkörper. Sie entstehen bei dem Abbau von Fettsäure in der Leber. Einen Nachteil hat diese Umstellung auf andere Energielieferanten. Die Verwertung von Ketonkörpern kann zu einem strengen Mundgeruch führen. Viele Fastende kennen dieses Problem. Daher ist es ratsam, wenn du dir für die anvisierte Fastenzeit Urlaub nimmst.

Diese Umstellung des Stoffwechsels während des Fastens bedeutet für deinen Körper eine Menge Stress. Das kann dazu führen, dass du dich zu Beginn der Fastenzeit unwohl, nervös oder sogar leicht reizbar und aggressiv fühlst. Wichtig hierbei ist es, dass du diese Anfangszeit überstehst, denn diese Gefühle verschwinden recht schnell wieder von allein. Zumindest wenn du freiwillig den Verzicht auf Nahrung eingegangen bist. Erzwungenes Fasten führt zu einem Dauerstress und dauerhaftem Unwohlsein. Dieser Dauerstress wirkt sich dann negativ auf deinen Hormonhaushalt aus. Din Körper produziert einen hohen Überschuss an Kortisol. Das Hormon Kortisol soll dem Hungernden signalisieren, dass er schnell handeln muss, bevor seine Kräfte gänzlich abgebaut sind. Dies ist natürlich ein Extremfall und hat mit der richtigen Durchführung des Fastens wenig zu tun. Wenn du das Fasten freiwillig angestrebt hast und dich auch mental auf die bevorstehende Umstellung gut eingestellt hast, so wirst du genau das Gegenteil erleben. Viele fastende Menschen berichten eher von einer sehr guten Laune und einem neuen positiven Lebensgefühl. Das liegt vor allem daran, dass während des freiwilligen Fastens in deinem Gehirn eine Überproduktion des Hormons Serotonin gebildet wird. Dieses Hormon wirkt wie ein natürlicher Stimmungsaufheller.

Während das Fasten beim Menschen eher einen religiösen Ursprung hat, gibt es auch Tiere, denen die gesundheitlichen Faktoren des Fastens durchaus bewusst sind. Das Fasten ist daher eher eine physiologische Fähigkeit, nicht nur des Menschen, sondern auch vieler Tiere. Sehr deutlich ist dies im natürlichen Jahreszyklus zu erkennen. Im Winter werden von den meisten Bäumen und Sträuchern keine Früchte gebildet. Daran hat sich die Tierwelt angepasst und fastet zusagen von Beginn des Winters bis zum Frühlingsanfang. Die meisten Tiere können den Winter über ohne Futter auskommen, da sie von den körpereigenen Reserven zehren. Ein wahrer Fastenchampion ist dabei der Königspinguin.

Er hält quasi den Fasten-Weltrekord. An die extrem kalten antarktischen Bedingung hat sich diese Tierart so gut angepasst, dass er in der Lage ist, bis zu sechs Monate ohne die Aufnahme von Nahrung zu überleben. Durch intensive Forschung konnten Wissenschaftler herausfinden, welche Brennstoffe der Königspinguin stattdessen als Energielieferant nutzt. Das Fasten dieser Tierart lässt sich dabei in drei Phasen einteilen. Während der ersten Phase wird vornehmlich Fett als Hauptenergielieferant genutzt. Daneben wird jedoch bereits ein gewisser Teil der benötigten Energie aus gespeichertem Eiweiß herangezogen. In der darauffolgenden Phase stellt sich der Organismus auf Sparflamme um und somit wird auch die Eiweißverarbeitung auf den „Notbetrieb“ umgestellt. Dauert die zweite Phase längere Zeit an, geht der Organismus des Königspinguins in die dritte Phase über. Hierbei wird die Verbrennung von Eiweiß wieder stark hochgefahren. Dies dient dazu, dass die Tiere die letzten Kraftreserven mobilisieren können, um endlich wieder Beute zu fangen und Nahrung aufzunehmen. Bereits nach wenigen Tagen Nahrungsaufnahme kann der Königspinguin seine Eiweißreserven wieder vollständig auffüllen, um auf die nächste Hungerperiode gut vorbereitet zu sein.

Auch beim Menschen und anderen Tierarten ist diese Fähigkeit ähnlich, wenn auch unterschiedlich gut ausgeprägt. Der menschliche Körper ist nur für eine begrenzte Zeit in der Lage auf die Aufnahme von Nahrung zu verzichten. Daher sollten Fastenkuren nur über einen überschaubaren und klar abgesteckten Zeitraum durchgeführt werden. Der menschliche Organismus funktioniert dabei ähnlich, wie der des Königspinguins. Allerdings sollten Menschen nicht bis zur Phase drei hin fasten. Dies könnte ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Für die ersten 24 Stunden reichen die Reserven an Glykogen in Leber und Muskeln aus, um den Energiehaushalt aufrecht zu erhalten. Danach schaltet auch der menschliche Körper auf die Verbrennung von Fett- und Eiweißreserven um. Der menschliche Körper nutzt dabei in den ersten Tagen des Fastens ca. 75 – 100 Gramm körpereigenes Eiweiß, welches als Energielieferant benötigt wird. Die restliche Energie holt sich der Körper in Form von ungefähr 160 Gramm Fettreserven aus dem Fettgewebe. Einige Tage nach Beginn des Fastens stellt der Körper die Steuerung des Stoffwechsels erneut um. Da das Gehirn in der Lage ist, die bei der Fettverbrennung entstehenden Ketonkörper als Energielieferanten zu verwerten, wird die Umwandlung des Eiweißes in Glucose stark reduziert. Im Durchschnitt benötigt ein erwachsener Mensch dann nur noch ungefähr 20 Gramm täglich aus dem körpereigenen Eiweiß. Dies entspricht nur rund ca. 3-5 Prozent des täglichen Energiebedarfs. Selbst wenn in dieser Phase der Abbau des körpereigenen Eiweißes sehr gering ist, solltest du die Fastenzeit nicht zu lange hinauszögern. Bei einem mehrwöchig andauernden „Stoffwechsel auf Sparflamme“ kann irgendwann eine kritische Grenze der Fähigkeiten deines Körpers erreicht sein. Spätestens wenn 30 – 50 Prozent des körpereigenen Eiweißes abgebaut sind, kann es sogar lebensgefährlich werden. Personen, die ein normales Gewicht haben, erreichen diese Grenze nach etwa 40 Tagen des Fastens. Übergewichtige Menschen haben größere Fettreserven, daher können sie das Fasten sogar theoretisch noch länger aushalten. Gesund ist dies aber auch nicht.

Übergewichtige oder adipöse Menschen können natürlich auch Fasten. Soll dies über einen längeren Zeitraum gehen, ist es empfehlenswert, zusätzliche Eiweiß zuzuführen. Bei sogenannten Formula-Diäten, oder auch VLCD (very low calorie diet) wird genau dieser Ansatz verfolgt. Bei fast allen dieser Diätformen wird empfohlen, mindestens 50 Gramm hochwertiges Eiweiß pro Tag zusätzlich aufzunehmen. Die Zufuhr von Kohlenhydraten, beispielsweise in Form von Obstsäften hat zusätzlich den Effekt, dass der Abbau des Eiweißes minimiert wird. Darüber hinaus sollte auch auf eine ausreichende Menge an Vitaminen und Nährstoffen geachtet werden. Diese sind für den menschlichen Körper ebenso wichtig.

Gerade in der heutigen Zeit nehmen die meisten Menschen fast ausschließlich industriell hergestellte Nahrung zu sich. Diese enthält leider häufig nur eine geringe Menge der für unseren Körper lebensnotwendigen Vitamine, Nähr- und Mineralstoffe. Durch die immer häufiger auftretende Anwendung einseitiger Diäten, kann ein Mangel an diesen lebenswichtigen Stoffen im Körper auftreten. Auch das Rauchen, der Konsum von Alkohol oder Schwangerschaft- und Stillzeiten können einen solchen Mangel hervorrufen. Das Fasten kann diesen Mangel sogar noch verstärken. Trotz der Tatsache, dass während des Fastens der Bedarf an diesen Stoffen zurückgefahren wird, empfehlen die meisten Ärzte und Experten für Adipositas (starkes Übergewicht) aus diesem Grund eine zusätzliche Aufnahme von Vitaminen, sowie Nähr- und Vitalstoffen und zusätzlichem Eiweiß während der Fastenzeit. Das traditionelle Fasten hat also nichts mit den extremen Reduktionsdiäten zu tun, die teilweise von selbsternannten „Experten“ empfohlen werden.

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