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Kurzgeschichten oder doch lieber Romane?

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Nun übertragen wir literarische Begriffe auf das Leben. Dies tun Literaturwissenschaftler ungern, es gilt als naiv und unwissenschaftlich; insbesondere wenn man einen Professor hatte, der zu predigen pflegte, dass man die Wirklichkeit nicht abzubilden brauche, denn sie existiere ja schon. Es geht um den Sinn, den wir im Leben suchen.

Warum noch darüber lesen?

Um der Ästhetik willen. Du suchst wohl, wie ich, fortwährend nach Sinn im Leben. Das wäre dir zu wünschen, weil ohne Sinn eben alles sinnlos ist. Und wenn etwas sinnlos ist, verharren wir und entwickeln uns nicht weiter.

Nun zurück zum Titel. Vielleicht gehörst du auch zu den Menschen, die mit gewissen Glaubenssätzen aufgewachsen sind: Wenn ich groß bin, gehe ich arbeiten, heirate und baue mir ein Haus.

Ja, und das war es dann oder wie? Es könnte sich hierbei um einen Generationsroman handeln, in dem es darum geht, den Vorfahren nachzueifern. Du machst es so, wie es dir auf den Weg gegeben worden ist. Solange es deinem eigenen Wunsch entspricht, ist das auch sicher richtig. Es soll dein Weg sein.

Es kann aber auch sein, dass dich Romane langweilen und du lieber Kurzgeschichten liest. Oder es ist so, dass du davon träumst, einen Roman zu schreiben, doch nur Kurzgeschichten zu Papier bringst/auf dem Laptop abtippst. Die Fragen an dich lauten: Bist du der Leser oder der Autor deines Lebens? Lebst du deinen eigenen Roman oder deine eigenen Kurzgeschichten? Bist du der Protagonist in den Geschichten oder bist du eine Randfigur, die nicht in jedem Kapitel vorkommt?

Stell dir das bloß vor! Ein Kapitel ohne dich … Wer hat dieses Kapitel für dich ausgefüllt und warum? Wo warst du?

Als Literaturwissenschaftlerin sage ich, dass jedes Kapitel eines Buches von Bedeutung ist und zur Gesamtanalyse beiträgt. Das heißt, wenn du in einem Kapitel eher marginal vorkommst, frag dich, warum und was das über dich aussagt. Und egal, ob Roman oder Kurzgeschichte, jedes Leben ist lebenswert und lehrreich. Wichtig ist, dass du als Autor versuchst, einen Titel zu finden. Dieter Lange, der Coach für Führungskräfte, fragt in seinen Vorträgen nach dem Titel deines Buches. Wer kennt schon den Titel für sein bisheriges Leben? Wichtig ist, dass du diesen Titel bestimmst, indem du vorab reflektierst, was stets Teil deines Plots ist.

Lass nicht zu, dass jemand in deinem Roman oder deiner Kurzgeschichte herumkritzelt. Ein Werk. Ein Autor.

Gedankenwert

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