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Ein kathartischer Winter – Clean Up

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Hast du eine Lieblingsjahreszeit? Als Kind war der Sommer mein Liebling, weil die Tage lang waren; später dann entdeckte ich den Charme des Winters, vorausgesetzt er war weiß und kalt. Die Hitze ertrug ich irgendwann nur widerwillig. Heute schätze ich jede Jahreszeit und erfreue mich an ihrer jeweiligen Besonderheit.

Freust du dich auf weiße Weihnachten?

Der Winter erinnert irgendwie an die Kindheit, weil diese Zeit so wahnsinnig aufregend war: Geschenke, der Weihnachtsmann, das Christkind, der Tannenbaum, der ein Hauch Wald ins Haus zauberte.

Welch ein Betrieb, denkst du dir jetzt … Ja, es wurde und wird fleißig produziert und dekoriert. Wir machen es uns gemütlich und schön! Herrlich, wie du in dieser Zeit den Genuss wiederentdeckst, der im Alltag oft auf der Strecke bleibt. Das kahle und kalte Draußen bewirkt das Bedürfnis nach innerer Wärme. Wie geht das denn? Na ja, Liebe ist die Antwort, die ich mir in den letzten Tagen häufiger gebe.

Was geht an den kurzen Tagen noch so in dir vor? Denkst du viel nach? Du gehörst vielleicht auch zu den Menschen, die den Jahreswechsel mit guten Vorsätzen einläuten. Warum sind wir im Winter derart nachdenklich? Ich habe so die Theorie von der Katharsis im Winter. Damit beziehe ich mich auf die Reinigung, für welche das griechische Wort κάθαρσις steht. Den Begriff der Katharsis gibt es sowohl in der Literaturwissenschaft als auch in der Psychologie. Die Reinigung der Seele möchte ich auf die Gegebenheiten des Winters übertragen, der eine besondere Wirkung auf uns hat:

Der Frost und die weißen Schneeschichten bedecken die Erde, die in einen tiefen Schlaf fällt, so erscheint es uns. Das Wasser friert im Boden, die kahlen Bäume schützen sich selbst vorm Austrocknen. Faszinierend, wie die Natur funktioniert und sich erneuert. Einige Pflanzen sterben oberhalb der Erde ab. Was erneuert sich in dir? Memento mori, die Vergänglichkeit wird dir (schmerzlich?) bewusst, du schließt das Jahr mit dem Winter ab.

Der spürbare Unterschied zwischen Drinnen und Draußen, Wärme und Kälte lässt dich innehalten. Es ist eine gute Zeit, um aufzuräumen. Wie bereits im vorigen Beitrag erwähnt, schenkt dir die Adventszeit Besinnung. Besinn dich auf dich. Das kahle und kalte Außen regt dazu an, Reinigung zu betreiben. Prüfe und ordne deine Gedanken, indem du monotonen Tätigkeiten nachgehst. So ein Winterspaziergang bewirkt Wunder, denn jetzt mal ehrlich: So eine Abkühlung kann nicht schaden und wenn du dann heimkommst, taust du förmlich auf.

Gedankenwert

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