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Hierarchie-Strukturen machen Führungskräfte zu einsamen Wölfen

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1985 sang Mick Jagger »Cause it's lonely, lonely at the top« und brachte damit das Problem vieler Top-Kader in hierarchischen Organisationen auf den Punkt. Mit jedem Aufstieg wird die Luft dünner. Bei Bergsteigern ist das so, bei Führungskräften ebenfalls.

Entscheidungsgewalt macht einsam, lautet ein Bonmot. Und es stimmt: Die sprichwörtliche Einsamkeit an der Spitze – es gibt sie wirklich. Die Mitarbeitenden begegnen ihren Chefs mit wachsender Distanz und zunehmendem Misstrauen. Dadurch entstehen ein Informationsdefizit und ein Feedbackvakuum. Die Folge: Fehleinschätzungen, Fehlentscheidungen und der Verlust der Bodenhaftung. Zudem bleiben solchen Führungskräften meist auch die heranziehenden Gewitterfronten verborgen. Kommt dann noch ein übergroßes Ego dazu, scheuen sich die Mitarbeitenden, solchen Chefs mit Ehrlichkeit zu begegnen. Unangenehme Wahrheiten werden stillgeschwiegen, stattdessen wird mit Respekt heuchelnden Schmeicheleien, falscher Bewunderung und gespielter Zustimmung der Chef bei Laune gehalten. Hinter den Kulissen aber bahnt sich längst Unheil an. Selbst wenn die Führungskraft sich absolut vorbildlich verhält, hat sie die Herausforderung, dass jede ihrer Äußerungen, sei es eine Anordnung, sei es ein Wunsch, eine Idee, sei es lediglich ein unbedarft geäußerter Gedanke, von den Untergebenen als Befehl interpretiert wird. In solchen starren, hierarchischen Strukturen ist es für Führungskräfte enorm schwierig, kritisches bzw. ehrliches Feedback zu erhalten.

Das Phönix-Prinzip

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