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Die Falle schnappt zu

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Jürgs Feierabend beginnt in der Regel um 20 Uhr, am Wochenende arbeitet er regelmäßig zusätzlich ein paar Stunden und im Urlaub ist er telefonisch für die Kollegen und Mitarbeitenden durchgängig erreichbar. Das ist Jürgs Arbeitsalltag. Er liebt seine Arbeit im Versicherungsunternehmen und setzt sich mit ganzem Engagement ein. Sein Motto: alles für die Firma. Er war unentbehrlich geworden und stolz darauf, dass sein Wirken maßgeblich zum Unternehmenserfolg beiträgt. Das blieb natürlich auch bei seinen Vorgesetzten nicht unbemerkt. »Jürg, kannst du dieses Projekt übernehmen?«, »Diesen wichtigen Kunden wissen wir in deinen Händen am besten aufgehoben«, »Das bedeutet zwar viel Arbeit, aber wenn einer es schafft, dann du«. Jeder wusste, was Jürg zu leisten im Stande ist, und er wurde immer wieder aufs Neue zu Höchstleistungen angespornt. Gerne lief er Extrameile um Extrameile für »sein« Unternehmen. Selbstverständlich erwartete er diese Einstellung auch von seinen Mitarbeitenden. Sein Erfolg und auch der seiner Mannschaft waren für ihn immer das Ergebnis aus Einsatzbereitschaft, Engagement und Fachwissen.

So ging es die Karriereleiter stetig steil nach oben. Seit ein paar Jahren spürte Jürg jedoch, dass seine Karriere ins Stocken geraten war – etwas hat sich verändert. »Warum werde ich bei Beförderungen immer übergangen?«, diese Frage stellte sich Jürg zunehmend. Dann kam der Moment, in welchem er zum ersten Mal in seiner beruflichen Laufbahn jemandem, der ganze zehn Jahre jünger ist, unterstellt war. »Warum er und nicht ich?« – ein Gedanke, der ihn zunehmend beschäftigte. Jürg hatte schon viele berufliche Erfolge gefeiert, aber jetzt ging es einfach nicht weiter. Für ihn, der dauerhaft hundertprozentigen Einsatz für seine Arbeit leistete und sich über seinen Beruf definierte, fühlte sich das an wie einen Schlag in die Magengrube.

Das Phönix-Prinzip

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