Читать книгу Das Zeitportal - Patrick McGinley - Страница 5

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Wie eine riesige weiße Plastiklibelle glitt die Drohne über das Wasser. Die vier sirrenden Rotoren, die den Minihubschrauber antrieben, hielten ihn erstaunlich stabil. Der Luftzug der Rotorblätter erzeugte ein leichtes Kräuseln auf der Oberfläche des Stausees. Am Kopfende der Drohne saß eine eingebaute Kamera, deren Bild per Funk an die Fernsteuerung des Piloten übermittelt wurde. Die Drohne erreichte den Rand des Sees und gewann an Höhe. Sie flog über die breite Staumauer hinweg, hinter der das Gelände steil siebzig Meter abfiel. Die Drohne beschrieb einen Bogen und richtete ihr Kameraauge auf die massive Wand der Irrlacher Talsperre. Der Staudamm, der Hunderte Millionen Kubikmeter Wasser zurückhielt, war einer der größten Europas, und die Drohne wirkte winzig klein, als sie an der massiven Mauer entlangschwebte. Sie drehte sich und flog mit Höchstgeschwindigkeit rückwärts. Die Kamera filmte eine Nahaufnahme, die sich rasend schnell zu einem Bild des gesamten riesigen Staudamms weitete. Wie der Schutzwall einer Festung aus einem Fantasyfilm ragte die Mauer über das Tal. Jetzt gelangten die ersten Häuser ins Blickfeld der Drohne. Irrlach war ein verschlafenes Fünftausend-Seelen-Nest, das im Schatten der Staumauer an einem Fluss lag. Die Drohne flog über Einfamilienhäuser, eine Schrebergartensiedlung, einen Marktplatz mit Maibaum und das Freibad, das im Sommer Hochbetrieb hatte. Auf einer Wiese jenseits des Dorfes wurden Zelte und Stände für ein Ritterturnier aufgebaut. Alles war so friedlich, so still.

Nichts deutete darauf hin, dass von Irrlach bald nur noch Trümmer übrig sein würden.

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