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Mythos Märchen

von Michelle Stern


Die Bettdecke passte sich automatisch Tarcs Körper an, legte sich um die schmächtigen Schultern und erhöhte dabei die Temperatur, damit der Junge darunter nicht fror.

Tarc blinzelte in das gedämmte Licht. Es strahlte vom Bild der Spiralgalaxis aus, das die Decke und die Wände über ihm verzierte. Die Kanten des Raums verschwanden unter der Holoprojektion. Es war, als blickte Tarc direkt in die Unendlichkeit. Seine Hand berührte die Stoffpuppe, die er zu seinem zweiten Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Seit vier Jahren begleitete sie ihn, wenn der Tag aufgebraucht war und die Zeit kam, zu schlafen.

Neben ihm auf dem Bett saß seine Mom. Er mochte das Wort, und er dachte es oft, doch wer seine Mutter laut Mom nannte, war ein Baby. »Erzählst du sie mir noch mal, Lill? Die Geschichte von Terra?«

Sie rückte näher an ihn heran. Ihre Stimme war angenehm weich, wie die Decke.

»Es war einmal vor langer, langer Zeit, da gab es eine Welt namens Terra, auf der zwei Sternenprinzen herrschten. Ihre Namen lauteten Atlanos und Rhodanos. Sie waren Brüder, wenn sie auch kaum unterschiedlicher sein konnten. Ihnen dienten unzählige Mutanten, darunter Guck, der Überall-zugleich-Töter. Rhodanos' Gemahlin war strahlend schön und die stärkste der Mutanten. Sie musste Materie nur ansehen, um sie umzuwandeln. Es heißt, sie vermochte Eiris zu erschaffen und die Quanten und Non-Quanten hätten ihr zu Füßen gelegen. Ihre Haut glänzte golden, so besonders war sie.

Eines Tages eroberten die behelmten Feinde die Milchstraße, doch die Sternenbrüder standen Schulter an Schulter. Gemeinsam mit ihren Vertrauten packten sie die Behelmten an den Hörnern und warfen sie aus der Galaxis.

So taten sie es mit jeder Gefahr. Wann immer ein Schatten aufzog, brachten sie das Licht. Sie stellten sich von Terra aus ihren Gegnern und besiegten sie. Bald baute man ihnen Schreine und legte einen Verehrungsplaneten an, auf dem man Kränze und Kometenstaub bringen kann, um den Sternenbrüdern zu danken.

Und wenn sie nicht desintegriert worden sind, beschützen sie uns noch heute, aus dem Verborgenen heraus.«

Einen Moment schwieg Tarc. Ihm kam ein neuer Gedanke. »Weißt du, was das Beste an der Geschichte ist, Lill?«

»Nein.«

»Dass sie ein Märchen ist. Zum Glück gibt es diesen Rhodanos nicht und auch nicht Sichu-Do und Guck! Sonst wären wir ziemlich unselbstständig!«

»Findest du?«

»Sie würden alles für uns machen. Aber das brauchen sie nicht. Wir können auf uns selbst aufpassen. Und wenn es fies kommt, haben wir ja die Cairaner.«

»Richtig.« Seine Mutter beugte sich über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. »Schlaf gut, mein Sternenheld.« Sie entfernte sich, das Licht ging automatisch aus, und die Galaxis versank in Schwärze, als wären Milliarden von Sonnen gleichzeitig ausgebrannt.

Tarc schloss die Augen. In der Dunkelheit tastete er nach dem Plüschfell Gucks. Er bekam es zu fassen, hob die Stoffpuppe hoch und ließ sie neben das Bett fallen.

Er war zu alt für Märchen.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1)

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