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Dieses Signal tödlicher Verzweiflung.

Bount hatte ihn das letzte Mal bei einem Mann gesehen, der sich in der Central Station vor einen einfahrenden Zug geworfen hatte.

Bount hatte nicht die Absicht, eine Wiederholung des damals Erlebten zuzulassen. Er gab sich einen Ruck und benutzte die Ellenbogen, um den Ausgang zu erreichen. Die Türen schlossen sich mit asthmatisch anmutendem Keuchen, Bount schaffte es in letzter Sekunde, aus dem Wagen zu springen.

Der Zug fuhr an, mit kreischenden Rädern und stählernem Hämmern. Bount und der Mann blieben allein auf dem Bahnsteig zurück, eingetaucht in bläuliches Leuchtstoffröhrenlicht,

Bount Reiniger drängte sich mit anderen Passagieren, die es wie er eilig hatten, um den Einstieg in die U-Bahn. Rush-Hour in Manhattan. Das war nun mal so, wenn man kein Taxi bekommen hatte und der eigene Wagen zur Inspektion in der Werkstatt stand.

Inmitten der Flut nachdrängender Passagiere verharrte ein hochgewachsener, schätzungsweise vierzigjähriger Mann reglos auf dem Bahnsteig. Der Blick leer und mit blassem, seltsam gespannt wirkendem Gesicht. Er schien nicht wahrzunehmen, welche Hektik ihn umspülte, er wirkte wie ein Fels in der Brandung.

Nein, der Vergleich hinkte. Ein Fels war stark, aber dieser Mann war ohne Kraft. Bount kannte diesen Blick, das sich auf schmutzigen, mit Plakaten und Schmierereien bedeckten Kacheln spiegelte.

„Haben Sie Feuer?“, wandte Bount sich an den Mann.

Der Mann antwortete nicht. Er wirkte wie in Trance.

Der Mann war durchschnittlich gekleidet, in grauem Flanell. Der Krawattenknoten war leicht verrutscht. „Pardon“, wiederholte Bount. „Haben Sie ...“

Weiter kam er nicht. Der Mann brach abrupt zusammen. Seine Augäpfel rollten nach oben,

vor seinen Mund trat etwas Schaum.

Ein Epileptiker, dachte Bount und hielt Ausschau nach Hilfe. Am anderen Ende des Bahnsteigs tauchte eine dicke Frau mit Hund auf. Sie sprach mit dem Tier und nahm keine Notiz von ihrer Umgebung.

Bount bückte sich. Er hatte einige Mühe, den Bewusstlosen zu einer Bank zu schleppen und darauf zu legen. Die Lider des Mannes bebten, „Jill“, murmelte er. Sein Blick wurde klarer, er schien den Moment der Schwäche überwunden zu haben, aber es war zu spüren, dass er kaum etwas von dem wahrnahm, was um ihn herum geschah. „Mein Gott, Jill“, sagte er stockend. In seinen Augen standen plötzlich Tränen.

„Warum?“, fragte er.

Im nächsten Moment rollte sein Kopf zur Seite, sein Körper schien sich zu strecken, dann verließ ihn schlagartig jede Spannung.

Bount bekam einen trockenen Mund.

Er wusste, was das plötzliche Abschlaffen zu bedeuten hatte. Bount griff nach der Hand des Mannes, er suchte den Puls, aber er fand keinen.

Der Mann war tot.

Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen

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