Читать книгу Revolverhelden in der Stadt: Glorreiche Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 26
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ОглавлениеDas Fohlen lag im Gras, schlug noch lahm mit den Hufen um sich, unternahm aber schon keinen Aufstehversuch mehr.
„Fertig“, sagte Ham Gateman, der große, massige Mann mit den abstehenden Ohren und dem kurzen, krausen Haar. Sein Blick fiel auf Olmsted und Jesse Colham hinter dem Fohlen.
„Es ist das Wasser“, erklärte der wie ein Cowboy gekleidete Olmsted.
„Zu dem uns dieser Wells Fargo Mann geschickt hat!“, setzte Colham wütend hinzu. „Vergiftet!“
Die Blicke der Kerle schweiften zu dem zweiten Fohlen, das schon vor einer Viertelstunde den Tod gefunden hatte. Den jungen Tieren hatte der Durst so zugesetzt, dass die noch zu wenig entwickelten Instinkte sie vor dem Aasgeruch nicht gewarnt hatten. Anders bei den älteren Pferden des Rudels. Der Durst plagte sie nicht weniger als den ganzen Tag zuvor auch. Aber sie soffen das Wasser aus dem Tümpel nicht.
„Und von dem Zeug soll die Stadt gespeist werden?“ Gateman blickte zu den Lichtern in der Nacht. „Das kann man sich nicht vorstellen. Die müssten doch dort nach und nach alle eingehen.“
„Das verstehe ich auch nicht.“ Colham blickte Olmsted an.
Das Fohlen bewegte sich noch einmal.
Olmsted zog den Colt, näherte sich dem Tier und feuerte aus kurzer Entfernung auf seinen Kopf. Ein letztes Zucken ging durch den Körper, dann war die Qual des jungen Pferdes beendet.
Olmsted schob die Waffe in das Holster und kehrte zu seinen beiden Freunden zurück.
„Als ich die Straße beobachtete, kehrte der Wagen zurück, nach dem dieser Wells Fargo Mann gefragt hatte.“ Colham spuckte in den Sand. „Und der Kerl ritt nebenher.“
Olmsted nickte, weil sein Freund das bereits vor einer Stunde erzählt hatte.
„Ich würde von ihm Ersatz für die Fohlen verlangen“, schlug Gateman vor. „Schließlich schickte er uns hierher. Mag er sehen, ob ihm die Wells Fargo das zurückgibt oder nicht. Sein Problem.“
„Der bezahlt keinen müden Dollar“, sagte Colham. „Und wer weiß, ob es gut ist, soviel Wind zu machen!“
„Ohne seinen Hinweis wären wir nicht hierher geritten.“ Olmsted ging zu seinem Reitpferd und zog den Sattelgurt fest.
„Stimmt genau!“, bekräftigte Gateman. „Und fünfzig Bucks sind zwei Fohlen allemal wert!“
Olmsted saß auf.
„Du willst wirklich in die Stadt reiten?“, fragte Colham ungläubig.
„Sieht ganz so aus“, knurrte Olmsted. „So was kann keiner mit mir tun, auch kein Wells Fargo Agent!“
„Das ist bestimmt verkehrt. Wirbelt Staub auf, ohne etwas einzubringen. Wir werden uns wieder sprechen, Chet!“
„So was macht keiner ungestraft mit Chet Olmsted.“ Der hochgewachsene breitschultrige Mann gab dem Pferd die Sporen, ritt am Rudel vorbei und den Lichtern der Stadt entgegen.
Colham schaute ihm kopfschüttelnd nach. „Ich wette, das bringt uns noch Ärger.“
„Du hast Angst“, sagte Gateman grinsend. „Passt eigentlich gar nicht zu dir, Jesse.“
„Blödsinn. Ich bin vielleicht nur vorsichtiger als ihr. Und dafür besteht Grund genug!“