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Miguel Gomez rieb sich die fetten Hände.

»Prächtig, prächtig«, quietschte er immer wieder. »Sie haben Ihre Sache wirklich ausgezeichnet gemacht, Clomstock. Ich bin sehr zufrieden. Die Menge tobt, heißt es. Und eben ist Saltillo mit dem Sheriff in die Stadt gekommen.«

»Sie werden ihn lynchen«, brummte Clomstock. Über das Lob freute er sich nicht, doch seine Barschaft war schon wieder ein Stück gewachsen. Er schleppte jetzt mehr als tausend Dollar mit sich herum. Ein beruhigender Gedanke. »Haben Sie noch was für mich zu tun, Boss?«

»Immer rastlos, immer fleißig, eh? Mit Leuten wie Ihnen arbeite ich gerne zusammen, Clomstock. Natürlich hab ich noch was für Sie.«

Der Bandit hob fragend eine Augenbraue..

»Ja?«

»Noch mal etwas, das den ganzen Mann erfordert.«

»Nur raus damit. Was ist es?«

»Ich hab da so ein seltsames Gefühl«, meinte Gomez. Er saß in der überbreiten Sonderanfertigung eines Schaukelstuhls draußen in seinem wunderbaren Garten und wippte auf und ab.

In eisernen Halterungen brannten farbige Fackeln. Ihr zuckender Schein beleuchtete die exotischen Gewächse. Der Springbrunnen sprudelte und nahm dem Abend etwas von seiner Schwüle.

Der Wind trieb Spritzer zu den beiden Männern herüber. Die Flamingos ruhten auf einem Bein und hatten die schlanken Hälse unter das rosa Gefieder gesteckt.

Auf einem Tisch in Reichweite von Gomez waren auf einem Tablett erlesene Leckerbissen ausgebreitet. Ab und zu fasste Gomez nach einem Stück getrüffelten Kapaun, um es sich in den Mund zu schieben.

»Saltillo hat nicht nur Feinde«, dozierte Gomez kauend. »Sie sollten das am besten wissen, Clomstock. Die Namen Buck Mercer und so weiter sind Ihnen wohl ein Begriff!«

Der Bandit zog ein Gesicht, als hätte er Essig getrunken.

»Inzwischen schon«, gab er zu.

»Hätten Sie nicht gern noch ein Hühnchen mit ihm gerupft? Dazu noch bei einer großzügigen Bezahlung?«

Clomstock schaute interessiert. »Das versteh ich nicht ganz.«

»Müssen Sie auch gar nicht. Ist nur so eine Ahnung von mir. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie ihn auf der Hazienda Saltillo so einfach mit dem Sheriff losreiten ließen. Einige werden ihm gefolgt sein.«

»Woher wollen Sie das wissen?«

»Menschenkenntnis. Clomstock. Dass zumindest dieser Tortilla-Buck, wie sie ihn nennen, seinem Herrn wie ein folgsamer Hund nachlaufen wird, liegt doch auf der Hand.«

Für Jeff Clomstock tat es das absolut nicht. Er hatte sich nie in seinem Leben um andere geschert. Im Mittelpunkt seiner Sorge hatte stets eine einzige Person gestanden – Jeff Clomstock. Doch der Bandit unterbrach jetzt nicht mehr.

Gomez kaute inzwischen ein paar Weintrauben. Dann erklärte er weiter: »Es käme mir ungelegen, wenn dieser Mercer, und wer immer ihn noch begleiten mag, in El Paso eintrifft, bevor der Mob mit Saltillo fertig ist. Sie haben doch schon einmal diesen Kraftprotz in die Schranken gewiesen, nicht wahr? Dann sollte Ihnen das auch ein zweites Mal gelingen. Sie schlagen dabei zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie können sich rächen und auch noch dafür abkassieren.«

»Klingt gut. Aber Sie wollen diesen Kerl doch wohl hoffentlich nicht lebend haben.«

»Aber nicht doch, bester Clomstock. Nicht die Spur. Ich schick Sie doch nicht auf Großwildjagd. Erledigen Sie ihn und seine eventuellen Begleiter auf Ihre Weise.«

»Hm. Und wenn eine ganze Horde anrückt?«

»Kein Problem. Ich erwarte nichts Unmögliches von Ihnen.«

Jeff Clomstock sah Gomez gespannt an.

»Deshalb hab ich Ihnen was besorgt, Clomstock.« Dr. Miguel Gomez griff in die Falten seines Gewands. Die Hand kam mit einer Halbliterflasche zurück. Er streckte sie dem Desperado entgegen. »Gehen Sie um Himmels willen vorsichtig damit um und lassen Sie das Ding nicht fallen!«

Clomstock sah Gomez verdattert an.

»Warum nicht? Ist doch bloß Wasser mit was Gelbem darin.«

»Eben nicht, Clomstock. Das Zeug nennt sich Äthanol oder so ähnlich. Die gelben Brocken jedenfalls sind Phosphorstückchen. Zerbricht die Flasche, mischt sich Luft mit dem Inhalt und …«

Gomez angelte nach einem Glas Champagner.

»Und?«, fragte Jeff Clomstock lauernd.

Gomez trank erst genüsslich. Seine rosige Zungenspitze lugte kurz aus dem winzigen Mund.

» … und dann gibt‘s einen gewaltigen Knall, Clomstock. Wenn Sie die Flasche unter die Reiter Saltillos werfen, gibt‘s kurz darauf nur noch einen tiefen Krater.«

Clomstock hielt die Flasche vorsichtig von sich. Dann grinste er.

»Das ist ja ein herrliches Teufelszeug«, meinte er begeistert. »Damit ist es ein Kinderspiel, diese Bande zur Hölle zu schicken.«

Erbarmungslose Männer auf dem Höllentrail: Wichita Western Sammelband 7 Romane

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