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»Bei der heiligen Braut von Jesus«, röhrte der wenig bibelfeste Buck Mercer, nachdem er sich mühsam erhoben hatte. »Kann mir einer von euch erklären, was das war?«

»Hier herüber, Buck!«

»Modesto?«

»Wer sonst. Schau dir das mal an.«

Tortilla-Buck brach wie ein Bison durch das Unterholz.

»Ich seh nichts«, maulte er.

»Dann reiß ein Streichholz an.«

Das Flämmchen flackerte auf. Es beleuchtete fahl einen Mann mit weit aufgerissenen Augen. Er sah aus, als würde er sich über den Tod hinaus wundern. Die Iris bekam soeben einen matten Schimmer, wurde stumpf und glanzlos.

»Kennst du ihn?«, fragte Modesto. »Er hat das Seil über den Weg gespannt. Deshalb sind wir gestürzt.«

Das Streichholz erlosch. Buck Mercer rupfte ein paar Grasbüschel aus und steckte sie in Brand. Nun wurde die Beleuchtung besser.

»Hm. Bekannt kommt er mir irgendwie vor. Vielleicht stört mich auch nur das Messer, das in seiner Kehle steckt. Zieh‘s raus.«

Modesto tat es. Die Wunde blutete kaum, sondern verschloss sich sofort wieder. Eine Eigenart von Wunden, die mit einem dünnen Dolch zugefügt werden. Die Opfer verbluteten innerlich. Der junge Vaquero säuberte die Klinge an der neuen Kleidung der Leiche.

Buck Mercer schaute auf den Mann hinunter, bis er sich an dem Grasbüschel die Finger verbrannte. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

»Der Bart«, stotterte er. »Er hat ihn sich abrasiert. Aber das ist Clomstock. Ich geh jede Wette ein.«

Diesmal sorgte Modesto für Licht. Er zündete einen Kienspan an, der länger brannte.

»Hey! Was ist los bei euch drüben?«, fragte Layla Sheen. Auch sie humpelte näher. »Ist einer verletzt?«

»Kann man wohl sagen«, brummte Buck. »Clomstock hat Modestos Kitzeln nicht vertragen. Vorher wollte er uns fliegen sehen.« Mercer durchsuchte die Taschen des Toten und stieß einen anerkennenden Pfiff aus, als er die Geldkatze fand. »Wow! Das sind an die tausend Bucks!«

Er kratzte sich am Schädel. Den Hut hatte er beim Sturz nicht verloren.

»Hast du eben Clomstock gesagt?«, vergewisserte sich Layla.

»Ja. Hier in seiner Katze ist auch noch ein zusammengefalteter Steckbrief. Er wird in Arkansas wegen Raubmords gesucht. Ein sauberes Früchtchen.«

»Aber was macht er dann hier?«, wandte Layla ein. »Warum hat er uns aufgelauert?«

»Eine gute Frage.«

Da kam endlich auch Joaquin heran.

»Ich hab sein Pferd gefunden«, meinte er. »Und mir gleich auch die Hufe angesehen. Es ist derselbe Klepper, der Maria Leto mitgenommen hat.«

»Und die Leto ist tot …« Layla flüsterte fast, aber jeder der Männer hörte sie. »Saltillo wird wegen Mords angeklagt. Jetzt lauern sie uns auf, weil jemand befürchtet, dass die Anklage nicht lange Bestand haben kann. Oh, Lord! Ich glaube, Saltillo sitzt viel tiefer in der Patsche, als wir bisher angenommen haben. Wir müssen sofort nach El Paso.«

»Ich verstehe zwar nur die Hälfte«, meinte Tortilla-Buck, »aber mir soll‘s recht sein. Wo steht der Klepper von Clomstock, Joaquin? Mein Gaul hat sich das Genick gebrochen, fürchte ich.«

»Ich hol ihn.«

»Nett von dir. Aber beeil dich.«

»Da ist noch etwas«, meldete sich Modesto diesmal. »Er hielt etwas in der Hand, als ich ihn bemerkte. Er wollte damit nach uns werfen. Nur deshalb .«

»Leuchte mal«, unterbrach Buck Mercer und bückte sich schon neben der Leiche nieder. Sie lag auf einem dicken Moospolster. »Auch noch erster Klasse liegen«, kommentierte Tortilla-Buck. »Dafür bekommst du ‘nen extra harten Sarg, Amigo. – Halt! Hier ist was. Sieht mir verdammt nach ‘ner Flasche Schnaps aus.«

Buck Mercer wollte den durchsichtigen Behälter schon entkorken, als Layla dazwischenfuhr.

»Nicht, Buck. Der Teufel mag wissen, was wirklich in der Flasche ist. Vielleicht ist das Zeug giftig. Oder eine Säure ist drin.«

»Saure Sachen mag ich nicht«, brummte Buck und wollte die Flasche davonschleudern.

»Nimm sie besser mit«, meinte Layla. »Bei Gelegenheit zeigen wir sie jemandem, der was davon versteht. – Wie lange wollt ihr denn noch hier rumstehen? Womöglich braucht uns Saltillo, und ihr haltet hier Maulaffen feil.«

Tortilla-Buck steckte den Brandsatz achtlos in die Hosentasche.

»Frag ich mich auch schon die ganze Zeit«, sagte er. »Joaquin! Wo bleibt das Pferd!«

Erbarmungslose Männer auf dem Höllentrail: Wichita Western Sammelband 7 Romane

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