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Die Gassenspiele

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Damals hatte ich noch keine Ahnung, wie viele Filmbeiträge ich noch fürs Fernsehen machen würde, und auch von Fußball war noch immer nicht die Rede.

Wenn man wer sein wollte im Gretzl, dann musste man die »Gassenspiele« beherrschen:

Messerpecken mit einem klappbaren Taschenfeitl mit Holzgriff auf einer Parkbank oder der hölzernen Umrandung einer Kinder-Sandkiste. Mit dem kleinen Klappmesser mussten verschiedene Messerstellungen (etwa im rechten Winkel abgebogen) so geschleudert werden, dass am Ende eines Wurfes die Messerspitze im Holz stecken blieb.

»Anmäuerln« mit 2- bis 10-Groschen-Münzen. Wer näher mit einer Münze zu einer Linie oder zu einer Wand traf, durfte sich das hingeworfene Geld behalten, wenn er es von der inneren Handfläche so auf den flachen Handrücken schupfen und dann auffangen konnte, dass nichts herunterfiel.

»Pfitschigogerln« auf einem glatten Untergrund – eine Art »Tischfußball«. Die großen Münzen sind die Spieler, das kleine, silbrig-leichte 2-Groschen-Stück der Ball. Man stößt den Spieler mit einem Kamm gegen den Ball und versucht, diesen ins gegnerische Tor zu bugsieren.

Einen »Servierer« mit einem Tennisball machen – mitten auf der Straße (da kam vielleicht ein Auto in zwei Stunden vorbei)!

Eine »Glöckerl-Partie« mit dem Rad, wobei die abgeschraubte Haube einer Fahrradglocke mit dem Vorderrad an jeweils eine Gehsteigkante geschubst werden musste. Gezählt wurde bis zehn, wer zehnmal als Erster die Gehsteigkante erreicht hatte, war Sieger.

Ein Köpfel-Match – wieder mit einem Tennisball (mir dröhnte danach immer der Kopf).

Erst wenn man sich da bestätigt hatte, konnte man in eine »Bande« aufgenommen werden, wobei fast jede längere Gasse eine »Bande« hatte. Im »Fünften« (Bezirk) waren das vor allem die »Zitsch«- und die »Kauer«-Bande in der Jahn- bzw. der Stork-Gasse.

Bemerkenswert aber, dass es damals keine extremen Auswüchse bei pubertierenden Jugendlichen gab, weil jeder Erwachsene eine Autoritätsperson war. So konnte es schon vorkommen, dass einem 13-, 14-Jährigen, der rauchte, vom nächstbesten Passanten die Zigarette weggenommen wurde und er außerdem noch eine »Tachtel« mitbekam – mit dem Zusatz: »So – des kannst jetzt deinem Vater oder deiner Mutter daheim erzählen!« Machte man das, dann riskierte man noch eine Watschn, die man als Draufgabe daheim erhielt!

Die Zeiten waren halt wirklich noch anders …

Pepi, lass mi eine ...!

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