Читать книгу Stehen Sie drüber! - Peter Schmidt - Страница 7
1
ОглавлениеAusgangsfragen
1) Lassen sich Gefühle, Emotionen, Stimmungen und Affekte – z.B. Angst, Ärger oder Unbehagen, emotionale Widerstände oder auch unerwünschte Lustgefühle – unmittelbar in Alltagssituationen, d.h. innerhalb unserer Aktivitäten und ohne zeitraubende mentale Übungen verändern?
2) Können wir uns von unerwünschten Gedanken – z.B. Sorgen, Bewertungen, Feststellungen, Werturteilen, Einschätzungen – in Alltagssituationen ohne vorausgehende längere mentale Übungen beliebig abwenden?
Antwort zu 1.:
Hinderliche Gefühle, Emotionen, Stimmungen und Affekte lassen sich zwar nicht beliebig, aber in zahlreichen entscheidenden Situationen verändern, wenn wir geeignete Techniken einsetzen. Nach einigen wenigen, in allgemeiner Weise vorbereitenden Übungen und mit genügend Grundwissen über die Rolle unser Gefühle ist dies auch innerhalb der Tagesaktivitäten und sogar im „Alltagsstress“ sekundenschnell möglich.
Spontane, intuitive Reaktionen – wie z.B. positives Denken – reichen oft nicht aus, um hinderliche Gefühle zu neutralisieren. Andererseits haben wir in Stresssituationen auch nicht genug Zeit für lange Problemanalysen.
Die Technik des desensibilisierenden Blicks vermittelt ein mentales Instrument, das unmittelbar einsetzbar ist, ohne dass auf den jeweiligen individuellen Problemfall eingegangen werden muss. Die Methode arbeitet „strukturell“, allgemein, anstatt individuell, problembezogen.
Ihr Anwendungsbereich umfasst die leichten bis schweren Problemgefühle spontaner oder auch wiederkehrender Art. Echte Phobien und Panikattacken sollten dagegen der Therapie vorbehalten bleiben.
Antwort zu 2.:
Von unerwünschten Gedanken – wie Sorgen, Befürchtungen, hinderlichen Werturteilen – kann man sich zwar nicht beliebig, aber in der überwiegenden Zahl aller Fälle auch innerhalb unserer Alltagsaktivitäten, ja sogar im Alltagsstress abwenden. Und dies durch eine einzige sekundenschnelle innere Wendung, ohne längeres Üben.
Wie bei unerwünschten und unzweckmäßigen Gefühlen benötigen wir dafür zunächst einmal mehr Basiswissen.
Wie bei Gefühlen gilt auch für Werturteile und andere Gedanken: Die Technik des desensibilisierenden Blicks stellt ein Instrument dar, das ohne – zeitaufwändige – Analyse des jeweiligen Problemfalls fast überall sofort einsetzbar ist.