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Vorwort

„Das deutsche Bildungssystem produziert einen Mangel

an Neugier und damit einen Mangel an Intelligenz.“

Georg Schramm, Kabarettist

Im Jahr 2001 gab es in Deutschland den PISA-Schock. Schon zuvor, und auch danach, haben internationale Schüler- und Schulvergleichsstudien den Deutschen bescheinigt, dass sie keine guten Schulen mehr haben, so wie es einmal 200 Jahre lang gewesen war. In der Folge wurde in keinem anderen Land der Welt so viel über Erziehung und Bildung geredet wie in Deutschland, und in keinem anderen so wenig bewegt, wie der schwedische Schulexperte Mats Ekholm später diagnostizierte. Inzwischen ist das allerdings anders: Die bisherige ideologische deutsche Bildungsdebatte zwischen den Parteien, Verbänden und Bundesländern hat sich deutlich entideologisiert, mit dem Resultat, dass sich etwa 5000 der gut 42 000 deutschen Schulen in Richtung von mehr Erziehungs- und Bildungseffizienz gewandelt haben. Zur einen Hälfte sind das Privatschulen, zur anderen Hälfte aber auch staatliche Schulen. Jedoch gilt auch: Wenn eine Schule mittlerweile gut ist, also zu den deutschen Exzellenzschulen gehört, dann hat sie das eigentlich nie aufgrund einer Regierung geschafft, sondern vor allem aus sich selbst heraus. Klar ist aber ebenfalls, dass eine Schule keine „pädagogische Insel“ ist, sondern dass sie sich im Umfeld des gesellschaftlichen und des familiären Wandels behaupten muss; Bildung ist also nicht unabhängig vom erzieherischen Rahmen zu sehen. Erziehung, Bildung, Medien, Gesellschaft und Internationalität stellen heute ein kompliziertes Netzwerk dar, in dem jeder einzelne Faktor die anderen Faktoren bedingt und umgekehrt von ihnen beeinflusst wird.

Seit einiger Zeit hat die Zeitung „Schleswig-Holstein am Sonntag“ mir die Gelegenheit geboten, in einer Kolumne „Lerneffekte“ die aktuellen Trends der deutschen Erziehungs- und Bildungsdebatte zu kommentieren. Die wichtigsten davon findet der Leser im Folgenden abgedruckt. Dafür danke ich sowohl dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag in Flensburg als auch dem Primus Verlag in Darmstadt. Mit den schlaglichtartig dargestellten Aspekten ergibt sich in der Gesamtschau, was die deutsche Erziehungs- und Bildungsdebatte derzeit bewegt.

Hamburg, im Januar 2009

Peter Struck

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