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Die Steigungen der Phasengrenzlinien
ОглавлениеDas charakteristische Merkmal der Phasengrenzlinien, das sich am einfachsten beschreiben lässt, ist ihre Steigung; wir beginnen daher, indem wir eine Beziehung für dP/dT suchen. T und p sollen sich in infinitesimalen Schritten so ändern, dass das Gleichgewicht zwischen α und β stets erhalten bleibt. Zu Beginn sind die chemischen Potenziale beider Phasen gleich (da das Gleichgewicht eingestellt ist). Wenn man sich auf die beschriebene Weise zu einem anderen Punkt der Phasengrenzlinie bewegt (Abb. 4-15), ist diese Bedingung immer erfüllt (da das Gleichgewicht eingestellt bleibt). Daher kann man die Änderungen des chemischen Potenzials beider Phasen gleichsetzen, dμα = dμα. Aus Gl. (3-52), dG = V dp — S dT, wissen wir, dass für jede der beiden Phasen dμ =–Sm dT + Vm dp ist. Also gilt
Hier sind Sm(α) und Sm(β) die molaren Entropien und Vm(α) und Vm(β)die molaren Volumina der jeweiligen Phase. Durch Zusammenfassen und Umformen dieser Gleichung erhalten wir
und daraus unmittelbar die Clapeyron-Gleichung
(4-6)
Darin sind ΔTrans S = Sm(β) – Sm(α) und ΔTrans V = Vm(β) – Vm(α)die Phasenübergangsentropie bzw. die Volumenänderung während des Phasenübergangs. Die Clapeyron-Gleichung ist eine exakte Beziehung für die Steigung von Phasengrenzlinien und gilt für jedes Phasengleichgewicht beliebiger reiner Stoffe.