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Küchenhilfe

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Da ich nun begonnen habe, sehr viel mehr zu arbeiten, muss eine Lösung für den Haushalt her. Die Revolution soll in der Küche beginnen. Wir testen den Thermowix. „Der Küchenprofi an Ihrer Seite“, wird das Gerät in einem der bunten Prospekte beworben, die samstags immer unerwünschterweise im Zeitungsrohr liegen. Die blaue Papiermülltonne ist randvoll mit Werbeblättchen dieser Art.

Diese Küchenmaschine kann angeblich alles. Oben tut man sämtliche Zutaten im rohen Zustand hinein und unten soll es fix und fertig gekocht wieder rauskommen. Mit Zeiteinstellung. Also frühmorgens kommt alles rein, und zum Mittagessen, wenn alle nach Hause kommen, ist das Gericht fertig. Und Wäsche waschen kann die Maschine auch.

Wir probieren es aus. Das Ergebnis ist allerdings befremdlich: Grüner, gelber und brauner Brei liegen nebeneinander auf dem Teller. Ich muss an Babynahrung denken. Oder püriertes Katzenfutter (bei dem Gedanken werde ich direkt wieder müde). Oder an das Essen in Krankenhäusern. Zähne braucht man dazu nicht. Bei längerfristigem Einsatz scheinen die sogar eher hinderlich zu sein. Es reicht vollkommen, den Brei einfach zu schlucken. Ich schlage deshalb vor, sie alle entfernen zu lassen. Wozu ist man mit einem Zahnarzt liiert? Die Kinder halten sich die Hände vor den Mund.

„Was war denn noch mal das Braune?“, fragt jemand in die Runde. Gute Frage. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, oben etwas Braunes reingetan zu haben. „Schlehenkompott vielleicht?“, rätselt der nächste. Daran würde ich mich erinnern. Ich glaube, ich habe noch nie eine Schlehe in den Händen gehalten. Was auch immer das genau ist. „Pflaumenmus vielleicht?“, geht es weiter. Nee – Pflaumen gibt es doch erst wieder im Herbst. Wir haben noch nicht mal April.

„Es schmeckt ein bisschen nach Fleisch“, fügt die Kleinste hinzu. Mein mittleres, veganes Kind spuckt den Matsch in hohem Bogen aus. Ich versichere ihr, dass es auf keinen Fall Fleisch war, was oben reinkam. Auch kein Fisch. Sie schaut auf die Küchenmaschine und sucht nach Hinweisen. Das Essen stresst irgendwie.

„Vielleicht Rotkohl?“, mutmaßt der Nächste. Dann wäre es aber schon ein wenig violett und weniger braun, gebe ich zu bedenken. Brauner Matsch – was könnte das nur sein? Holz vielleicht? Avocado-Kerne? Schokolade? Gekochte Bananen? Letzteres würde man vermutlich herausschmecken.

Pilze könnten es sein. Vielleicht sollte es eine Pilzsoße werden, aber auch an Pilze kann ich mich so gar nicht erinnern. „Brot – könnte es Brot sein?“ Wer kocht denn Brot? Auf so eine Idee würde nicht mal ich kommen.

„Vielleicht irgendwas Altes, Vergammeltes und schon mal Gekochtes?“, wirft meine Große dazwischen. Das ist jetzt natürlich schon eher denkbar. Auf so eine Idee könnte ich schon mal kommen. Vielleicht habe ich die Küchenabfälle versehentlich in die Küchenmaschine getan statt auf den Komposthaufen?

Die Haustür wird aufgeschlossen. Bob kommt nach Hause, schmeißt Schuhe und Jacke von sich und ist auf dem Weg zum Badezimmer, um sich die Hände zu waschen. „Ach, heute Morgen ist mir ein kleines Missgeschick mit dem Thermowix passiert!“, ruft er uns im Vorbeigehen zu. Die Hundefutterdose sei ihm beim Öffnen aus den Händen geglitten und der Inhalt in die Küchenmaschine geraten. Und leider sei auch so überhaupt keine Zeit mehr gewesen, es wieder zu entfernen. Wir sollten dies bei der Benutzung doch beachten und nach Möglichkeit das Wixgerät vorher noch reinigen.

Jetzt spucken alle in hohem Bogen. Zum Glück habe ich nicht gekaut.

Nachtigallensteine

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