Читать книгу Ernährung, die uns schützt - Prof. Dr. Dorothea Portius - Страница 12
SEKUNDÄRE PFLANZENSTOFFE SIND DAS GEHEIMNIS
Оглавление»Superfoods« werden meist mit ihrem hohen Gehalt an bioaktiven Substanzen beworben. Doch auch die Obst- und Gemüsesorten hierzulande strotzen nur so vor Vitaminen, Mineralstoffen (»Mineralien«) und sekundären Pflanzenstoffen – vor allem, wenn sie zur Saison aus der Region kommen. Der Nährstoffgehalt kann jedoch sehr stark variieren und wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst: Bodentyp, Landwirtschaft, Düngung, klimatische Bedingungen, Transport, Reifegrad und Erntezeitpunkt sowie Art und Dauer der Lagerung. Es wird auch immer wieder diskutiert, inwieweit sich Vitamin- und Mineralstoffgehalt unserer heutigen Sorten von denen früherer Sorten unterscheiden. Analysen moderner und alter Kulturpflanzensorten, die nebeneinander angebaut wurden, sowie archivierte Proben zeigten niedrigere Mineralstoffkonzentrationen in Sorten, die auf hohen Ertrag gezüchtet wurden. Auch scheint der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und chemischen Düngern einen negativen Einfluss auf den Anteil sekundärer Pflanzenstoffe in einer Pflanze zu haben. In »freier Natur« muss sich die Pflanze vor ihren Fressfeinden, den klimatischen und anderen Umwelteinflüssen schützen. Sie bildet daraufhin eine große Menge an sekundären Pflanzenstoffen, die auch unserer Gesundheit zugutekommen.
Sekundäre Pflanzenstoffe sind in allen pflanzlichen Produkten wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten. Sie beeinflussen mit ihrem großen Wirkspektrum unsere Gesundheit positiv. Mehr dazu erfährst du auf >.
Zu meinen Lieblingsfrüchten zählen die echten Heidelbeeren, da sie jede Menge schützende sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. So steckt Anthocyan in ihnen, das den kleinen Powerpaketen ihre dunkelviolette Farbe verleiht. Studien haben gezeigt, dass Anthocyane zu den stärksten Antioxidanzien zählen und zum Beispiel gegen Entzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2, Alzheimer, Parkinson sowie Krebs wirksam sind. Übrigens: In Kulturheidelbeeren, die noch nicht mal mit der echten Heidelbeere verwandt sind, und anders als diese kein durchgefärbtes Fruchtfleisch haben, sitzen die Anthocyane nur in der Schale! Wenn echte Heidelbeeren erhältlich sind, solltest du also bevorzugt zu diesen greifen.