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KENNST DU DIE URSACHEN UNSERER ZIVILISATIONSKRANKHEITEN?

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»Gesundheit schätzt man erst, wenn man sie verloren hat« – das gilt heute mehr denn je: Denn bei unserer modernen Lebensweise machen wir uns kaum Gedanken darüber, wie wir unseren Körper behandeln und damit unserer Gesundheit schaden.

Ob es nun der Donut zum Frühstück ist, die Tiefkühlpizza als Abendessen, die Tafel Milchschokolade als Snack am Nachmittag oder der Bewegungsmangel, wie das achtstündige Sitzen vor dem Computer, das anschließende Heimfahren im Auto und das abendliche Chillen auf der Couch. Auch machen sich viele Menschen vor lauter Alltagsstress keine Gedanken um ihre psychische Gesundheit, wenn sie von Meeting zu Meeting hetzen, kaum eine freie Minute zum Atmen haben und am Abend völlig erschöpft sind.

Man kann sich die Gesundheit wie ein Dach vorstellen, das von drei Säulen getragen wird – Ernährung, Bewegung und Psyche. Ist nur eine Säule »angeknackst«, gerät das ganze Haus ins Wanken, wird instabil und es besteht die Gefahr, dass es zusammenbricht.

Diese Beispiele sollen verdeutlichen, wie unser Lebensstil und unsere Gewohnheiten entscheidend zur Entstehung der heutigen Zivilisationskrankheiten beitragen. Eine falsche Ernährungsweise, Bewegungsmangel und Stress sind die drei Hauptfaktoren, die das Risiko, an Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2, Krebs, Bluthochdruck, Arteriosklerose oder chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma und Arthritis zu erkranken, deutlich steigern.

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Die Auswirkungen unserer gesundheitsschädlichen Lebensweise werden wir aber nicht unmittelbar spüren. Die gelegentliche Tüte Chips am Abend wird nicht sofort zu Bluthochdruck führen – es ist vielmehr die Dauerhaftigkeit eines ungesunden Lebensstils, der sich auf der Waage, auf dem Blutdruckmessgerät oder durch Gelenkschmerzen bemerkbar macht.

Unsere heutigen Alltags- oder Zivilisationskrankheiten sind im Grunde alle miteinander verknüpft. Übergewicht und Adipositas treten meist in Kombination mit Diabetes, Bluthochdruck, Depressionen, chronisch entzündlichen Erkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates auf. Es liegt also oft eine Koexistenz vieler Krankheiten vor, auch als »metabolisches Syndrom« bezeichnet. Die Häufigkeit dieser Erkrankungen hat inzwischen pandemische Ausmaße angenommen: Weltweit sind rund 650 Millionen Personen krankhaft übergewichtig (Weltgesundheitsorganisation [WHO], 2016) und rund 416 Millionen Menschen leiden an Diabetes mellitus Typ 2. Weil Adipositas ein Hauptrisikofaktor für Diabetes mellitus Typ 2 ist, gehen beide Krankheiten meist Hand in Hand.

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Hohe Blutzucker- und Insulinwerte sind die Anzeichen für einen Prädiabetes, also eine Diabetes-Vorstufe, der sich mit der Zeit, wenn man nicht durch eine Ernährungs- und Lebensstiländerung gegensteuert, zu einem insulinabhängigen Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt.

Das gleichzeitige Auftreten von Adipositas und eines Prä- oder vollständig entwickelten Diabetes erhöht das Risiko für Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen enorm. Generell sind mehr als zwei Drittel der Männer und über die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig, rund ein Viertel der Erwachsenen ist adipös. Unter Adipositas versteht man krankhaftes Übergewicht ab einem Body Mass Index (BMI) von 30. Der Body Mass Index wird so berechnet: Körpergewicht in kg geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat. Bei einem BMI von 25 bis 29,9 spricht man von Übergewicht.

Die Zahlen sind steigend, was auch eine extreme Belastung für unser Gesundheitssystem bedeutet. Denn die Behandlungskosten für Adipositas und die dadurch hervorgerufenen Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehen in die Milliarden! Erschreckend sind auch die Zahlen, die die Jüngsten unserer Bevölkerung betreffen: Über 10 % der Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig und sogar etwa 6 % von ihnen adipös, Tendenz steigend.

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Viele Faktoren begünstigen die Entstehung unserer heutigen Zivilisationskrankheiten. Die Folgen sind Funktionseinschränkungen in mehreren Organen und Organsystemen.

Ernährung, die uns schützt

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