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2.2 Maschenbildungsvorgänge

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Nadeln

Um Maschenwaren mit Maschinen herzustellen, verwendet man in der Wirkerei und Strickerei verschiedene Nadelarten. Ursprünglich wurden Spitzennadeln verwendet, während heute überwiegend Schieber- und Zungennadeln Verwendung finden.

Darüber hinaus bestehen weitere Nadeltypen, die nur für besondere Aufgaben und dadurch seltener verwendet werden. Auch gibt es für jeden Nadeltyp eine Vielfalt an Ausführungen, die jeweils für einen Maschinentyp und eine Maschinenklasse entwickelt wurden.

Die Zungennadel (Bild 2.5) besteht aus einem Haken zum Durchziehen eines Fadens zur Maschenschleife, einer Zunge, die drehbar gelagert ist und den Nadelkopf öffnen bzw. schließen kann, einem Nadelschaft sowie aus einem Fuß, durch den die Nadel während der Maschenbildung bewegt wird.


Bild 2.5: Zungennadel, 1 = Haken, 2 = Zunge, 3 = Schaft, 4 = Fuß

Um mit dieser Nadel eine Masche zu bilden, wird die im Nadelkopf befindliche Maschenschleife von Platinen (Bild 2.6) geführt und gehalten. Diese und andere für die Maschenbildung erforderlichen Elemente werden im Weiteren noch genauer beschrieben.

Die Maschenbildung mit der Zungennadel (Bilder 2.7, 2.8) beginnt damit, dass die zuletzt gebildete Maschenschleife im Nadelkopf hängt und von diesem gehalten wird. Die Nadel wird ausgetrieben, sodass die Maschenschleife über die Zunge auf den Nadelschaft gleitet. Ein Fadenführer legt einen Faden in den Nadelkopf, und die Nadel wird zurückgezogen. Die auf dem Nadelschaft befindliche Maschenschleife schließt den Nadelkopf, indem sie die Zunge dreht. Der vom Nadelkopf gehaltene Faden wird durch die weitere Nadelbewegung zur neuen Maschenschleife ausgebildet. Aus der alten Maschenschleife wird eine Masche.


Bild 2.6: Nadeln (links) und Platinen (rechts)

Die Schiebernadel (Bild 2.9) hat einen kurzen Haken, der durch einen Schieber geöffnet und geschlossen werden kann. Der Schieber wird in einer langen Rille des Nadelschaftes geführt und gesondert angetrieben.

Zu Beginn der Maschenbildung befindet sich die zuletzt gebildete Maschenschleife im Nadelhaken (Bilder 2.10, 2.11). Die Nadel wird ausgetrieben, der Schieber öffnet den Haken, und die Maschenschleife gleitet auf den Nadelschaft.


Bild 2.7: Maschenbildungsprinzip mit der Zungennadel


Bild 2.8: Maschenbildungsprinzip mit der Zungennadel, 1 = Nadelkopf, 2 = Zunge, 3 = Schaft


Bild 2.9: Schiebernadel, 1 = Haken, 2 = Schieber, 3 = Schaft mit Rille


Bild 2.10: Maschenbildungsprinzip mit der Schiebernadel


Bild 2.11: Maschenbildungsprinzip mit der Schiebernadel

Nach dem Fadenlegen bewegt sich die Nadel zurück, und der Schieber schließt den Haken. Die Maschenschleife gleitet auf den Schieber und anschließend über den Nadelkopf. Der Faden wird dabei zu einer neuen Maschenschleife durchgezogen.

Die Spitzennadel (Bild 2.12) hat einen federnden Haken mit Spitze, eine Zasche (Rille), einen Schaft und einen Fuß. Mithilfe einer Presse (Pressschiene) kann die Spitze in die Zasche gedrückt und der Nadelkopf dadurch geschlossen werden.


Bild 2.12: Spitzennadel, 1 = Haken, 2 = Spitze, 3 = Zasche, 4 = Schaft, 5 = Fuß

Zu Beginn der Maschenbildung (Bilder 2.13, 2.14) befindet sich wieder die zuletzt gebildete Maschenschleife im Nadelkopf. Die Nadel wird ausgetrieben, und die Maschenschleife gleitet auf den Nadelschaft. Nach dem Legen des Fadens bewegt sich die Nadel zurück, sodass die Maschenschleife in den Bereich der Nadelspitze gelangt. Von der Presse wird die Nadelspitze in die Zasche gedrückt.


Bild 2.13: Maschenbildungsprinzip mit der Spitzennadel, 1 = Nadelkopf, 2 = federnde Spitze, 3 = Zasche, 4 = Schaft


Bild 2.14: Maschenbildung mit der Spitzennadel, 1 = Presse

Durch die weitere Nadelbewegung gleitet die Maschenschleife auf die Nadelspitze und nach dem Rückzug der Presse über den Nadelkopf. Der Faden wird dadurch zu einer neuen Maschenschleife durchgezogen.

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