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2.4.1 Unsere Gesellschaft ist der Wissenschaft einen Schritt voraus

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Unsere Gesellschaft ist in Bezug auf Psi-Phänomene und Spiritualität schon ein ganzes Stück weiter als die klassische Wissenschaft. Sie befindet sich mitten im Paradigmenwechsel. Immer mehr Menschen wird bewusst, dass es da mehr geben muss, und ich habe das Gefühl, die Zeiten, in denen man dabei schief angeschaut und als Irrer verurteilt wurde, neigen sich langsam dem Ende zu. Das Thema Spiritualität wird salonfähig, was sich unter anderem auch am Zulauf und Erfolg zeigt, den viele spirituelle Lehrer und Jenseitsmedien in den letzten Jahren erfahren haben. Dieser Trend ist bestimmt kein Zufall, sondern Ausdruck einer sich wandelnden Gesellschaft. Nicht ohne Grund hat Pascal Voggenhuber, Schweizer Jenseitsmedium und Bestsellerautor, bis 2021 bereits 14 Bücher veröffentlicht, die alle in der Schweizer Top-Ten-Bestsellerliste Sachbuch platziert waren. Mehrere seiner Bücher handeln von der Kommunikation mit der Geistigen Welt. So erschien z. B. im September 2018 sein Buch Nachricht aus dem Jenseits 2.040. Seine Bücher wurden in sieben Sprachen übersetzt. Mit seinen Vorträgen und Seminaren füllt er schon seit Jahren große Hallen in vielen Teilen Europas. Mit atemberaubenden Jenseitskontakten in Live-Demos und mehreren TV-Auftritten erreicht er mit seiner lockeren und frischen Art zunehmend auch ein junges Publikum. In einem Interview berichtete er einmal, dass man als Klient zuletzt im Jahre 2012 sieben Jahre auf einen Beratungstermin bei ihm hätte warten müssen. Kein Mensch würde sieben Jahre auf einen Jenseitskontakt warten, wenn er nicht von den Fähigkeiten und der beweislastigen Methodik und Glaubwürdigkeit des Mediums überzeugt wäre. Diese lange Wartezeit war auch ein Hauptgrund für Voggenhuber, keine weiteren persönlichen Beratungstermine mehr für Jenseitskontakte anzubieten, da er einem Trauernden diese lange Wartezeit nicht zumuten wollte. Seitdem versucht er, auf anderen Wegen in großen Veranstaltungen und Seminaren zu helfen. Er schafft es, Menschen in sehr großem Umfang für dieses Thema zu sensibilisieren, und das kann nur funktionieren, wenn man überzeugende Argumente hat.

Ein weiteres Indiz dafür, dass sich unsere Gesellschaft für solche spirituellen Themen immer mehr öffnet, ist der große Erfolg des Buches Blick in die Ewigkeit41 des US-amerikanischen Neurochirurgen und Gehirnspezialisten Dr. Eben Alexander. Als klassisch ausgebildeter Arzt hielt er ein Überleben der Seele nach dem physischen Tod lange Zeit für ausgeschlossen. Als er eines Tages an einer Hirnhautentzündung erkrankte, hatten seine behandelnden Ärzte keine großen Hoffnungen mehr. Sein Gehirn verlor nach und nach immer mehr seine Funktion. Dabei erlebte er eine eindrucksvolle Nahtoderfahrung, von der er in seinem Buch berichtet. Dieses Buch erschien am 23. Oktober 2012 und landete als Neueinsteiger am 11. November 2012 sofort auf Platz eins der New York Times Bestsellerliste für Paperback Nonfiction. Nach meinen Recherchen wurde das Werk bis Ende Juni 2015 mit wenigen Unterbrechungen insgesamt 114 Wochen lang in den Top 20 gelistet, davon 46 Wochen lang auf Platz eins. Das Buch eines Verrückten mit einer erfundenen Geschichte hätte sich niemals so lange erfolgreich in der Bestsellerliste halten können. Wir können dankbar sein, dass sich mutige Menschen wie Eben Alexander trauen, mit diesen Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Solche Erlebnisse und Erfahrungen verändern einen Menschen auf unglaubliche Weise.

Werfen wir nun einen Blick auf den vom Schweizer Onlineverlag PSI ONLINE organisierten Online Kongress Spirit Summit 2019, bei dem 66 renommierte spirituelle Lehrer Online-Vorträge und Seminare für den deutschsprachigen Raum angeboten haben. Der Erfolg dieser Veranstaltung war enorm, wie die folgenden Zahlen des Veranstalters belegen. Die Spirit Summit 2019 hatte 51 779 Teilnehmer und 652 337 Videoaufrufe mit in Summe 190 000 Stunden geschauten Videos. Das sind umgerechnet 21,7 Jahre. 98,12 Prozent aller Teilnehmer haben danach angegeben, hilfreiche Inhalte für ihr Leben erhalten zu haben. PSI ONLINE organisierte im darauffolgenden Jahr im März 2020 einen weiteren Online Kongress mit dem Titel Flow Summit 2020 mit bereits 175 000 Teilnehmern und 3 Millionen Videoklicks. Das entspricht 850 000 Stunden Videokonsum, umgerechnet etwa 100 Jahre. Auch die Entwicklung des Thanatos TV-YouTube-Kanals* mit aktuell über 68 000 Abonnenten zeigt einen klaren Trend zu mehr Interesse und Offenheit für diese Themen. Wo im Jahre 2018 noch 1,3 Millionen Videos aufgerufen wurden, waren es 2019 bereits 5,6 Millionen Klicks. Innerhalb nur eines Jahres hat sich die Anzahl der Stunden für geschaute Videos auf diesem Kanal von 260 000 auf 1,4 Millionen Stunden im Jahre 2019 erhöht, das sind umgerechnet fast 160 Jahre.

Der Wandel in der Gesellschaft ist unverkennbar, und ich finde es höchst interessant, dass sowohl die Voraussagen aus den vedischen* Schriften als auch die des Maya-Kalenders über den Anbruch eines neuen Zeitalters stimmig in das aktuelle Bild der Veränderungen passen. In der vedischen Kosmologie unterscheidet man vier Zeitalter, die sogenannten Yuga-Zyklen. Aktuell befinden wir uns im vierten Zyklus, der wie alle Yuga-Zyklen wiederum in Unterzyklen unterteilt ist. Es gibt jedoch keine gleichmäßige Unterteilung, die Zyklen und Unterzyklen sind unterschiedlich lang und stehen mit kosmologischen Ereignissen im Einklang. Die beiden Physiker Paul J. Steinhardt von der Universität Princeton und Neil G. Turok von der Universität Cambridge bestätigen in ihrem Buch Endless Universe – Beyond the Big Bang, dass die kosmologischen Zeitangaben in den vedischen Schriften erstaunliche Ähnlichkeiten zu den Erkenntnissen der zeitgenössischen Astronomie aufweisen.42 Wir reden hier also nicht von irgendeiner Spinnerei eines primitiven Urvolks, sondern stoßen ganz im Gegenteil in den vedischen* Schriften auf ein geballtes Mysterienwissen der ersten menschlichen Hochkultur zur Kosmologie, aber auch zur Spiritualität und zu vielen anderen Bereichen (siehe auch Kapitel 4.3.: Involution und vedisches Mysterienwissen ➛Seite 256).

Wir befinden uns aktuell in der Endphase des Kali-Yuga-Unterzyklus, den man auch als den Unterzyklus des dunklen Zeitalters oder des Streits bezeichnet. Der Sanskrit-Begriff Kali geht dabei auf den hinduistischen Dämon Kali zurück und kann mit Zank oder Streit übersetzt werden. »Die indische Zählung des Kali-Yugas und der Start des großen Zyklus in der Maya-Zeitrechnung (13-mal 144 000 Tage = 5200 Jahre à 360 Tage) begannen praktisch zur gleichen Zeit, nämlich um 3100 v. Chr.«43 Das Datum der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2012 war insbesondere durch die vielen Reportagen und Artikel, aber vor allem auch durch den Hollywood-Film 2012 in den Medien sehr präsent. Grund ist die Fehlinterpretation des Maya-Kalenders. Man glaubte, dieses Datum besiegle das Ende der Welt, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Mit diesem Datum beginnt ein neuer Zyklus und somit die Chance auf einen Neuanfang. Zwei sich völlig fremde alte Hochkulturen geben also unabhängig voneinander nahezu die gleiche Dauer von etwa 5000 Jahren für dieses dunkle Zeitalter an, das – wie wir heute auf die letzten 5000 Jahre zurückblickend bestätigen können – von Spaltung und Trennung von der geistigen Quelle, Ausbeutung, Macht, Leid, Krieg und einem immerwährenden Materialismus bestimmt wurde. Doch nun befinden wir uns an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter. Wie es in den vedischen Schriften heißt, wird die Zeit, wie wir sie kannten, zu Ende gehen, und nach einer relativ kurzen Übergangsphase beginnt ein neues Zeitalter mit satya-yugaähnlichen Verhältnissen. Das Satya Yuga ist der erste und vollkommene Zyklus der vier Yuga-Unterzyklen, er wird auch als das goldene Zeitalter beschrieben. Im Satya Yuga lebten die Menschen ethisch verantwortlich und sehr spirituell. Sie besaßen eine andere Verdichtung und Schwingungsfrequenz, sodass sie sich den geistigen Ebenen annähern konnten. Der Begriff Schwingungsfrequenz ist hierbei jedoch nicht im physikalischen Sinne zu interpretieren. Es ist vielmehr der Versuch, dieses Phänomen der sich annähernden Bewusstseinsebenen passend zu umschreiben. Satya kann mit Wahrheit oder Rechtschaffenheit übersetzt werden. Es heißt, die Schwingungsfrequenz der Erde wird immer weiter erhöht. So ist es immer mehr Menschen möglich, einen Zugang zu dieser spirituellen Welt zu erlangen. Man mag den vedischen Prophezeiungen Glauben schenken oder auch nicht. Doch sollte man sich die Frage stellen, woher die Menschen in dieser Frühzeit der menschlichen Kultur ihr Wissen haben? Sie wussten über die Kosmologie und die Heilung Bescheid, die wir zum Teil erst in unserer modernen naturwissenschaftlichen Forschung in der Neuzeit wiederentdeckten. Wie kann es sein, dass verschiedene sich fremde Hochkulturen ähnliche Aussagen über Zeitalter treffen können? Wir sollten dieses alte Wissen schätzen und ihm Beachtung schenken. Es ist definitiv mehr als nur erfundene Mythologie, und es sind keine Hirngespinste.

Das Timing ist schon interessant und mehr als passend; denn kurz nachdem ich den letzten Abschnitt zu Ende geschrieben hatte, überschlugen sich die Ereignisse auf unserer Welt. Ich schreibe diese Zeilen im April 2020, und das Corona-Virus breitet sich unaufhaltsam aus. Es legt große Teile unseres Lebens lahm, und Tausende Menschen fallen dem Virus jeden Tag zum Opfer. Momentan sind Norditalien und New York besonders stark betroffen, ein Ende ist bislang nicht in Sicht. Auch im Rest Europas steht alles still. Es gibt Kontaktverbote, Ausgangssperren, und das Einkaufen geht nur noch mit Sicherheitsabstand und Mundschutz. Noch sind die Supermarktregale gut gefüllt, nur Konservendosen, Nudeln, Mehl und Toilettenpapier sind ständig ausverkauft. Schon jetzt ist absehbar, dass die Welt nach der Pandemie eine andere sein wird. Dieses kleine Virus bringt uns allen plötzlich bei, was wirklich von Bedeutung ist. Alltägliche Dinge bekommen plötzlich einen großen Wert: Hygieneartikel, Lebensmittel, Medizin, der Besuch beim Frisör und die Nähe zu unseren Liebsten sind keine Selbstverständlichkeiten mehr. Das Virus macht uns plötzlich alle gleich. Es unterscheidet nicht zwischen reich und arm oder ob wir aus dem Westen oder Osten kommen. Die Arbeit von Kassiererinnen, Müllmännern, Erntehelfern, LKW-Fahrern und von vielen bislang gesellschaftlich kaum beachteten Berufen steht plötzlich in einem völlig anderen Licht da. Wir erkennen gerade, wie wichtig jeder Einzelne von uns ist, ganz egal, wo unser Platz sein mag. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Corona-Virus Teil des Wandels ist. Die Frage ist nur, ob es auch ein Wandel zu einer bewussteren und besseren Welt für alle Lebewesen der Erde wird. Das hoffe ich, und wenn wir den Voraussagen der vedischen Schriften und der Mayas Glauben schenken, so dürfen wir unsere Sorgen und unsere Angst vor Mangel und Verlust beiseiteschieben und in uns ein Gefühl von Hoffnung und Vertrauen keimen lassen. Die Sterbeforscherin Dr. Elisabeth Kübler-Ross hat in ihrem Buch Über den Tod und das Leben danach einen bemerkenswerten Abschnitt geschrieben, der, so scheint es, die aktuelle Situation der Corona-Krise voraussagte:

»Doch meine eigentliche Aufgabe besteht darin – und hier benötige ich Ihre Mithilfe –, den Menschen zu sagen, dass es keinen Tod gibt. Es ist sehr wichtig, dass die Menschheit dies weiß, denn wir stehen am Beginn einer sehr schwierigen Zeit, nicht nur für Amerika, sondern für den ganzen Planeten Erde. Schuld daran ist unsere eigene Zerstörungssucht, schuld daran sind die Atomwaffen, schuld daran tragen unsere Habsucht und unser Materialismus, schuld daran ist unser Verhalten hinsichtlich der Umweltverschmutzung, schuld daran sind wir, weil wir so unendlich viele Gaben der Natur zerstört haben, und Schuld tragen wir insofern, als wir jegliche echte Vergeistigung verloren haben. Ich übertreibe ein bisschen, aber bestimmt nicht zu sehr. Das einzige Mittel, das eine Veränderung für ein neues Zeitalter herbeizuführen vermag, besteht darin, dass die Erde zu beben beginnt, auf dass wir aufgerüttelt werden.« 44

Jenseits von Materie

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