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1.2 Der Tag, an dem sich alles veränderte

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Wir sind alle nur Besucher auf dieser Welt und zu dieser Zeit. Unsere Seelen sind nur auf der Durchreise. Unsere Aufgabe hier ist es, zu beobachten, zu lernen, zu wachsen, zu lieben und dann wieder nach Hause zu gehen.

Weisheit der Aborigines

Wir haben in unserem Stadtteil eine kleine Fahrgemeinschaft gegründet, um unsere Kinder morgens in die Schule zu bringen. Wir sind drei Familien und wechseln uns dabei immer ab. Als ich an jenem Montagmorgen im Oktober 2017 an der Reihe war und in mein Auto stieg, um die Kinder zur Schule zu fahren, ahnte ich nicht, dass dieser Tag mein Leben unglaublich verändern würde. Kurz vor der Schule bildete sich an einer Einfahrt zu einem Bauernhof ein Stau. Ich kam einige Meter vor dieser Einfahrt zum Stehen. Ein großer LKW blockierte die Einfahrt. Ich sah, wie ein Mann ganz aufgeregt mit seinem Handy auf und ab lief. In dem Moment hörte ich schon das Martinshorn und sah im Rückspiegel einen Rettungswagen (RTW) kommen. Schnell fuhr ich noch ein Stück zur Seite, damit der RTW freie Fahrt hatte. Ich sah, wie der Notarzt ausstieg und nach wenigen Sekunden anfing, hektisch zu rennen und Geräte aus dem Wagen zu holen. In diesem Moment wurde mir klar, dass die Lage ernst sein musste und dass es offensichtlich einen Unfall mit dem LKW gegeben hatte und der Notarzt um das Leben eines Menschen kämpfte. Schließlich fuhr ich mit einem mulmigen Gefühl weiter zur Schule, wo ich die Kinder absetzte. Doch an diesem Tag sollte der Unterricht ausfallen. Noch am Vormittag kam meine Tochter wieder nach Hause, stürmte ins Haus und rief: »Das war Joma heute Morgen!« Joma war eine Klassenkameradin meiner Tochter. Eigentlich hieß sie Johanna-Maria, doch alle nannten sie nur Joma. Sie wurde auf dem Weg zur Schule auf ihrem Fahrrad von einem abbiegenden LKW überfahren. Ich kannte dieses Mädchen eigentlich nicht, es war mir nur von wenigen flüchtigen Blicken her bekannt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich an diesem Tag nichts anderes um mich herum mehr wahrnahm. Meine Gedanken kreisten ausschließlich um das mir fremde Mädchen und ihre Eltern. Ständig aktualisierte ich die Nachrichtenseiten, um auf dem aktuellsten Stand zu sein, und schließlich stand am Nachmittag die Mitteilung, dass das Mädchen an den Folgen des Unfalls verstorben war, mit einem schwarzen symbolischen Kreuz versehen im Internet. In diesem Moment geschah etwas mit mir. Ich wusste sofort, dass dies ein einschneidendes Erlebnis in meinem Leben ist. In mir brach eine Welt zusammen. Mein Herz wurde zerrissen. Ich konnte nicht mehr klar denken, und ich habe die Trauer um das Mädchen in einer Tiefe empfunden, wie ich es noch nie zuvor in meinem Leben auch nur ansatzweise erlebt hatte. Dieser Zustand ließ mich einfach nicht mehr los. Anfangs hielt ich diese Reaktion noch für normal. Doch der Schmerz wollte einfach nicht abklingen. Ich konnte mir nicht erklären, warum ich auf so eine extreme Art und Weise reagierte. Was ich durchlebte, ging bei Weitem über das normale Maß des Mitgefühls hinaus. Die Trauer nahm nicht ab, sondern wurde im Gegenteil immer größer und stärker. Als ich nach mehreren Tagen mit meinem Vater über Jomas Beerdigung und Trauerfeier sprach, erzählte er mir von einem Arbeitskollegen, dessen Kind auch vor einigen Jahren gestorben war. Er meinte, dass man Abstand nehmen müsse, damit das Leben weitergehen kann.

Abstand nehmen? Das kam für mich überhaupt nicht infrage, das hätte mich noch unglücklicher gemacht. Ich hatte ganz im Gegenteil das unbändige Bedürfnis, die Nähe der Leute zu suchen. Ich verstand mich selbst nicht mehr, da ich doch weder das Mädchen noch seine Eltern kannte. Joma war so ziemlich das einzige Kind aus der Klasse meiner Tochter, mit dem ich niemals richtig Kontakt hatte. Doch immer wieder erschien vor meinem inneren Auge ein kurzer Moment, wo sie bei einer Schulveranstaltung ganz nah an mir vorbeigegangen war und bei dem sich unsere Blicke für den Bruchteil einer Sekunde getroffen hatten. Damals hatte ich diesen unscheinbaren Augenblick überhaupt nicht wahrgenommen, und es war mir nicht bewusst, dass ich eine Erinnerung daran besitze. Doch seit dem Unfall blühte dieses Bild so intensiv in mir in voller Klarheit auf. Ich konnte an nichts anderes mehr als an Joma und ihre Eltern denken, und teilweise hatte ich Angst, dass mich meine empathisch hoch sensitive Natur und diese intensiven Gefühle vernichten und zu Boden reißen würden. Meine eigene Familie erlebte mich mehrere Wochen und Monate still und zurückgezogen in einer Art depressiv verstörenden Stimmung, worauf die Familie zunächst mit Unverständnis reagierte. Meine Frau machte sich sogar Sorgen um meinen Geisteszustand. Für sie war mein übermäßiges Leiden nicht nachvollziehbar. Als ich ihr davon erzählte, dass ich in mir ein unstillbares Bedürfnis danach verspürte, die Eltern zu kontaktieren und sie zu besuchen, hatte sie ihre Zweifel, ob das eine gute Idee sei. In ihren Augen bräuchten die Eltern in der schlimmsten Phase ihres Lebens nicht auch noch so jemanden wie mich. Schließlich waren es doch uns fremde Menschen.

Ich entgegnete ihr: »Für mich fühlt sich das aber nicht so an!« Ich war innerlich zerrissen und lag im Disput mit mir selbst. Sollte ich die Eltern des Mädchens nun kontaktieren, so wie es mein Herz mir unmissverständlich mitteilte, oder sollte ich auf meinen Kopf hören, mich zurückziehen und die Leute in ihrer Trauer in Ruhe lassen? Während ich meinen Gedanken freien Lauf ließ, um die Situation empathisch zu bewerten, machte ich völlig unerwartet die mit weitem Abstand eindrücklichste und größte Erfahrung meines Lebens. Ich versuche, dir möglichst genau zu beschreiben, welche unglaublichen Gefühle mich durchströmten. Ich fand einfach keine Worte, die diesem Erleben gerecht werden könnten. Selbst wenn ich sämtliche wundervollen Adjektive aus allen Sprachen der Welt verwendete, könnte ich damit nur einen Bruchteil dessen wiedergeben, was ich wirklich gefühlt habe. Ich bekam plötzlich auf meiner linken Körperseite zunächst am Kopf, dann am Nacken, dann den Rücken bis in die Beine hinunter eine unglaubliche und wundervolle Gänsehaut, wie ich sie noch nie im Leben gespürt hatte. Diese Gänsehaut lief an mir auf und ab. Ich begann dabei innerlich zu vibrieren. Dann durchströmte mich eine gigantische Welle unendlich großer, bedingungsloser Liebe in einer Dimension, die sich mit nichts auf der Welt vergleichen lässt. Es gibt keine irdischen Worte, um diese grenzenlose Glückseligkeit auch nur annähernd beschreiben zu können. So viel Liebe kann man sich nicht im Entferntesten vorstellen, und sie explodierte in mir mit gleißendem Licht und strahlte in jede einzelne Zelle meines Körpers. Dieses Licht besaß eine so unvorstellbar große Kraft, dass es meinem Gefühl nach den kompletten Weltraum erstrahlen ließ. In seinem Antlitz verblassten selbst die hellsten Sterne. Es war unglaublich, von enormer Prägnanz und ohne jeden Zweifel absolut real. Ich musste keine Sekunde lang nachdenken, ob ich das Gefühlte wirklich wahrnahm oder ob ich es mir nur einbildete, denn es war bis ins Mark von einer über jeden Zweifel erhabenen Eindrücklichkeit.

Mir war bewusst, dass diese Liebe nichts Irdisches war. Mir liefen Tränen vor Freude und Glück über die Wangen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, das mich erschüttert, aber auch ein wenig erschreckt hat.

Diese intensiven Gefühle kamen definitiv nicht von mir. Vielmehr wurden sie von außen an mich herangetragen; so etwas kann man sich nicht einbilden. Nach diesen Ereignissen war ich verständlicherweise ziemlich durcheinander, und ich konnte mir nicht erklären, was da eigentlich mit mir geschah. Mit wem hätte ich darüber auch reden können? Niemand würde es verstehen oder nachvollziehen können. Ich hatte das Gefühl, der traurigste aber zugleich auch der glücklichste Mensch der Welt zu sein. Diese Achterbahnfahrt der Gefühle von der tiefsten Trauer bis hin zur größten Liebe und wieder zurück manövrierte mich in eine bittersüße Einsamkeit. Wer oder was diese Gefühle in mir auslöste, war mir nicht wirklich klar, aber Joma spielte dabei mit Sicherheit eine Rolle. Vielleicht konnte sie eine Tür zu einer neuen Welt in mir öffnen. Diese Gefühle lassen sich nicht steuern; ich hatte nicht darum gebeten. Mir war bewusst, dass diese Erfahrung mein Leben einschneidend und auf unglaubliche Weise verändern würde. Schließlich begann ich, mich über Spiritualität zu informieren. Ich habe Bücher zu diesem Thema geradezu verschlungen und innerhalb weniger Wochen mehr Bücher als in den 43 Jahren zuvor gelesen. Erste Antworten und Parallelen fand ich vor allem bei den Erlebnisberichten von Menschen, die eine Nahtoderfahrung (NTE) hatten. Sie berichteten in großer Übereinstimmung mit meinen Erfahrungen von einer unbeschreiblichen Liebe, für die es keine Worte gibt, von dem Gefühl, in der wahren Heimat der eigenen Seele gewesen zu sein. Sie alle veränderten wie ich auch komplett ihr Leben und haben dabei die Angst vor dem Tod verloren. Während ich das las, dachte ich immer wieder: »Ja, genau. Ich fasse es nicht. Das ist genau wie bei mir.«

Anita Moorjani erhielt im Jahre 2002 eine schwerwiegende Krebsdiagnose und fiel vier Jahre später unheilbar krank ins Koma. Entgegen aller ärztlichen Einschätzungen haben sich sämtliche Tumoren zurückgebildet, und sie fand ins Leben zurück. Im Koma erlebte sie eine NTE, von der sie in ihrem New York Times Bestseller Heilung im Licht: Wie ich durch eine Nahtoderfahrung den Krebs besiegte und neu geboren wurde1 und auf dem vom Schweizer Onlineverlag PSI ONLINE organisierten Online-Kongress Spirit Summit 2019 berichtete. Ihre Worte geben genau das wieder, was auch ich gefühlt habe: »Ich fühlte mich eingehüllt in ein Gefühl bedingungsloser Liebe, es gibt keine Worte in unserer menschlichen Sprache, um die Dinge zu beschreiben, die ich auf der anderen Seite fühlte.«2 Ich musste nur glücklicherweise nicht sterben, um diese Erfahrungen zu machen, was im Übrigen all den kritischen Ärzten, die z. B. einen Sauerstoffmangel als Ursache der NTEs betrachteten, einen Strich durch die Rechnung machen sollte, denn ich litt bei meiner spirituellen Erfahrung definitiv nicht unter Sauerstoffmangel und stand auch nicht unter dem Einfluss irgendwelcher Drogen. Schließlich begann ich zu meditieren, obwohl ich das noch nie in meinem Leben gemacht hatte.

Anfangs war es komisch, und ich wusste gar nicht, ob ich das alles überhaupt richtig mache. Einfach dasitzen und in die Stille gehen ist verdammt schwer, und entgegen der allgemeinen Auffassung, Meditation sei zur Entspannung, habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Meditation unheimlich aufwühlend und anstrengend sein kann. Wenn man mit den tiefsten inneren Gefühlen und Themen konfrontiert wird, kann eine Meditation schnell zur emotionalen Berg- und Talfahrt werden. Mit der Zeit bekam ich dann eine gewisse Routine. Ich meditierte rein intuitiv und bekam immer häufiger diese Gänsehaut, hatte das Vibrieren und Kribbeln kombiniert mit unglaublich viel Liebe. In dieser Zeit hat sich gezeigt, dass das Schreiben von Gedichten für mich ein gutes Ventil war und noch immer ist und eine sehr gute Möglichkeit darstellt, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Dabei habe ich mich zuvor nie für Gedichte interessiert, geschweige denn, selbst eines geschrieben. Irgendwie waren diese Gedichte einfach in meinem Kopf, und ich konnte nicht anders, als sie aufzuschreiben. Einige dieser Gedichte findest du auch in diesem Buch.

Rainbirds

Bin ein Vogel! Will nicht fliegen!Muss mein Trübsal erst besiegen.Schwarze Federn, Schnabel stumm.Sitz’ im Baum apathisch ‘rum.Hab’ dir ein schönes Nest gebaut,hast mir dein Leben anvertraut.Bist jetzt einfach abgestürzt,dein Leben tragisch abgekürzt.Sitz’ auf meinem Ast allein.Gewöhne mich ans Einsamsein.Nichts im Leben hat mehr Sinn.Nehm’ die Leere einfach hin.Sehr vertraut kommt eine Meise,sitzt neben mir und flüstert leise:»Ein Seelenpartner ist ein Segen,wir Vögel singen auch bei Regen.«

Oliver Lazar

Mein Herz raste, ich war furchtbar aufgeregt, so aufgeregt, dass ich nicht einmal etwas essen konnte. So saß ich also in meinem Auto und fuhr einige Monate nach dem Unfall in Richtung Süden, wo ich einen Termin zum Aura-Reading bei einer seriösen und renommierten spirituellen Lehrerin namens Nina Herzberg gebucht hatte. Sie war mir über viele hilfreiche YouTube-Videos in der schweren Zeit ein großer Trost. Nina wurde von Pascal Voggenhuber, einem der bekanntesten Medien Europas aus der Schweiz, ausgebildet und praktiziert, so wie es für ein seriöses Medium üblich ist, nach dem britischen Spiritismus. Dabei wird strikt zwischen Sensitivität, Medialität und Aura unterschieden. In Kapitel 7: Gibt es eine Evidenz für eine Geistige Welt? (➛Seite 319) werde ich die Begriffe Sensitivität und Medialität im Zusammenspiel mit den Hellsinnen detailliert erklären. Ein Jenseitskontakt nach dem britischen Spiritismus arbeitet mit einer evidenten Beweisführung. Das bedeutet, dass Botschaften von Verstorbenen nur dann von Wert sind, wenn sich der Verstorbene eindeutig beweisen kann, z. B. über Gegebenheiten, die nur der Verstorbene und seine Angehörigen wissen können. Doch einen Jenseitskontakt hatte ich nicht gebucht, es sollte bei dem Termin nur um meine Aura gehen.

Die Aura ist ein Energiefeld, das uns umgibt und das alle unsere Erlebnisse und Gefühle speichert, das zumindest versteht man in spirituellen Kreisen darunter. Während der Autofahrt kamen immer wieder widerstreitende Gedanken in mir hoch, über die ich zum Teil kopfschüttelnd gelacht habe. Was mache ich da bloß? Wie kann ein gänzlich säkularer, promovierter Naturwissenschaftler alles über den Haufen werfen, was er über die Welt und das Leben gelernt hat, um sich mit einem Medium zu treffen? Ging ich einer Quacksalberin auf den Leim oder gibt es da wirklich mehr? Andererseits habe ich so unglaublich eindrückliche Dinge aus einer anderen Welt erlebt und gefühlt, die mit der materialistischen Wissenschaft nicht zu erklären sind. Tief in mir kannte ich die Wahrheit längst, aber mein Verstand kämpfte immer wieder dagegen an. Ich tat, was ich schon immer im Leben in solchen Situationen getan habe: Ich folgte meiner Intuition und meinem Herzen. Mit dieser Einstellung konnte ich mich abfinden, und zur Aufregung gesellte sich plötzlich ein Gefühl von strahlender Freude.

Von meinem Termin zum Aura-Reading erhoffte ich mir, in einem direkten Gespräch etwas mehr über mich und meine unglaublichen Erlebnisse erfahren zu können. Als ich in Ninas Praxis saß, ahnte ich noch nicht, dass dieser Termin mein Leben nochmals auf unglaubliche Art verändern würde. Sie begann damit, meine Aura zu erkunden, und erwähnte einige für mich eher unbedeutende Dinge zu meiner elterlichen Familie, die mich zugegebenermaßen nicht sonderlich vom Hocker rissen. Ich hatte in den ersten Minuten das Gefühl, dass dieses Gespräch nichts bringen würde und dass es ein Fehler war, sie zu konsultieren. Aber dann passierte etwas Ungewöhnliches. Nach etwa fünf Minuten sagte Nina plötzlich, dass es ihr leidtue, aber sie würde nichts mehr sehen, und sie könne mir nichts mehr sagen. Im ersten Moment war ich sehr enttäuscht und verwundert, andererseits dachte ich mir, dass es eine sehr ehrliche Auskunft sei. Sie hätte mir 60 Minuten lang irgendein belangloses Zeug erzählen können, doch das tat sie nicht. Damit war mir klar, dass hier kein Hokuspokus gemacht wurde, sondern dass ich mich auf ihre Aussagen verlassen konnte. Es war eigenartig, aber irgendwie habe ich mich darüber gefreut, dass das Aura-Reading nicht geklappt hat, denn mein Herz verlangte nach etwas Anderem. Ich wusste nur noch nicht, was es genau war. Die Antwort darauf bekam ich dann von Nina. Sie öffnete sich für die Geistige Welt und sagte, dass sie in einer absoluten Klarheit ein Mädchen auf der anderen Seite spüre, das bei einem Unfall mit einem Fahrrad gestorben sei und ob ich damit etwas anfangen könnte. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich dieser Termin so plötzlich in einen Jenseitskontakt verwandeln würde. Ich war doch schließlich für Joma ein fremder Mann und hatte nicht das Gefühl, dass ausgerechnet mir ein Jenseitskontakt zustehen würde. Aber es fühlte sich unglaublich toll an.

»Oh ja, das kann ich sehr gut«, antwortete ich ihr erwartungsvoll und erklärte, dass das Mädchen eine mir eigentlich unbekannte Klassenkameradin meiner Tochter war. Nina meinte, dass sich das Mädchen sehr über diesen Kontakt freue. Mein Herz begann zu strahlen, und mir wurde in diesem einmaligen Moment unmissverständlich klar, dass ich wohl genau dafür gekommen war. Joma bewies sich, so gut sie konnte, ich wusste ja nicht viel von ihr. Sie erzählte von ihren langen blonden Haaren und vom Reiten. Nina sah sie auf einem Pferd. Damit konnte ich etwas anfangen, ich wusste, dass sie eine leidenschaftliche Reiterin war. Dann sagte Nina, dass Joma ihr eine Eins und noch eine Eins zeigen würde, das sagte mir jedoch nichts. Sie machte unmissverständlich klar, dass es keine Elf war, sondern definitiv zwei einzelne Einsen. Doch zwei einzelne Einsen ergaben für mich überhaupt keinen Sinn. Ich vermutete zunächst ein Datum und ging alle Haus- und Telefonnummern durch, die eine Rolle hätten spielen können. Aber ich konnte die Zahlen nicht zuordnen. In dem Moment konnten also weder das Medium noch ich etwas mit dieser Information anfangen. Nina meinte, dass sich solche Dinge meist im Nachhinein auflösen würden. Einige Wochen später habe ich dann in einem Gespräch mit Jomas Mutter das Rätsel um die beiden Einsen tatsächlich auflösen können. Ich kann gar nicht beschreiben, wie wundervoll es sich anfühlt, wenn sich solche Dinge plötzlich stimmig zusammenfügen. Die Mutter erzählte mir, dass Joma kurz vor ihrem Unfall zwei Mal den ersten Platz bei einem Reitturnier belegt hatte. Jetzt ergab alles einen Sinn. Nina hatte mir erzählt, dass sie Joma reiten gesehen habe, und direkt danach kamen die beiden Einsen. Ich konnte es also gar nicht wissen, und es sollte sich erst in meinem Gespräch mit der Mutter auflösen.

Das Unglaubliche daran ist, dass weder das Medium noch ich ursprünglich mit dieser Information etwas anfangen konnten, trotzdem stellte sich später alles als absolut stimmig, richtig und damit authentisch heraus. Woher hätte diese Information also kommen können, wenn nicht von Joma selbst? Gerade diese erst nachträglich verifizierbaren Botschaften haben meiner Ansicht nach eine besonders große emotionale Wirkung, weil sie noch einmal verdeutlichen, dass diese Information nicht von einem selbst gekommen sein kann, sondern dem Medium von außen zugetragen wurde. Eine weitverbreitete Kritik an der Arbeit eines Mediums ist der Vorwurf, dass sie mit Psychotricks arbeiten und nur über Cold- oder Hotreading Informationen aus dem Klienten abgreifen würden. Unter Coldreading versteht man Techniken, mit denen man sich unbemerkt im Gespräch mit einer fremden Person Informationen über diese aneignet, um den Eindruck zu erwecken, man habe sie auf übersinnlichem Wege erhalten. Dazu werden auch Bewertungen von Aussehen, Schmuck, Kleidung, Alter, Geschlecht etc. aber auch nonverbale Kommunikation eingesetzt. Hotreading bedeutet, dass man schon im Vorfeld eines Sittings Informationen über die betreffende Person bzw. Seele besitzt, indem man z. B. über soziale Netzwerke Recherchen betrieben hat. Ich finde, dass das Beispiel mit den beiden Einsen deutlich zeigt, dass der Vorwurf des Cold- und des Hotreadings nicht länger aufrechtzuerhalten ist. In Kapitel 7: Gibt es eine Evidenz für eine Geistige Welt? (➛Seite 319) werde ich von ganz ähnlichen Beweisen im Rahmen unserer EREAMS*-Studie zu postmortalen Jenseitskontakten berichten. Das Medium teilte mit, dass sich Joma so unglaublich darüber freue, dass ich sie hatte wahrnehmen können, weil sie sonst kaum jemand erreichen konnte. Sie war so glücklich, dass sie durch mich einen Weg gefunden hatte, mit ihren Eltern zu kommunizieren. Aber dies sei nicht der einzige Grund für unseren Kontakt und unsere Verbundenheit. Joma meinte, dass ich nicht traurig sein solle, ich sei schließlich der einzige Mensch auf der Welt, der sie nicht verloren, sondern gefunden habe. Da ich sie in diesem Leben nicht kennenlernen durfte, ergab diese Aussage durchaus Sinn, was für mich sehr tröstlich war. Denn ich war sehr traurig darüber, dass ich sie nicht richtig kennenlernen durfte. Ich hätte mir ein kurzes Gespräch oder zumindest einen kleinen bewussten Augenblick mit ihr gewünscht, damit ich wenigstens eine kleine Erinnerung besäße. Aber es ist, wie es ist, und diese Situation hat für mich auch etwas Einzigartiges. Denn jeder, der Joma kannte, hat sie gewissermaßen verloren, und es würde niemals wieder wie vor dem Unfall sein. Bei mir ist das anders. Alles, was ich nun von ihr und über sie mitbekomme, ist für mich völlig neu, herzergreifend und viel mehr, als ich je von ihr hatte. Ich habe vielmehr das Gefühl, sie nun kennenlernen zu dürfen und nicht, dass ich sie verloren habe. Trotz der großen Trauer bin ich dafür sehr dankbar.

Dann erhielt ich durch das Medium eine Botschaft, die mir regelrecht den Atem nahm. Sie blickte wie durch mich hindurch und sagte: »Ein Vater? Es ist unglaublich, aber es überrascht mich nicht. Die geistige Welt bestätigt, dass du ein Vater bist.« Joma teilte durch das Medium mit, dass ich in einem früheren Leben einmal ihr Vater gewesen sei, und auch ich hätte sie in jenem Leben verloren und ihren Tod erleben müssen. Ich war total überrascht und überwältigt. Diese Nachricht berührte mein Herz auf wundervolle Weise. In diesem Moment habe ich nicht darüber nachgedacht oder die Information hinterfragt, ich habe nur gefühlt. Einerseits war ich irgendwie total erleichtert und glücklich darüber, denn endlich ergaben meine Gefühle einen Sinn. Andererseits wagte ich kaum, es zu glauben. Aber mein Verstand befand sich in diesem Moment im Stand-by-Modus, sodass die kritische Auseinandersetzung damit erst noch ein wenig warten musste. So viele unglaubliche Informationen prasselten auf mich ein, und ich war einfach nur sehr gerührt. Dass ich in einem früheren Leben dasselbe Schicksal erleiden musste wie Jomas Eltern, ließ mich eine noch größere Verbundenheit empfinden. In diesem Moment gab es für mich keinerlei Zweifel, ich stellte wie selbstverständlich nichts von dem, was das Medium mir sagte, infrage. Der Zweifler und kritische Naturwissenschaftler in mir kamen erst später wieder zum Vorschein. Die Zeit bei der Sitzung verging wie im Flug, und als wir schon 20 Minuten überzogen hatten, sagte das Medium, dass Sie Joma nun wegschicken müsse, denn bald kämen neue Klienten. Als sich die Sitzung somit dem Ende zuneigte, erhielt ich noch eine abschließende Botschaft. Joma ließ mich wissen, dass ich doch eine Rückführung machen sollte, wenn ich mehr erfahren wollte. Für die kritischen Leser, die jetzt vielleicht vermuten, dass mir das Medium doch nur eine Rückführung verkaufen wollte und dass sich hinter der Aussage nur ein Geschäftsmodell verberge, sei gesagt, dass Nina gar keine Rückführungen anbietet und auch nicht mit anderen Medien kooperiert, die solche Angebote machen.

Auch nach all diesen Ereignissen bin ich tatsächlich immer noch Naturwissenschaftler durch und durch. Und so schnell lasse ich mich nicht von übersinnlichen Phänomenen überzeugen. Wie konnte mein Verstand mit all diesen Informationen und Ereignissen nun ein schlüssiges und erklärbares Bild konstruieren? Einerseits fühlte ich ganz tief in mir drin, dass alles stimmte und stimmig war, aber andererseits brauchte mein Verstand klare Beweise, damit ich es wirklich glauben und akzeptieren konnte. Nur weil eine Frau diese zugegebenermaßen glaubwürdig klingenden Botschaften übermittelte, hieß das doch noch lange nicht, dass ich das alles für bare Münze nehmen musste. Ich war hin- und hergerissen. Sollte ich nun eine Rückführung machen lassen oder war das alles nur Quatsch? Diese Entscheidung wurde mir mehr oder weniger abgenommen; denn nur zwei Tage nach dem Termin bei dem Medium wurde ich im Internet auf eine interessante Veranstaltung aufmerksam: »Viertägiges Seminar zum Thema Reinkarnation in Essen – Nur noch zwei freie Plätze verfügbar.«

Das Seminar fand in meiner Heimatstadt Essen statt, nur 15 Minuten von meinem Wohnort entfernt. Durchgeführt wurde es von einem in ganz Europa bekannten und höchst renommierten Medium namens Bettina-Suvi Rode (im Folgenden Bettina), das unter anderem von James van Praagh und Gordon Smith, zwei der größten Medien der Welt, spirituell ausgebildet worden war. An dieser Stelle möchte ich explizit erwähnen, dass Bettina und Nina sich nicht kennen und erst recht nicht zusammenarbeiten. Ich kann das deshalb mit absoluter Gewissheit behaupten, weil ich Bettina inzwischen seit mehreren Jahren kenne, sie regelmäßig treffe und mit ihr spreche. Wir sind gemeinsam die Initiatoren der EREAMS-Studie. Bettina ist meine spirituelle Lehrerin, und ich habe bei ihr eine mediale Ausbildung gemacht. Auch mit Nina bin ich immer mal wieder im Austausch, und ich garantiere dafür, dass es keine Absprachen zwischen diesen beiden Medien gibt, sie kennen sich zwar namentlich, haben sich aber noch nie getroffen oder gesprochen. Ich lege großen Wert auf diese Klarstellung, weil es für die weiteren Geschehnisse unheimlich wichtig ist. Für mich war jedenfalls klar, dass mir dieses Reinkarnationsseminar nicht zufällig angezeigt wurde. Ich konnte gar nicht anders, ich musste dieses Seminar sofort buchen und mir einen der beiden letzten verbliebenen Plätze sichern.

Drei Wochen später saß ich im Stuhlkreis bei diesem Seminar und hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde. Insgeheim hoffte ich natürlich, weitere Antworten, vielleicht sogar Botschaften zu bekommen, aber ich hatte keine allzu großen Erwartungen, denn neben mir gab es noch etwa 20 weitere Teilnehmer, und jeder brachte seine eigene schicksalhafte Geschichte mit. Aber die Geistige Welt hatte es an diesem Tag wieder einmal gut mit mir gemeint, und ich erhielt genau das, was ich am meisten benötigte. Wie der Zufall es wollte, befand sich mein Sitzplatz direkt neben dem Medium. Bettina ist eine unglaublich liebevolle Frau, mit einer warmherzigen, vertrauensvollen und mütterlichen Präsenz. Ich fühlte mich von Anfang an bei ihr gut aufgehoben. Wir begannen mit einer kurzen Vorstellungsrunde, wobei ich als Letzter an der Reihe war. Ich nannte meinen Vornamen und erzählte ganz kurz davon, dass ich den Unfalltod einer Klassenkameradin meiner Tochter miterlebt und dass mich das so sehr berührt hatte. Während ich darüber sprach, unterbrach mich Bettina und sagte: »Ja, und das Mädchen ist hier, und sie sagt, dass du einmal ihr Papa warst und dass auch du sie schon einmal verloren hättest. Aber du solltest es in diesem Leben nicht noch einmal erleben.« In dem Moment fiel mir sprichwörtlich die Kinnlade herunter. Innerhalb von nur drei Wochen erzählten mir zwei völlig fremde Frauen, die ich in meinem Leben noch nie zuvor gesehen hatte und die sich auch untereinander definitiv nicht kannten, exakt dieselbe außergewöhnliche Geschichte über mein früheres Leben . Bettina fuhr fort und erzählte mir den Unfallhergang in allen Details, wobei sie im Vorfeld absolut nichts über mich oder den Unfall wusste. Selbst wenn sie meinen vollständigen Namen oder meine E-Mail-Adresse gewusst hätte, hätte sie bei einer mutmaßlichen Recherche nichts über einen Zusammenhang zwischen mir und dem Unfall oder den Unfalldetails finden können. Es hätte im Grunde genommen alles passiert sein können, aber sie gab solche Einzelheiten wieder, als wäre sie selbst dabei gewesen. Die Informationen waren so präzise, dass sie unmöglich mit Glück, Zufall oder Recherchen hätten erklärt werden können. Da ich selbst nicht alle Einzelheiten des Unfalls kannte, habe ich mir das alles später im Gespräch mit den Eltern Jomas bestätigen lassen. Nicht alle Kleinigkeiten stimmten zu 100 Prozent, aber etwa 90 Prozent der von Bettina genannten Details waren richtig und stimmig. Sie sagte, dass Joma den Unfall selbst nicht bewusst erlebt habe, sie empfand weder Angst noch Schmerzen. Joma erzählte davon, weil sie mich bat, ihren Eltern diese Nachricht zu überbringen. Ich kann mich an meine erste Reaktion auf diese Bitte noch sehr gut erinnern. Ich dachte mir, ich kann doch nicht einfach zu ihren Eltern gehen, an der Tür klopfen und sagen: »Hey Leute, ich habe hier eine Botschaft von eurer verstorbenen Tochter.« Die halten mich doch für verrückt! Ich musste ja erst einmal selbst damit zurechtkommen, es annehmen, es verstehen und glauben. Auch für mich war das doch alles neu und aufregend. Und der skeptische Naturwissenschaftler in mir war auch noch nicht verstummt. In meiner ersten Reaktion antwortete ich dem Medium und Joma: »Tut mir leid, das kann ich nicht tun. Eigentlich geht mich das doch gar nichts an. Ich glaube, das ginge einfach zu weit.«

Kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, merkte ich, dass sich meine Entscheidung irgendwie nicht richtig anfühlte. Gedanken über Gedanken gingen mir durch den Kopf. Ich konnte den restlichen Tag und die komplette schlaflose Nacht an nichts anderes mehr denken. Wie gern hätte ich dem Mädchen geholfen, dem ich mich so unglaublich verbunden fühlte. Aber ich hatte Angst, dass ich die Eltern vielleicht noch mehr verletzen könnte, als sie es ohnehin schon waren. Schließlich tat ich das, was ich anscheinend am besten kann. Ich hörte auf mein Herz, schloss die Augen und ließ mich einfach in die Arme der Geistigen Welt fallen, der ich nun immer mehr vertraute. Ich sprach zu Joma und zu allen anderen Verantwortlichen in der Geistigen Welt, dass ich ihnen vertrauen würde und dass sie mich bitte nicht im Stich lassen dürften. Wenn ich schon das einmalige Glück hatte, dass die Geistige Welt eine solche Bitte an mich herantrug, dann konnte ich es doch nicht einfach ablehnen. Sollte das alles wirklich wahr sein, und so vieles sprach dafür, dann war ich doch so etwas wie Jomas letzte Hoffnung, Kontakt zu ihren Eltern zu bekommen. Schließlich hatte ich es ihr versprochen, und es war mir eine Herzensangelegenheit, es wirklich auch zu tun. Aus einem tiefen Gefühl der Verbundenheit habe ich vertraut und all meinen Mut zusammengenommen. Normalerweise sollte man niemals ungefragt jemandem eine Botschaft aus der Geistigen Welt überbringen. Aber in diesem Fall schien es mir dennoch das Richtige zu sein. Nervosität, Angst und Ehrfurcht waren meine Begleiter, aber mein Entschluss stand fest: Ich durfte das kleine Mädchen doch nicht enttäuschen, und selbst wenn ich mich der Lächerlichkeit preisgeben würde, mein Herz war stärker als die Angst vor einer Blöße. Schließlich habe ich Jomas Botschaft, wie ich es ihr versprochen habe, überbracht.

Nach all diesen Ereignissen gibt es für mich keinerlei Zweifel mehr daran, dass Joma als Seele tatsächlich noch da ist und dass all meine Erlebnisse und Gefühle echt sind. Sie bekommt immer noch alles mit und kann mit uns kommunizieren. Für mich ist das ein glasklarer Beweis dafür, dass unser Bewusstsein nicht im Gehirn entstehen kann, sondern dass es losgelöst von allem Materiellen und unabhängig davon existieren muss. Wie ließe sich das alles sonst erklären? Es gibt zweifellos ein Band der Verbundenheit zwischen Seelen einer Seelenfamilie. Nicht in jedem irdischen Leben wird dieses Band sichtbar, dennoch ist es immer vorhanden. Jeder, der jemals in Liebe verbunden war, wird weder durch den Tod noch durch ein Leben, in dem man sich nicht kennenlernen durfte, getrennt. Die Trennung ist eine rein irdische Erfahrung, die die Seele nicht kennt. Ich bin vollkommen überzeugt davon, dass die Botschaften der beiden Medien absolut authentisch waren. Ich würde mich selbst belügen, wenn ich diese eindeutigen Beweise einfach ignorieren würde.

Eine sehr überzeugende Tatsache ist außerdem, dass diese unendliche, nicht in Worte zu fassende Liebe, die mich in Wellen durchströmt, und auch das Gefühl der Verbundenheit aktiv auf mich zugekommen sind. Ich habe mich selbst nicht auf die Suche danach begeben. Ich habe weder darum gebeten noch wusste ich, dass es diese Art von Gefühlen überhaupt gibt. Wenn jemand einen geliebten Menschen verliert, z. B. wenn der Lebenspartner oder das Kind gestorben ist, dann sieht die Sache komplett anders aus. Für diese leidenden Menschen scheint es absolut normal und aus Mitgefühl auch plötzlich gesellschaftlich akzeptiert zu sein, dass sie auf der Suche nach Liebe und Trost im Glauben Zuflucht suchen, um Halt in der Vorstellung zu finden, dass die Seelen noch immer bei ihnen sind. Aus Mitleid bekommen sie von ihren Mitmenschen meist einen trügerischen Zuspruch, doch sagen sie hinter vorgehaltener Hand: »Ist doch klar, dass sie sich jetzt ihren Trost in der Spiritualität suchen. Was bleibt ihnen denn anderes übrig?« Doch gab es für mich ganz andere Voraussetzungen. Ich war selbst gar nicht betroffen vom Tod. Ich hatte weder einen Anlass noch Bedarf, in solche Gefühle zu gehen. Es gab keinen Grund für mich, mich auf die Suche danach zu begeben. Trotzdem hat mich diese Liebe aus einer anderen Welt gefunden, und sie wurde von außen an mich herangetragen. Ich begann also meine spirituelle Reise, ohne sie bewusst gebucht zu haben. Und genau das macht sie für mich so wertvoll, weil ich weiß, dass all dies nicht nur deshalb in meiner Gefühlswelt war, weil ich mich danach sehnte, sondern weil es ohne meinen Wunsch und ohne eigenes Zutun wie ein Wirbelsturm in mein Leben kam. Auf Instagram habe ich vor Kurzem einen Beitrag gelesen, der das sehr passend beschreibt: »Schicksal ist, wenn du etwas findest, was du nie gesucht hast, und dann feststellst, dass du nie etwas anderes wolltest.« (Autor unbekannt)

Jenseits von Materie

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