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In einer weit zurückliegenden Zeit

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Für Roser

An einem blauen Morgen mit weißem Schnee, unendlichem Sand und Gletschern gleich weinenden Zungen stellte sich der Hominid auf seine beiden Hinterbeine und blickte auf eine Erde hinunter, die mit einem Mal fern und quirlig schien. Er dehnte seine Nasenlöcher, zog die Feuchte des Flusses in sich hinein und es war ihm bewusst, dass es die Feuchte des Flusses war, die er roch, und er grunzte vor Zufriedenheit, wendete seinen Blick zur aufgehenden roten Sonne jenseits der Wiesen und Berge, der schwarzerdigen Ebenen und Grashorizonte mit Herden umherziehender Tiere, die ewig waren wie die Zeit. Dann senkte er seinen Blick und richtete ihn fest auf eine Steineiche, hob die Faust, streckte seinen Zeigefinger aus und deutete auf die wispernde Pflanzenmasse vor sich, man hörte die Wasserfälle in der Schlucht, blubberndes Plätschern, kleine unbestimmte Laute: Pa au au ap Pau; bis das Glucksen sich schließlich in ein Wort verwandelte und er sprach: Ba, B, Bau, Bu, Bu, Bau, Baum. Er sagte es gleich noch einmal: Baum, der Zeigefinger zeigte immer noch in Richtung Steineiche, wanderte dann in die blaue Unendlichkeit, die sich von einer Seite des Tages zur anderen erstreckte, der über seinem Kopf neu geboren wurde, wie ein Gott zweier unendlicher Dimensionen, und sagte: Hch, Ch, h, Chh, Chhimmel, und er wiederholte das Wort, sperrte seine Augen sperrangelweit auf, zeigte, noch etwas unsicher, auf den Fluss und sprach: W, Ww, Wwa, Wass, ass, Waass sser. Er lächelte zufrieden, seine Augen strahlten vor Freude, er trat kraftvoll auf, stapf-stapf, richtete seinen Zeigefinger auf die Erde unter seinem Schritt und formte mit einigen Schwierigkeiten die Laute: Ka, kakat, kata, katala, kalat, klata, katal und dann etwas ruhiger: Katal loni Katalon ien. Dabei lachte er fröhlich, ohne zu ahnen, was er da gerade angerichtet hatte.

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