Читать книгу Wenn etwas fehlt - Rachel Suhre - Страница 8
Kapitel 2
ОглавлениеSie hatte ihre Zehen tief in den Sand gegraben. Der Wind wehte über die Wasseroberfläche des vor ihr liegenden Badesees hinweg. Der Himmel war hellblau und noch kein einziges Wölkchen zu erkennen. Sie waren allein. Die Hand ihres Mannes schob sich vorsichtig über ihren flachen Bauch. Er beugte sich langsam über sie und knabberte ihr zärtlich am Ohrläppchen. Hannah musste lachen.
„Hej! Starker Mann. Was machst du da?“
Er drückte sich noch näher und stärker an ihren sonnengewärmten Körper. „Ich will dich.“ raunte er ihr mit seiner tiefen Stimme lustvoll ins Ohr.
„Mich?“ Sie zwinkerte ihm kess zu und zog sich näher an ihn heran. Leidenschaftlich drückte sie ihre Lippen auf seinen heißen Mund und wanderte mit ihrer Hand seinen starken Oberkörper hinab.
Den ganzen Tag hatte sich keine Menschenseele blicken lassen. Sie waren ungestört und im Urlaub. Es kannte sie niemand und sie liebten sich. Immer wieder waren sie ins kalte Wasser geklettert. Jan hatte sie in den Arm genommen und über ihre Gänsehaut gestrichen. Das Zittern vor Kälte war jedes Mal einem Zittern vor Erregung und Leidenschaft gewichen. Im Wasser hatte Hannah ihre langen Beine um ihn geschlungen, während er sie leicht hochhob. Dabei spürte sie sein steifes Glied zwischen ihren Beinen und merkte, wie sie feucht wurde. Würde ein schwedischer Bewohner sich kurzentschlossen zu einem Sprung ins kühle Nass an ihre Lieblingsstelle an diesem Badesee begeben, dann war das so. Sie kannten ihn nicht. Er sie nicht. Sie würden sich dann beim nächsten Mal vielleicht ein anderes Ferienhaus in einer anderen skandinavischen Region anmieten. Oder wieder zelten. Wer weiß das schon. Erschöpft waren sie zurück ans Ufer gegangen. Jan hatte sie auf Händen getragen und auf die weiche karierte Wolldecke plumpsen lassen. Nachdem sie sich wieder aufgewärmt und einander abgetrocknet hatten, fielen sie in der Regel erneut übereinander her. So auch in diesem Moment.
„Ich will dich.“ hörte sie ihn erneut flüstern.
Sie griff mit ihrer rechten Hand sanft zwischen seine Beine, streichelte und liebkoste ihn zärtlich, während sie sich küssten. Ein Seufzer entfuhr ihr, als er mit seinen Fingern vorsichtig zwischen ihre Beine glitt.
„Oh, wie heiß und feucht, Prinzessin.“ Sie spürte seine Erregung. „Ich habe ja keine andere Wahl. Der Mann meiner Träume... aahh.“ sie stöhnte auf.
„Was wolltest du sagen?“ Doch Jan hörte nicht auf sie zu streicheln und erwartete auch gar keine Antwort. Ihr elektrisierter Körper war ihm Antwort genug. Hannah drückte sich verlangend und fest an ihn. Sie liebten sich, gaben dem andern, wonach er sich sehnte.
Irgendwann hörte Hannah Jan wieder flüstern: „Ich will dich glücklich machen. Für immer. Lass uns ein Baby machen.“
Abrupt hielt sie inne. Wie sehr hatte sie sich das gewünscht. Schon so lange sehnte sie sich nach einer kleinen Familie. Sie waren schon acht Jahre zusammen, hatten vor einem Jahr sogar geheiratet und jetzt kam es tatsächlich von ihm? Dieses Thema 'Kinder kriegen'. Sie würden keine Kondome mehr benutzen.
Sie küssten sich und schoben sich wild Bikinihöschen und Badehose runter. Er öffnete ihr Bikinioberteil und ihre Brüste lagen offen. Sie waren hart und fest vor Errungen. Als Jan sah, wie groß ihre wunderschönen Knopsen werden konnten, entfuhr auch ihm ein erregtes Stöhnen.
„Darf ich?“ Hannah nickte ihm zu.
„Darf ich mal bitte?“ Der Tonfall hatte sich geändert und auch die Stimme schien plötzlich eine andere zu sein.
„Entschuldigung! Ich müsste mal an Ihnen vorbei.“ Eine Schwangere mit riesigem Bauch stand vor Hannah und machte deutlich, dass sie an ihr vorbei wollte. Hannah hatte es sich während ihres Tagtraumes auf ihrem Wartestuhl bequem gemacht. Ihre Beine hatte sie dabei weit von sich gestreckt und blockierte damit den Durchgang für alle Patientinnen. Hannahs Gesichtsfarbe wechselte zu tiefrot. Peinlich berührt wand sie den Blick von der Frau mit dem riesigen Bauch ab, entschuldigte sich und schnappte sich eine der Frauenzeitschrift vom Beistelltisch neben ihr. Da mussten gleich mehrere Babys drin gewesen sein. Oder gehörte das so? Als die Frau an ihr vorbei war, entspannte sie sich wieder. Vorsichtig hob sie ihren Blick und blickte der werdenden Mutter hinterher. Würde sie in acht Monaten auch so aussehen? Vielleicht sogar schon in sieben Monaten?
Sie brauchte einen Augenblick, um zu sortieren, wo sie sich eigentlich befand. Hatte sie sich vor einigen Sekunden noch in den Armen ihres Traummannes befunden, der sich vor körperlicher Leidenschaft und Liebe nach ihr verzehrte, so fand sie sich jetzt auf einem Stuhl in einem langen Flur wieder. Sie saß vor einem der Behandlungszimmer ihrer Frauenärztin und wartete.