Читать книгу Einfach nur Spurensuche - Rainer Jaeckle - Страница 9

Meine Großeltern heirateten am 4. Juni 1911 in St. Georgen. Es ging nicht lange und Christine war schwanger. Das erste Kind war Hilda, das zweite Oskar, das dritte Martha, das vierte Gertrud und das fünfte Helmut.

Die Mutter hatte auch ihren Liebling. Das „Oskärle“, so wurde er von ihr gerufen. Er war eindeutig ihr erklärter Liebling und als Oskar plötzlich an Krupp erkrankte und im Alter von zwei Jahren verstarb, war die Mutter in tiefer Trauer. Sie konnte es nicht verstehen, dass der Oskar einfach nicht mehr da war. Es war eine schlimme Zeit. Aber Christine befreite sich nach einer gewisser Zeit von der Niedergeschlagenheit und fasste den Entschluss, jetzt so lange Kinder auf die Welt bringen zu wollen, bis ein Junge kommt. Von diesem Entschluss erzählte sie sogar ihrer Nachbarschaft, vielleicht um sich selbst in der eigenen Absicht zu bestärken, und die Nachbarschaft nahm natürlich das Thema dankbar auf und spekulierte sogar darüber, ob es denn funktionieren würde.

Gott sei Dank hielt Oma dem öffentlichen Druck stand und brachte dann im Jahr 1924 das „Helmutle" zur Welt, der dann später einmal mein Vater werden sollte.