Читать книгу Die Sphinx des digitalen Zeitalters - Rainer Patzlaff - Страница 28

Künstliche Intelligenz (KI) 15

Оглавление

Im Zuge der Computerentwicklung entstand eine zweite Gattung von Computern, die inzwischen in immer mehr Bereichen zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Rechnern, die den logischen Strukturen des Denkens nachgebildet sind, werden hier die biologischen Vorgänge imitiert, die im Gehirn beim Denken stattfinden (was zu der populären, aber sachlich falschen Meinung führte, diese Computer könnten «denken».) Nach dem Vorbild der neuronalen Netzwerke des menschlichen Gehirns bestehen sie aus elektronischen Netzwerken mit einer Vielzahl künstlicher Neurone, von denen jedes mit Hunderten anderen verschaltet ist.

Diese Netzwerke werden nicht mehr vom Menschen programmiert, sondern darauf trainiert, gewisse Aufgaben selbstständig erfüllen zu können. Eine Aufgabe kann z.B. sein, aus unzähligen Porträtfotos ein ganz bestimmtes Gesicht, das gesucht wird, herauszufinden. Millionen von Trainingseinheiten sind notwendig, bis das Netzwerk sich dem gesetzten Ziel angenähert hat.

Der springende Punkt dabei ist, dass diese «Künstliche Intelligenz» ihre Arbeit im Wesentlichen unabhängig vom Menschen verrichtet, indem sie ständig «dazulernt», womit suggeriert wird, es handele sich um einen kognitiven Vorgang. Edwin Hübner schreibt dazu:

«In ein neuronales Netz ist zwar außerordentlich viel menschliche Intelligenz eingeflossen, aber sie ist in ihm erstarrt. Ein neuronales Netzwerk besitzt deshalb keine eigenständige Intelligenz. Es ist weder dumm noch klug, noch entscheidet es irgendetwas, das sind schlichtweg Begriffe, die auf dieses Gerät nicht anwendbar sind. Eine Mausefalle ist auch nicht klug, nur weil sie genau dann zuschnappt, wenn die Maus den Käse frisst. Die sogenannte Künstliche Intelligenz ist zwar durch menschliches Denken intelligent gemacht, aber sie denkt nicht selbst.»16

Die Sphinx des digitalen Zeitalters

Подняться наверх