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6. Die Werkstatt

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Die Autowerkstatt diente zur Tarnung der tatsächlichen Einkünfte des Inhabers einerseits und andererseits konnten über fingierte Autorechnungen einige Gelder gewaschen werden. So wurden Autos mehrmals verkauft und die Einnahmen aus dem Drogenverkauf legalisiert.

Da es auch tatsächlich zu Verkäufen oder Ankäufen und zu Reparaturen an Fahrzeugen kam, waren auch Mechaniker angestellt. Diese hatten in der Regel nicht allzu viel zu tun und gingen alle ihren Nebentätigkeiten nach. Die meisten waren im kleinkriminellen Bereich zu finden.

Der Chef kaute auf einer Zigarre herum, die längst nicht mehr glühte. Er rief nach Olav Ortega, den er erst gestern zur Sau gemacht hatte und der vor einer Stunde aus dem Hessenland, wie er zu sagen pflegte, zurück war.

„Was ist los? Warum bist du schon wieder hier? Hatte ich dir nicht klar gesagt, dass du nicht ohne die Ware kommen sollst?“

„Ja, Chef. Hast du. Aber der Sarg mit der Göre ist von der Polizei abgeholt worden. Der Pfarrer hat mir gesagt, dass sie die Pariser in ihrem Bauch gefunden haben.“

„Das hat der Pfarrer gesagt?“

„Das mit den Parisern nicht. Aber das mit den Drogen schon.“

„Mann, bist du hohl im Kopf!“

Es wäre wohl so noch eine Weile so weiter gegangen, wenn nicht das Telefon geläutet hätte.

Der Chef, Friedhelm Gottlieb, der seinen Namen aber nicht gerne hörte und von seinen ‚Mitarbeitern’ nur Chef genannt wurde, hob den Hörer ab.

„Ja? Ich hier. Wer da?“

Der Anwalt am anderen Ende war kurz angebunden.

„Lass den Quatsch. Es gibt Arbeit für euch.“

„Wer? Wann? Wo?“

„Bist du bekloppt! Nicht am Telefon. Komm her!“

„Gleich?“

„Wann denn sonst? Nächstes Jahr vielleicht?“

„Was springt dabei raus?“

Der Anwalt dachte sich, da mache ich die finanzielle Abwicklung mit fünfzigtausend und du bekommst nur die dreißig.

„Dreißig Riesen. Eventuell auch mehr. Und es ist einfach.“

„Wie? Einfach?“

„Nicht am Telefon, habe ich gesagt!“

„Jetzt komm schon! Ich mache keine Arbeit, wenn ich nicht weiß, was mich erwartet.“

„Also gut. Da ist einer lebensmüde. Dem soll geholfen werden.“

„Und wie?“

„Na, du kannst ihm ja das Händchen halten! Vielleicht bezahlt er dich dafür mit dreißigtausend!“

„Ok. Sag das doch gleich. Bin schon unterwegs.“

Seinen Angestellten rief er zu, dass er für eine Weile außer Haus sei. Diese nickten nur, sie waren es schon so gewohnt und der Reparaturbetrieb lief auch ohne den Chef, wenn es überhaupt etwas zu reparieren gab.

„Olav! Los! Du kommst mit!“

Der wollte nicht so recht und sträubte sich etwas.

„Aber Chef! Ich bin doch gerade erst gekommen und da …“

„Nichts da. Du kommst mit! Basta! Wir haben einen Auftrag zu erledigen.“

„Und das Koks?“

„Was? Ich denke, es ist bei den Bullen?“

„Ja schon, aber sollen wir es jetzt in den Wind schreiben?“

„Wenn du Idiot besser aufgepasst hättest, dann wären wir jetzt um fünfzig Mille reicher.“

„Chef, es tut mir leid.“

„Los jetzt. Pack die beiden Koffer mit den Waffen in den Kofferraum. Wir nehmen den schwarzen Van.“

„Wo geht es denn hin?“

„Nach Frankfurt. Dort braucht ein Lebensmüder unsere Hilfe.“

Erlöse mich

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