Читать книгу Leben - Ralf Glahel - Страница 20

Ich sehe ich darf dir gratulieren! Aber bedenke bitte meine Worte – Sex ja, Liebe nein!

Warum? Warum, verdammt noch mal, warum tauchst du immer und immer wieder auf? Lass mich gefälligst in Ruhe!

Das würde ich ja gerne – alleine es gelingt mir nicht.

Hör auf Faust zu imitieren. Das gelingt dir nämlich nicht.

Naja, so schlecht wars auch nicht!

Also meine Psychose, sag schon, was willst du von mir?

Nun, ich möchte gerne den Beweis meiner Existenz antreten.

Da hast du aber sehr kläglich versagt. Einen lächerlichen Dreier hast du da aus dem Hut gezaubert!

Einen Dreier? Soso, und das weißt du weil

… weil ich mir die Lotto Zahlen von Sonntag und sogar jene von heute angesehen habe.

Aha. Und du bist enttäuscht, weil du keine 6 richtigen hattest, richtig?

Ach lass den Scheiß. Ab morgen bist du ohnehin Geschichte. Ich hole mir jetzt wirklich professionelle Hilfe.

Wenn du dir von dieser genauso helfen lässt wie von mir, dann verschwendest du dein Geld!

Du hilfst mir nicht. Du versaust mein Leben. Du machst mich verrückt … oder sagen wirs wie es ist: weil ich verrückt bin gibt es dich. Ich habe ein klein wenig recherchiert – es ist nicht so ungewöhnlich wie man meinen könnte. Es kommt oft vor, dass Kinder die keine Ansprechpersonen mehr haben sich in Phantasiegestalten flüchten, die sich virtuelle Freunde schaffen nur um noch irgendwie weiter machen zu können. Ich weiß noch als du in mein Leben getreten bist. Das war so klassisch. Beinahe aus dem Lehrbuch. Du bist mein Retter, mein Unterbewusstsein. Ja, du hast mich gerettet. Dafür danke ich dir, aber nun bitte, bitte beende das! Ich bin zum ersten Mal seit langem wieder glücklich. Bitte ruiniere es nicht.

Was bin ich somit deiner Meinung?

Du bist meine Lebensretterin! Mein Unterbewusstsein hat dich erschaffen um mich zu retten.

Hast du denn einer Rettung bedurft?

Das weißt du ganz genau. Ohne dich wäre ich längst, Aurinia zögert, … bei meinen Eltern.

Mitnichten. Was wenn ich dir Beweise, dass ich keine Psychose bin?

Und wie willst du das machen? Mit neuen 6 Zahlen, die wieder nicht stimmen.

Genau genommen, mit den alten 6 Zahlen.

Die waren Nieten, sagte ich doch.

Mitnichten. Du hast mir nur nicht vertraut und einen Fehler begangen. Einen, der dir immer wieder unterläuft.

Und der wäre?

Deine vorgefertigte Meinung führt dich in die Irre. Höre auf, ständig Vermutungen anzustellen und befolge gefälligst Anweisungen. Ich habe dir 6 Zahlen genannt und du hast sofort vermutet, ich würde dir die Lotto Zahlen verraten.

Ist das nicht naheliegend? Du wolltest mir einen Beweis dafür erbringen, dass du Dinge weißt, die nicht meiner Phantasie entspringen können. Was wäre naheliegender als die korrekten Lotto Zahlen.

Korrekt! ABER, es waren die Lotto Zahlen des Schweizer Lottos und nicht die des österreichischen.

Bitte?

Nun ja, ich wusste, dass du dich nicht an unsere Abmachung halten wirst und dein Wissen ausnutzt. Und dementsprechend habe ich dir die sechs Richtigen der Schweizer Lotterie verraten. Kontrolliere die Zahlen vom Mittwoch und du wirst sehen, dass ich recht habe. Und nur bevor du auf falsche Rückschlüsse kommst, ja ich weiß dass es dort noch eine siebte Zahl gibt – die lautet by the way 33, aber die hätte dich vielleicht zum Nachdenken angeregt.

Das letzte was sie vernommen hat war ihr selbstsicheres grinsen.