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Erfüllt

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Seit exakt zwei Monaten trägt er dieses Stück Papier nun mit sich herum. Gefühlt hat er es fast ebenso lange angestarrt. Aber heute ist es soweit, heute wird er sie wieder sprechen und dann hoffentlich auch wiedersehen.

Die letzten Wochen waren … ungewöhnlich. Wie lieb ihm dieser Ausdruck mittlerweile geworden ist. Er hat sich mit unzähligen potentiellen Aktmodellen getroffen und sein Puls hat neue Höhen durchlebt. Nein, nicht unbedingt wegen der teils sehr attraktiven nackten Mädchen, sondern weil er es sich zur Angewohnheit machte, sich vorab mit ihnen zu unterhalten. Zumeist in einem kleinen Café … und Café floss reichlich. Mit der Zeit wusste er nicht mehr, ob ihn der Gedanke an die Ungewöhnliche (so nannte er sie seit geraumer Zeit) oder doch eher das Koffein wach hielt. Es war spannend all diese jungen Frauen zu treffen, sich mit ihnen zu unterhalten, ihre Geschichte zu hören (jene die dies zumindest zuließen), ihre Beweggründe zu erfahren und wäre hier nicht seine unbändige Lust nach der Einen gewesen, so hätte aus so manchem Café auch ein wenig mehr werden können.

So aber hat er sich am Ende rein auf seine Aufgabe konzentriert und hält nun die Skizzen und Mühen seiner Arbeit in Händen. Und sein Mobiltelefon.

Bewusst hat er ihre Nummer seit dem letzten Mal nicht nochmals gewählt. Was hätte er ihr auch sagen sollen? Hallo! Nein ich habe die Aufgabe noch nicht erfüllt. Weshalb ich dich anrufe? Nun, ich wollte dich hören … nein, nein, nein. So wollte er sich nicht präsentieren. Aber war das was er getan hat nun so viel besser? Sie gibt ihm eine Aufgabe und er verwendet mehrere Monate seiner Lebenszeit dafür diese umzusetzen. Wofür, bzw. für wen? Er weiß nichts über sie. Unzählige Male ist er noch im Resselpark gesessen, hat die Fußgänger akribisch mit seinen Blicken verfolgt, in der Hoffnung sie „zufällig“ mal wieder zu sehen. Seinen Freunden, denen sein eigenwilliges Verhalten auch nicht ganz entgangen war, konnte er zumindest eine Geschichte auftischen, dass es sich um ein Studienprojekt handle und er den Platz ganz einfach in sich aufnehmen muss. Wie dem auch sei. Nun ist es vollbracht.

Leben

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