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Kapitel 9
Mein Teddybär.

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Opa lachte: „Freu dich, Isabella, ich muss heute in die Stadt etwas erledigen, wenn du willst, kannst du mich begleiten.“

„Oh ja!“

Blitzschnell war ich passend angezogen, und schon waren wir beide unterwegs.

Es ging mit dem Bus in die Stadt, weil das Auto inzwischen verkauft war.

Wir fuhren eine ganze Weile, alles war neu und aufregend.

In der Stadtmitte stiegen wir aus. Opa musste auf dem Rathaus irgendwelche Papiere abgeben und noch neue Passbilder machen.

Wir fanden am Hauptbahnhof einen Fotokasten mit Vorhang. Opa ging hinein, warf irgendwelche Münzen in den Automat, musste ganz still sitzen, dann wurde fotografiert und die Bilder kamen dann außen aus einem Schlitz heraus.

Ich wäre so gerne mit in der Kabine gewesen, um alles zu sehen.

Aus diesem Grunde schielte ich von außen, unter dem Vorhang durch, dadurch brachte ich meinen Großvater zum Lachen, und die Bilder waren nicht verwendbar.

Erst als ich mich in der Kabine auf seinen Schoß setzen durfte und wir beide zusammen uns fotografieren ließen, ist es ihm gelungen, seine amtlichen Fotos auszudrucken, die er benötigte.

Ich war inzwischen mit unseren gemeinsamen Bildern beschäftigt, die ich absolut toll fand. Später präsentierte ich sie triumphierend meiner Oma und gab sie natürlich nicht mehr her oder teilte sie.

Der Tag war noch nicht zu Ende, wir machten noch einen kleinen Stadtbummel.

Es gab in der Stadt ein riesiges Kaufhaus, mit vielen Lichtern, große Ein- und Ausgänge. Hinter den Schaufensterscheiben standen Menschenpuppen, die ganz toll angezogen waren: Frauen, Männer, Kinderpuppen.

Ich staunte.

„Komm, wir gehen mal rein und schauen uns um“, sagte mein Opa verschmitzt.

Ich war begeistert, ich sah so viele Dinge.

Es gab eine Rolltreppe, die ganz nach oben fuhr, Stockwerk für Stockwerk. Ich bestaunte das Kaufhaus, bis wir ganz oben ankamen.

Da befand sich die Spielzeugabteilung.

Ich war völlig entzückt, konnte mich kaum noch bewegen, drehte mich um, hielt mir die Hände auf dem Mund, um meine Begeisterung nicht herauszuschreien.

Spielzeug, Autos, Puppen, Kaufläden und Stofftiere Teddybären, einer größer, schöner, bunter, als der andere.

Bevor mich mein Opa festhalten konnte, lief ich an einen großen runden Ständer, der fünf Ablagen hatte.

Im unteren Ablagebereich saß er ...

mein Bär.

Mit gelblich flauschigem Fell, großen Augen, runden Plüschohren und roter Schleife.

Rief er mich???

Ja, ich hatte es genau gehört!

Ich schnappte ihn, drückte ihn an mich, bei dieser Bewegung hörte ich ein dumpfes Brummen aus seinem Bauch.

„Bääh", sagte er.

Meine dunklen Augen suchten das Gesicht meines Opas.

Mein trutziges Gesicht und die vorgeschobene Schnute signalisierten ihm:

Keine Diskussion.

Bitte - der muss es sein, das ist meiner!

Mein Großvater kam her, streichelte meinen Kopf, nahm mir den Bär aus dem Arm und schaute auf den ausgezeichneten Preis.

Sein Gesicht legte sich danach etwas sorgenvoll in Falten.

„Das wird eng", hörte ich ihn murmeln.

Er nahm meine Hand, ging zur Kasse und bezahlte das Stofftier.

Ich jubelte, drückte den Bär an mich.

Danach hatten wir beide einen langen Nachhauseweg.

Opa hatte kein Busgeld mehr für uns.

Wir mussten laufen.


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