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Vorwort

Die Auseinandersetzung mit der Frage, was ‘Leben’ ist, wie man es bestimmen kann und was man mit ihm tun darf und soll, hat eine Vorgeschichte, die sehr viel weiter zurückreicht als das durch die aktuelle Debatte hervorgerufene öffentliche Interesse. Studiert man zudem, wie an deutschen Universitäten bisher üblich, verschiedene Fächer, die unterschiedlichen Methoden verpflichtet sind, dann erscheinen die Aussagen der Naturwissenschaften, der Philosophie, die auch lebensweltliche Erfahrungen thematisiert, und der Theologie, die noch die die Ordnung der Natur und der Kultur transzendierenden Dimensionen einbezieht, oft als unvereinbar. Die Bestimmung von ‘Leben’ liegt jedoch, zumindest in Hinblick auf den Menschen, im Schnittfeld der genannten Disziplinen. Da sie ihn nicht nur in theoretischer, sondern auch in existentieller und ethischer Hinsicht betrifft, wäre eine Reduktion auf eine einzige Perspektive ebenso unbefriedigend wie ein bloßes Nebeneinander von Sichtweisen. Das Anliegen dieses Buches ist es daher, die verschiedenen Bestimmungen von ‘Leben’ darzustellen, ihre Eigentümlichkeit und Bedeutung ebenso sichtbar zu machen wie ihre Grenzen und ihre Verwiesenheit aufeinander. In einem transdisziplinär ausgerichteten Projekt wie diesem kommt dabei der Philosophie eine besondere Aufgabe zu: Sie muss die jeweiligen erkenntnistheoretischen und methodologischen Prämissen verdeutlichen; gerade weil sie keine Fachdisziplin im engeren Sinne ist, kann sie die verschiedenen inhaltlichen Bestimmungen in einen umfassenden Kontext stellen; und sie kann die für die gegenwärtige Diskussion besonders relevanten ethischen und existentiellen Implikationen erarbeiten.

Dem Buch sind umfassende Vorarbeiten vorausgegangen: In zahlreichen Seminaren und Vorträgen konnte ich mir einzelne Autoren erschließen und die Tragweite verschiedener Modelle in unterschiedlichen Kontexten diskutieren. Der nächste, entscheidende Schritt war die Ausarbeitung von zwei Studienbriefen für das Fach Philosophie der Fernuniversität Hagen, in denen ich einen die Einzelthemen umgreifenden Problemhorizont entwickeln konnte. Das Buch basiert auf dem Konzept der Studienbriefe, die vertieft und um viele Details bereichert wurden. Mit diesem Buch ist das Thema freilich in keiner Weise abgeschlossen; es steckt jedoch den Rahmen für weitergehende Studien über einzelne Themenkreise ab. Er ist der Idee verpflichtet, dass der Mensch ein Konvergenzpunkt der verschiedenen Bestimmungen von ‘Leben’ ist.

Danken möchte ich vor allem Herrn Prof. Dr. J. P. Beckmann von der Fernuniversität Hagen, der mir durch sein tatkräftiges Engagement die Ausarbeitung der Studienbriefe ermöglicht hat. Mein Dank gilt auch Herrn Dr. B. Kern für die zügige und unkomplizierte Aufnahme des Buches in das Programm der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Meiner Mutter und meinem Mann danke ich dafür, dass sie die Mühe des Korrekturlesens übernommen haben.

Freiburg i. Br., im Oktober 2002

Was ist Leben?

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