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Der Erste Punische Krieg (264–241 v. Chr.)

Den ersten Schritt setzten die Karthager (auch Punier genannt), die ein großes Heer nach Akragas (Agrigent) führten. Hier erschienen 262 v. Chr. die Römer, eroberten und zerstörten die Stadt, die Bewohner wurden in die Sklaverei verkauft. Es war für den Senat in Rom absehbar, dass man einen Krieg gegen eine Seemacht wie Karthago nicht allein an Land führen konnte, daher baute Rom mit Hilfe der unteritalischen Griechenstädte eine erste römische Flotte auf. Den Mangel an Erfahrung in Seegefechten konnte man mit der Erfindung des corvus (Enterbrücke) ausgleichen, mit dessen Hilfe die römischen Seesoldaten feindliche Schiffe entern und so den Landkrieg an Bord der karthagischen Schiffe tragen konnten. Mit dieser Flotte konnten sie vor Mylae (Milazzo) 260 v. Chr. einen ersten Sieg gegen die karthagische Flotte erringen, 259 v. Chr. wurde auch Korsika in Besitz genommen. Der nächste Schritt sollte ein Angriff auf das Kernland des Gegners sein, dazu wurde die karthagische Flotte am Vorgebirge Eknomus 256 v. Chr. ausgeschaltet und es erfolgte eine Landeoperation auf karthagischem Gebiet in Nordafrika. Hier wurde aber der römische Konsul M. Atilius Regulus auf fremdem Terrain besiegt und mit seinem Heer gefangengenommen, in der Folge verloren die Römer in zehn Jahren vier Flotten in Seegefechten. In Sizilien hatte inzwischen Hamilkar Barkas den Oberbefehl über die karthagischen Truppen übernommen und konnte sich in Lilybaeum und Drepanum (Trapanis) halten. Der Konflikt schien auf einen langen, erschöpfenden Stellungskrieg hinauszulaufen, als die Römer nochmals ihre Kräfte zusammenfassten, eine neue Flotte bauten und die Schiffe der Punier 241 v. Chr. bei den Ägatischen Inseln vor der Westküste Siziliens versenkten. Darauf willigte Karthago noch im selben Jahr in einen Frieden ein und lieferten Sizilien und die Liparischen Inseln mit einer Reparationszahlung von 3000 Talenten in Gold den Römern aus. Sizilien wurde nicht in das System der Bundesgenossen aufgenommen, sondern direkt von Rom als Provinz (provincia) verwaltet. 237 v. Chr. konnte nach einem Söldneraufstand im geschwächten Karthago auch Sardinien von den Römern besetzt werden, das gemeinsam mit Korsika zur zweiten Provinz ernannt wurde. Rom hatte in seinem Besitzstreben damit erstmals über die italische Halbinsel hinausgegriffen.

Während Rom gegen die Karthager kämpfte, baute sich allerdings in seinem Rücken eine neue Gefahr auf. Die Kelten in Oberitalien hatten sich durch Zuwanderung aus dem Norden verstärkt und fielen 225 v. Chr. in römisches Herrschaftsgebiet ein, wurden allerdings bei Telamon (Talamone) in Etrurien vernichtend geschlagen. Die Römer gingen darauf zum Gegenangriff über und eroberten bis 222 v. Chr. die Gebiete zwischen Apennin und Po und überschritten diesen, 222 v. Chr. wurde Mediolanum (Mailand) erobert. Zur Sicherung ihrer Herrschaft legten die Römer nach bewährtem Muster Festungen wie Placentia (Piacenza) und Cremona an und erschlossen das neu gewonnene Gebiet mit der Via Flamina von Rom nach Ariminium (Rimini).

Auch die Adria sahen die Römer nun als ihre Einflusssphäre an und als der Handel hier von den Kaperschiffen des illyrischen Königs Agron und nach 230 v. Chr. von seiner Tochter und Nachfolgerin Teuta bedroht wurde, entsandte man ein Heer, das Teuta 228 v. Chr. im Ersten Illyrischen Krieg besiegte und die Städte an der Ostseite der Adria bis nach Korkyra (Korfu) unter römischen Schutz stellte. Dies bewährte sich 219 v. Chr. bei der Bedrohung durch Demetrios von Pharos, der im Zweiten Illyrischen Krieg besiegt und vertrieben wurde. Damit hatten sich die Römer eine Operationsbasis an der griechischen Küste geschaffen, die ihnen Jahrzehnte später den Sprung nach Griechenland erleichtern sollte.

Die Römer

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