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EINFÜHRUNG DIE NEUE NORMALITÄT

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»Führende zeitgenössische Vertreter der wirtschaftswissenschaftlichen Profession … haben sich in eine Art Politbüro für korrektes ökonomische Denken verwandelt. Generell hat sie das – wie von einem Club ehrwürdiger Herrn im allgemeinen zu erwarten – bei so ziemlich jedem wichtigen politischen Thema auf die falsche Seite gebracht, und das nicht erst in letzter Zeit, sondern seit Jahrzehnten. Sie prophezeien die Katastrophe, die nicht kommt. Sie bestreiten, daß Ereignisse eintreten werden, die dann doch eintreten … Sie lehnen ganz einfache, adäquate und vernünftige Reformen ab und verabreichen stattdessen Placebos. Sie sind immer überrascht, wenn ein widriges Ereignis (wie eine Rezession) tatsächlich eintritt. Und wenn sie schließlich merken, daß eine Position nicht zu halten ist, überprüfen sie ihre Ideen nicht. Sie ziehen die Möglichkeit nicht in Erwägung, daß ihre Logik oder Theorie einen Fehler haben könnte. Stattdessen wechseln sie einfach das Thema. In diesem Club verliert niemand das Gesicht, weil er unrecht hatte. Niemand wird von Konferenzen ausgeladen und darf seine Papiere nicht präsentieren. Und schon gar nicht wird jemand von außen dazugebeten.«

James K. Galbraith (Wirtschaftswissenschaftler)

Die zentrale Aussage dieses Buches ist ebenso einfach wie bestürzend: Mit dem Wirtschaftswachstum, wie wir es kennen, ist es aus und vorbei.

Das »Wachstum«, von dem wir sprechen, besteht in der Expansion der Volkswirtschaft insgesamt (mehr Menschen bekommen, was sie wollen, und mehr Geld wechselt die Hände) und in der mengenmäßigen Zunahme von Energie und Gütern, die in der Volkswirtschaft zirkulieren.

Die Wirtschaftskrise, die in den Jahren 2007/2008 begann, war ebenso vorhersehbar wie unvermeidlich, und sie bedeutet einen permanenten, fundamentalen Bruch mit den vergangenen Jahrzehnten – einer Zeit, in der die meisten Ökonomen die unrealistische Position vertreten haben, beständiges Wirtschaftswachstum sei notwendig und erreichbar. Es gibt prinzipielle Barrieren für eine anhaltende wirtschaftliche Expansion, und das erfährt die Welt gerade.

Das soll nicht heißen, daß die Vereinigten Staaten oder die Welt insgesamt nie wieder ein Quartal oder ein Jahr erleben werden, in dem die Wirtschaft im Verhältnis zum vorherigen Quartal oder Jahr wächst. Doch wenn man die Ausschläge abzieht, verläuft die allgemeine Trendlinie der Wirtschaft (gemessen in den Zahlen für Produktion und Konsum realer Güter) fortan waagrecht oder nach unten und sicher nicht nach oben.

Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß eine Region, ein Land oder eine Branche noch eine Weile weiter wächst. Es wird einige solche Beispiele geben. Letztendlich jedoch wird dieses Wachstum auf Kosten anderer Regionen, Länder oder Branchen gehen. Von nun an ist nur noch relatives Wachstum möglich: Die Weltwirtschaft spielt ein Nullsummenspiel, und der Topf, der an die Gewinner verteilt werden kann, wird immer kleiner.

Das Ende des Wachstums

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