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Kapitel 6
ОглавлениеMausoleum 2069
»Also gut, Leute, alle hergehört.« Eric Wyman war als Besatzungschef hauptsächlich dafür verantwortlich, dass alles an Bord reibungslos verlief, indem er sein Team in der Spur laufen ließ. Er war über eins-neunzig groß, hatte breite Schultern und eine schmale Taille sowie einen Teint, der an gegerbtes Leder denken ließ, doch sein herausragendes Körpermerkmal waren die verschiedenfarbigen Augen. Infolge eines Leidens war eine Pupille so hellblau geworden, dass sie sich fast nicht mehr vom Weiß der umliegenden Netzhaut unterscheiden ließ; das andere Auge war hingegen so schwarz, dass man aufgrund der sehr dunklen Iris glaubte, es habe gar keine Pupille. Doch Kontrast hin oder her: Sie standen bezeichnend für Wyman als ehemaligen Kommandanten, der die Wastelands oftmals nach Aufständischen durchkämmt hatte. Das hellblaue Auge deutete auf eine zutiefst mitfühlende und zuvorkommende Person hin … einen Menschen des Lichts; das dunkle jedoch repräsentierte seine Bereitschaft zu extremer Gewalt, wenn er an seine Grenzen getrieben wurde.
An einem Edelstahltisch in der Mitte der Bordküche, die klein und eng war, scharten sich nun seine Untergebenen.
Jen Jacoby hatte neben Sheena Tolbert Platz genommen, der brünetten Aufseherin der Internierung. Sie war klein und eher niedlich als hübsch, mit ihren sommersprossigen Wangen, unnatürlich geraden Zähnen und den warmen grauen Augen.
Schott saß ihnen mit defensiv verschränkten Armen gegenüber und sah aus, als sei ihm die Besprechung mehr als lästig. In seinem Gesicht standen graue Barthaare, die sich leicht kräuselten und ihn stets ungepflegt wirken ließen. Momentan machte er einen extrem missbilligenden Eindruck.
Nachdem er die Aufmerksamkeit aller gewonnen hatte, gab Wyman die Informationen weiter, die er auf seinem Tablet aufgerufen hatte. »Wir haben gerade von den hohen Tieren in New DC eine Order bekommen. Übermorgen findet in New Miami die Gedenkfeier für Governor Anderson statt, woraufhin sie hierher zu uns befördert wird, wo eine abschließende Zeremonie mit einem Aufgebot wichtiger Gäste – darunter auch Präsident Michelin – vorgesehen ist. Diese Sache genießt hohe Priorität. Wir müssen also absolut perfekte Arbeit leisten.«
»Von wie viel hohem Besuch sprechen wir denn?«, fragte Sheena.
Wyman schaute auf seinem Tablet nach. »Neben Michelin werden es zwei elysische Senatoren, sein Hauptberater, die Tochter der Gouverneurin und seine Garde, die aus vier bewaffneten Leibwächtern besteht, sein. Nicht zu vergessen natürlich der Priester, also insgesamt zehn Personen. Ihr begreift also, warum wir uns bei dieser Sache von unserer absoluten Sonnenseite zeigen müssen – und damit meine ich auch dich, Jim.«
Schott drehte sich weg und schnaubte abfällig.
»Man teilte mir aber mit, dass die Bestattungsfeier nicht lange dauert. Es gibt keinen großen Aufwand; wir müssen nichts weiter tun, als das Grab herzurichten.« Er fuhr mit einem Finger über den Schirm, um Seiten durchzublättern. »Governor Anderson wird auf der Ebene des Observatoriums untergebracht: Sektion 6, Grab 3478.«
»Also mit Bausch und Bogen«, meinte Schott.
»Alles vollständig von der FFE bezahlt, der Föderation der Felder von Elysium«, ergänzte Wyman. »Noch Fragen?«
Niemand hatte welche.
»Also gut, Leute, ihr wisst, was ihr jetzt zu tun habt. Zeit zum Arbeiten.«
Jim Schott und Jen Jacoby verschwanden durch verschiedene Schleusen in unterschiedliche Bereiche des Schiffs, doch Sheena Tolbert blieb sitzen.
Wyman legte das Tablet hin, setzte sich neben sie und streichelte mit mehreren Fingern sanft über ihre Wange.
Sie hob eine Hand, hielt seine fest und drückte sie an die Seite ihres Gesichts. »Ich hab dich gestern Nacht vermisst«, sagte sie.
»Jim und ich mussten die Geosphären neu kalibrieren, was lange gedauert hat. Wir waren erst um drei Uhr heute Morgen fertig und ich wollte dich nicht extra wecken.«
Die Geosphären dienten zur Verankerung des Schiffes. Es handelte sich dabei um acht magnetisch aufgeladene Kugeln rings um das Mausoleum herum, deren Felder sozusagen als Halteleinen maximale Stabilität gewährleisten sollten. Funktionierten zwei Sphären nicht synchron, bekam die Anlage Schlagseite, sodass man sie neu einstellen musste. Eine äußerst zeitintensive Angelegenheit.
»Heute Nacht komme ich aber«, versprach er ihr mit sanfter Stimme.
Sie lächelte und gab ihm einen Kuss auf den Handrücken. »Das hoffe ich für dich.«
»Ich werde da sein, verlass dich drauf.« Er beugte sich nach vorn und küsste ihre Stirn. »Geh und hilf Jen beim Vorbereiten des Grabes der Gouverneurin. Ich muss noch zwei andere Särge fertigmachen.« Nach einem weiteren Kuss – einem kurzen Tupfer auf ihre Nase – zwinkerte er ihr mit seinem hellen Auge zu. »Bis später.«
Dann nahm er sein Tablet und verließ die Küche.
Bevor sie zur vorgesehenen Grabstätte der Gouverneurin ging, besuchte Sheena noch ihre Mutter, die zwanzig Jahre zuvor im Mausoleum beigesetzt worden war.
***
Mit sechs Jahren hatte Sheena Tolbert zusehen müssen, wie ihre Mutter starb.
Es war Abend gewesen, ungefähr gegen einundzwanzig Uhr in New Albuquerque. Sie waren mit dem Auto gefahren, ihre Mutter am Steuer, ihr Onkel auf dem Beifahrersitz und Sheena kurz vor dem Einschlafen auf der Rückbank. Die beiden Erwachsenen hatten sich über sie unterhalten, also hatte sie versucht, möglichst lange wach zu bleiben, um zu belauschen, worum es ging.
Ihre Mutter hatte ihrem Bruder erzählt, wie stolz sie auf ihr einziges Kind sei und wie sehr sie einander liebten. Er erwiderte daraufhin etwas, das Sheena seinerzeit nicht verstand; er sagte: »Sie steht dir sehr nahe, weil das Wort Mutter für Kinder Gott bedeutet. Sie sieht in dir jemanden, der sie verteidigt, eine Behüterin und Orientierungshilfe, ein Fanal bedingungsloser Liebe. Darum gibt sie zurück, was sie empfängt. Das ist eine Liebe«, betonte er, »die ihre beide nie vergessen werdet, komme, was wolle.«
Doch kaum, als ihm das letzte Wort über die Lippen gekommen war, erhielten sie plötzlich eine Warnung. Die Roboterstimme aus der Konsole des Fahrzeugs meldete eine Fehlfunktion in der Lenksäule. Kurz darauf kam der Wagen von der Straße ab und rammte einen Lichtmast. Das Nächste, woran Sheena sich erinnerte, war eine Säule aus rußig schwarzem Rauch und Hitze von einem Feuer in der Nähe.
Während sie übersät mit Sicherheitsglassplittern auf dem Asphalt lag, sah sie ihre Mutter, die ebenfalls auf die Fahrbahn geschleudert worden war und eine blutige Hand nach ihr ausstreckte. Selbst als sie auf der Schwelle zwischen Leben und Tod stand, verhielt diese sich weiter wie Sheenas Beschützerin, obwohl ihr ganzer Körper ein Schmerzensherd war, da verheerte Nervenenden sie zu qualvollen Schreien nötigten. Dennoch streckte sie ihren Arm aus, bis sie nicht mehr konnte. Das Licht in ihren Augen wurde immer schwächer, bis es irgendwann endgültig erlosch. Dann sackte ihre Hand auf den Boden. Ein letzter Lufthauch entwich zischend wie Dampf und dann war ihre Mutter tot.
Sheena hatte nur liegen bleiben können, während ihr Verstand langsam abschaltete – ein Kind, das sich zu sehr fürchtete, um eine helfende Hand zu heben, und sei die Geste auch noch so zwecklos. Die Erinnerung an diese Nacht, vor so langer Zeit in New Albuquerque sollte sich auf ewig in ihr Gedächtnis einbrennen.
Sie wusste zwar, dass ihre Mutter ihr verziehen hätte, doch bisher war es ihr noch nicht gelungen, sich selbst zu verzeihen.
Das Ganze war jetzt zwanzig Jahre her.
Als bewährte Angestellte der Föderation hatte man ihre Mutter schließlich im Mausoleum 2069 bestattet.
Sheena stand jetzt auf der dreizehnten Ebene vor den gestuften Reihen von Gräbern. Es waren jeweils vier gestaffelte Grüfte übereinander, der Breite nach jeweils hundert zu beiden Seiten eines Korridors, von denen es auf jeder Ebene mehrere gab. Deren Gesamtzahl wiederum belief sich auf achtzehn, und momentan fanden fünfundsiebzigtausend Menschen im Mausoleum ihre letzte Ruhe, wobei noch zehntausend Kammern unbelegt waren.
Ihre Mutter hatte man in ein Grab auf der zweiten Stufe von unten gebettet, das achtundzwanzigste in der Reihe. Ganz sanft fuhr Sheena mit den Fingerspitzen über die Zeichnung über der Inschrift, die neben dem Geburts- und Todesdatum auch einen Spruch umfasste: Geliebte Mutter von Sheena.
Wie jedes Mal kamen ihr die Tränen, als sie das Epitaph berührte.
Geliebte Mutter von Sheena
Es tut mir so leid, Mama. Ich bete darum, dass du mir vergeben hast.
Dann küsste sie ihre Fingerspitzen und rieb damit über die Oberfläche der Grabplatte ihrer Mutter. Allein diese Geste war ein Akt inniglicher Liebe, und wie so oft – sie wiederholte dieses Ritual täglich – war es schwierig für sie, sich zu lösen.
Nachdem sie sich widerwillig zurückgezogen hatte, machte sich Sheena auf den Weg zurück durch den Gang. Jeder ihrer Schritte hallte von den Wänden des Mausoleums wider und verklang dann langsam.
Nicht mehr lange, dann würde sie ihre Mutter wiedersehen.
Allerdings in einem drastisch anderen Zustand.
***
Während Eric Wyman als Mitglied der sogenannten Force Elite im Camp Coquit in der New Bay Area stationiert gewesen war, hatte er sich zweifelsohne durch besondere Kompetenzen auf dem Schlachtfeld ausgezeichnet. Im Gefecht gegen Wilde aus den Wastelands hatte er Schnelligkeit bewiesen und sauber getötet, indem er sich kaum lauter als der wispernde Wind an seine Gegner herangepirscht hatte. Und hatte ein Wilder den sanften Luftzug im Genick dennoch gespürt, war es schon zu spät gewesen und sein Leben vorbei, denn Wyman war bis zum Letzten gegangen und hatte ihm zum Schluss die Kehle durchgeschnitten.
Er hatte sich zwölf Jahre lang als Kriegsleutnant der Einheit verdingt und den Gebieten der Föderation als Verteidiger der Neuen Städte vor Feindelementen gedient, die den Bollwerken Elysiums zu nahe erachtet worden waren.
Eines Nachts, nicht weit außerhalb von New Dallas, dessen Umgebung ein Wüstenreich war, in dem nur Skorpione die Vorherrschaft wahren konnten, war eine Bande Wilder aus den Wastelands der Stadt zu nahegekommen, sodass man ihre Feuer von der Mauerwehr aus hatte sehen können.
Wyman hatte den Befehl erhalten, seine Truppen hinauszuführen, um das Gebiet zu säubern.
In weniger als fünf Minuten war er mit einem Zug von Lastwagen voller kampferprobter Männer voraus zu den Leuchtpunkten der Flammen im Dunkeln gefahren. Als sie nur noch einen Katzensprung weit vom Rand des Lagers entfernt waren, war seine Mannschaft ausgestiegen und hatte einen Befestigungspunkt errichtet.
Die Wilden hatten sich ruhig verhalten und fern und entrückt gewirkt, ihre Gesichter beschmiert mit Staub und Ruß im Schein des Feuers, das ihre verzweifelten Augen reflektierten. Ihre Haare waren extrem strähnig oder unentwirrbar verfilzt gewesen, die Wangenknochen vor Abmagerung hervorgetreten, und was diejenigen betraf, die ihre Körper nicht mit zerschlissenen Fellen bedeckt hatten, so hatten ihre Rippen deutlich wie Spieße unter dem straff darüber gespannten Fleisch hervorgestochen.
In diesem Moment hatte Wyman eine Erleuchtung erlebt.
Diese Gruppe hatte nur aus Frauen, Kindern und nur sehr wenigen Männern bestanden, bei denen es sich gar nicht um Wilde handelte, sondern um Menschen, die wahnsinnig vor Entbehrung waren.
Er erinnerte sich noch heute an den Augenblick, als er aus dem Schatten ins Licht getreten war und im Flüsterton von seinen Kameraden gewarnt wurde, die wissen wollten, was er da bloß tue. Er hatte seine Waffe senkrecht nach unten gehalten, sodass die Mündung fast den Wüstenboden gestreift hatte, während er langsam auf die Feuerstelle zugegangen war.
Dort hatten sich alle Blicke auf ihn gerichtet; die Wilden hatten den Fremden, der aus der Finsternis getreten war, ängstlich taxiert.
Doch niemand hatte sich gerührt, weil ihre Gemüter offenbar zu abgeschlagen waren.
Er hatte die Schwermut in ihren Zügen erkannt und geradezu gespürt, dass dieser in Schüben von ihnen abstrahlte wie etwas Lebendiges. Daraus hatte er einen einzigen Schluss gezogen: Dies war nicht der Blick irrer Unmenschen, sondern ein Ausdruck vollkommener Hilflosigkeit und Selbstaufgabe.
Daraufhin hatte er seine Waffe fallen lassen, sodass eine Sandwolke aufgestoben war, als sie am Boden aufkam.
Er hatte diesen Menschen nichts antun können, was nicht schon das Leben selbst erledigt hätte, denn sie waren bereits tot, obwohl sie mitten in dem verwüsteten Flachland kauerten.
»Was tun Sie da?«, hatte ein Sergeant gewispert, der von hinten gekommen war und dabei mit seinem MG auf diejenigen am Feuer gezielt hatte. »Lieutenant?«
Doch Wyman war nicht auf ihn eingegangen. Er hatte die Wilden im Blick behalten, die nun angefangen hatten, dichter zusammenzurücken. Ängstlich hatten sie einander umarmt, während Soldaten aus der undurchsichtigen Nacht vorgerückt waren, die Sturmgewehre im Anschlag und zum Töten bereit.
Später sollte er sich an seine Worte erinnern: »Wir können das nicht tun; es geht nicht.«
»Lieutenant, wir haben Befehle auszuführen.«
»Ich kann aber nicht.«
»Sie müssen.«
Wyman hatte unwillkürlich den Kopf geschüttelt, wodurch seine Miene genauso entrückt gewirkt hatte wie jene derer, die am Feuer gehockt hatten. »Diese Menschen wollten uns nichts Böses.«
»Lieutenant, wir haben unsere Befehle. Sollten Sie ihnen nicht nachgehen, bleibt mir keine andere Wahl, als Sie von Ihrer Befehlsgewalt zu entbinden.«
Zu diesem Zeitpunkt hatte Wyman ein junges Mädchen im Visier gehabt, das vielleicht fünf oder sechs Jahre alt gewesen war – bestimmt nicht älter – und die sich Beistand suchend an den Oberschenkel ihrer Mutter geklammert hatte. Es hatte zaghaft gelächelt, eine Hand gehoben und ihm zugewinkt. Das hatte ihm beinahe das Herz gebrochen, denn er hatte gewusst, was kurz darauf geschehen würde.
Deshalb hatte er seine Augen geschlossen – er hatte sie zugekniffen, doch das hatte nicht genügt, da er das Mündungsfeuer auch durch die Lider aufflammen gesehen hatte, als sein Team das Feuer eröffnet und ungestraft gemordet hatte.
Als es wieder still geworden war und verbrannter Geruch aufgekommen war, hatte er die Augen aufgeschlagen.
Überall hatten Leichen mit himmelwärts verrenkten Gliedern gelegen. Ein blutiger Wust hatte den Boden getränkt und das kleine Mädchen hatte tot auf seiner Mutter gelegen und ihn vorwurfsvoll angestarrt, weil er außerstande gewesen war, dies zu verhindern.
Es tut mir furchtbar leid.
Doch das Kind war dadurch natürlich nicht wieder zum Leben erwacht.
Am Morgen darauf hatte er danebengestanden und mit angesehen, wie eine Planierraupe die Leichen in eine Aushebung geschoben hatte. Die scheinbar knochenlosen Körper waren in das Loch gerollt, auf dem nie ein Stein zum Gedenken daran stehen würde, dass sie je gelebt hatten. Es würde eines der vielen ohne Grabmal sein, mit welchen das Gelände nicht weit vor den Wällen Elysiums gespickt war.
Wegen seines Versagens beim Ausführen des Tötungsbefehls war er kurzerhand vom Dienst entbunden und aus dem Korps entlassen worden. Der Mann, den man einst dafür gerühmt hatte, Aufständische so kaltblütig und standhaft wie eine Maschine töten zu können, war von seinen Kollegen zu einem Feigling degradiert worden. Da die Funktionäre der Föderation jedoch seiner Vergangenheit und seinen herausragenden Leistungen in der Eliteeinheit gedachten, wurde er wieder eingesetzt, und zwar als Besatzungschef an Bord von Mausoleum 2069, einer verglichen mit dem, was er gewohnt war, weniger angesehenen Position, aber nichtsdestotrotz stand er auf dieser Weise noch auf der Gehaltsliste der Föderation.
Nun befand er sich in seinem Quartier und bereitete sich auf den Besuch des Präsidenten vor. In einer Hand hielt er ein äußerst flaches Tablet, das die erforderlichen Protokolle und Verfahrensweisen auflistete, denen er vor dem Eintreffen des Staatsoberhauptes folgen musste.
Da diese Vorkehrungen im engen Zusammenhang mit der Wartung des Schiffes standen, hatte man Mittel entwickelt, um jegliche Möglichkeit von Fehlfunktionen auszuschließen, die jemandem an Bord gefährlich werden konnten.
Diese lagen allerdings im Zuständigkeitsbereich des leitenden Ingenieurs Jim Schott. Er musste sichergehen, dass alle Systeme durch eine stete computergestützte Analyse instandgehalten wurden. Sollten ungewöhnliche Messwerte auftreten, würde man sofort entsprechende Maßnahmen zur Behebung des Fehlers am Schiff ergreifen.
Während er das Tablet mit einem Finger bediente, meldete sich jemand über die Gegensprechanlage. Es war Schott, der durch den Lautsprecher seltsam blechern klang. »Wyman?«
Der Besatzungschef drückte die Antworttaste. »Ja bitte, Jim?«
»Du musst sofort zur Kommunikationszentrale kommen.«
»Wieso? Was ist denn los?«
»Es gibt da etwas, das du sehen solltest.«
»Ist Ärger im Verzug?«
»Das weiß ich nicht genau.«
»Ich bin sofort da.«
Die Verbindung wurde mit einem Klick getrennt.
Eric Wyman legte sein Tablet nieder und brach zur Zentrale auf.