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Viele unterschiedliche Ausdrucksformen und Ansichten bereichern den Berufsstand der Osteopathie. Manchmal sage ich zu meinen Patienten:

Osteopathie ist kein Standardprodukt. Gleiches kann selbstverständlich auch über alle anderen medizinischen Disziplinen gesagt werden, die konventionellen ebenso wie die anderen. Chirurgen unterscheiden sich in der Art, wie sie bestimmte Operationen durchführen, und bringen charakteristische Grade ihrer Kunstfertigkeit mit. Zu meinen Studenten sage ich häufig: Bedenkt den Unterschied zwischen einem talentierten Chirurgen und einem großartigen Chirurgen. Das damit verbundene Können ist bis zu einem gewissen Grad auf Geschicklichkeit zurückzuführen, doch das durch Erfahrung erworbene angewendete technische Wissen, der intuitive Sinn des Spürens aus Jahren an Erfahrung, weise klinische Urteilskraft, Empathiefähigkeit und das Sich-Einlassen auf das Gewebe und seine Anatomie trägt alles zu wahrer Auszeichnung und Exzellenz bei. Das gilt selbstverständlich auch für die Osteopathie (so wie dies bei jeder anderen therapeutischen Kunstfertigkeit auch der Fall ist). Übung, klinisches Verständnis, Inspiration, Persönlichkeit kombiniert mit Kompetenz, all das führt zu einem ‚Produkt’, das auf gewisse Art einmalig ist. Unsere Aufgabe als Lehrer sollte bis zu einem gewissen Grad darauf ausgerichtet sein, den Studenten dabei zu helfen diese Kunst zu ihrer eigenen werden zu lassen.

Gute Lehre legt den Samen für diese Fertigkeiten. Ihr Keimen unterstützt nicht nur das Wachstum der speziellen Fähigkeiten eines jeden einzelnen Studenten. Diese Fähigkeiten vor die Prinzipien von Diagnose und Behandlung gespannt, die über viele Jahre erprobt und getestet wurden, statten den Studenten mit einem Entwicklungspotential als Kliniker aus, welches die Arbeit immer frisch, lebendig und offen für neue Perspektiven hält. Denn am Ende gibt es keine streng definierten Behandlungen. Wir statten den Studenten lediglich mit Prinzipien und Methoden aus und ermutigen jeden einzelnen anschließend dazu, den Rest durch einen Prozess der Hingabe zu gestalten.

In jenen seltsamen Momenten, in denen Patienten beeindruckt waren von den Prozessen während einer Behandlung, haben sie gefragt: Wie hast du gelernt, wie man so etwas macht? Wie unterrichtest du das? Das erinnert mich immer an meine Einführungsrede zu jeder neuen Horde an Studenten. Sehr zu ihrem Leidwesen hören sie von mir: Ich kann euch nicht beibringen, wie man Osteopathie macht – schade, denn das ist es in der Regel, warum sie gekommen sind –, aber ich werde versuchen, so viele Samen an Gedanken und Orientierung wie möglich zu legen, damit die Fähigkeiten, Einstellungen und Denkansätze anfangen sich in euch zu entwickeln, so dass ihr beginnen könnt diese Kunst zu eurer eigenen zu machen, aufgepfropft auf angewendete wissenschaftliche Fundamente und Techniken der osteopathischen Medizin. Die Reiferen und Geduldigen können dies eher akzeptieren; andere kochen vor Frustration.

Die kurze und irgendwie vereinfachte Antwort für den Patienten kann zusammengefasst auf ein Minimum lauten:

 Wir unterrichten den Studenten bezüglich der Struktur (Anatomie).

 Wir unterrichten den Studenten bezüglich der Funktion (Physiologie).

 Wir unterrichten, wie diese beiden in Zusammenhang stehen.

 Wir unterrichten die anomalen Funktionen der einzelnen Anteile.

 Wir lehren ihnen die anomale Funktion (Pathologie).

 Wir lehren ihnen die anomale Funktion der Anteile zu erkennen, Beziehungen und Fehlbeziehungen.

 Wir zeigen ihnen die Bedeutung dessen im klinischen Bild oder dessen Ausdruck – aus osteopathischer Sicht.

 Wir unterrichten Methoden zur Anpassung; Techniken, Behandlungsmethoden und Ansätze.

 Wir lehren ihnen, wann etwas zu beheben/​korrigieren ist, z. B. Strategie.

 Und (traditioneller- und idealerweise) tauchen wir alles in eine beständige und empathische Grundlage aus osteopathischen Prinzipien und klinischer Medizin.

 Sobald es jedoch zur Anwendung dieser Grundideen kommt, begegnet man zahlreichen Ausrichtungen bzw. Anschauungen, deren Lehre einer großen Variationsbreite unterliegt. Die Verfeinerung dieser notwendigen Fähigkeiten beinhaltet einen sonderbaren Prozess, der wohl typisch für einige holistische Disziplinen ist, und grob gesagt durch ‚Fragen, die wir dem Körper stellen‘, charakterisiert werden kann. In unserem Fall bedienen wir uns dabei der informellen Palpation und Observation. Die Informationsstränge, die wir suchen, greifen ineinander und werden in der weiter unten folgenden Liste über Struktur-Funktion-Verbindungen ausführlich dargelegt. Wie auch immer, wir entwickeln unsere Fähigkeiten auf einem quasi-organischen Weg:

Wir entwickeln zunehmend die Fähigkeit zum Beobachten der Informationsstränge, wobei zugleich unser Verständnis bezüglich der Interaktionen bzw. des Informationsaustauschs zunimmt. So wächst unsere Gewandtheit, einen Blick dafür zu bekommen, welche Rolle die Antwort auf eine ‚Frage’ im Kontext zu allen anderen Fragen spielt. Diese Antworten stehen selbst wieder in Beziehung zu den klinischen, persönlichen und Lebensproblemen des Patienten. Sie spiegeln sich im Körper und sein Gewebe reagiert darauf. Und eben dies interpretieren wir, um eine Art diagnostisches Muster zu erstellen. Dieses Muster wird durch die Implementierung eines Modells gebildet, welches für uns auf Struktur basiert und zugleich die bereits erwähnten Struktur-Funktion-Verbindungen beinhaltet.

Der Grund, warum die Studenten bei diesem Lernprozess immer besser werden, liegt darin, dass sie empfänglicher für die informativen Stränge innerhalb der präsentierten Fälle werden und sie die potentiellen Querverbindungen mit größerer Schnelligkeit und interpretativer Fähigkeit erkennen können. Und dadurch verbessert sich auch das Palpationsvermögen. Man erwirbt die Fähigkeit einen Aspekt zu begleiten und zugleich für viele andere offen zu bleiben und ihre Relevanzen zueinander besser zu erfassen. Jede palpierte Struktur hat eine funktionelle Relevanz oder Bedeutung, insbesondere in Bezug auf ihren strukturellen und funktionellen Kontext. Auf diese Weise eröffnet die Palpation uns ein weites Feld.

Wird demnach eine Struktur palpiert, ist es notwendig ihre Bedeutung zu verstehen, sowohl anatomisch als auch physiologisch und reziprok, mit all ihrem Potential für nahezu grenzenlose Interaktionen mit dem Rest des Körpers, und dies alles gleichzeitig. Man beurteilt eine Struktur durch das Abwägen ihrer Bedeutung für das Ganze und ihre Rolle. Anders ausgedrückt, das Palpieren einer Struktur dient dazu, über seine funktionelle Signifikanz in Beziehung zu anderen Strukturen informiert zu werden, so wie auch über neurophysiologische und zirkulatorische Dynamiken, den emotionalen und energetischen Ausdruck (vielleicht), und über ihren feinsten Informationsaustausch innerhalb des gesamten Körpers, wie er durch die Bindegewebsmatrix vermittelt wird. So betrachtet, kann man sagen, dass die Diagnose um die 90 Prozent der gesamten Aufgabe ausmacht.

Ausrichtungen

Zurück zu den Ausrichtungen und Perspektiven. Da meine Erfahrungen und mein Fokus zum größten Teil auf der Osteopathie in England basieren, liegt somit auch hier mein Schwerpunkt. Osteopathie ist in England, wie überall sonst auch, geprägt durch entsprechende Schulen, Lehrer und den gelegentlichen Guru, dessen Anhänger manchmal ihre ausgewählten Methoden mit einer nahezu religiösen Inbrunst vermitteln. Der Anspruch auf die einzige wirkliche osteopathische Wahrheit führt dann häufig zu Spaltungsprozessen unter den Osteopathen. Es brauchte Jahre, bis die Berufsgruppe in diesem Land wieder ein gewisses Maß an Einheit fand und anfing mit einer Stimme zu reden, zumindest annähernd. Dies geschah aus politischen Gründen, was richtig ist, denn sie kämpften über viele Jahre gegen mangelnde Anerkennung und politische wie auch berufliche Ächtung, zum Teil auch deshalb, weil es ihnen nicht gelang sich auf irgendeine Weise allein gedanklich zu einigen. Vielfalt kann natürlich auch Reichtum und Tiefe hervorbringen. Wo Unterschiede gefeiert werden, bereichern sie den Spielraum für Wachstum und ein größeres Verständnis. Die Unterscheidungen indessen, die häufig zwischen den diversen Ansätzen gemacht werden, beziehen sich mehr auf die grundlegenden Unterschiede in der Ausrichtung und Anwendung als auf die Prinzipien selbst. Ich bin der Ansicht, dass jede andere Meinung hierzu auf einer Fehlinterpretation beruht. Die Erforschung gerade der Überschneidungen erweist sich in diesem Zusammenhang als äußerst fruchtbar und steckt voller Offenbarungen; im Reich gegenseitiger Ausschlüsse dahinzudümpeln bedeutet das Gegenteil. Die Geschichte der Osteopathie kennt bereits viele Spaltungen, aber so unterschiedlich die Ausrichtungen und Ansätze in der Osteopathie (mit ihren entsprechenden Betonungen auf Struktur, Fluids und Energie, absichtlichen versus absichtslosen Mechanismen etc.) auch sein mögen, so stehen sie aufgrund der Einhaltung gewisser Basisprinzipien alle in Resonanz zueinander. Sie zielen nicht nur darauf ab an den gleichen Ort zu gelangen (zum Nutzen des Patienten etc.), im besten Falle stammen sie sogar alle vom gleichen Ort ab: jenem konzeptionellen Gerüst, das die Osteopathie von Beginn an trug und welches sich an den Wurzeln all dieser Ansätze befindet – solange sie korrekt interpretiert werden.

Schulen

Wie bereits gesagt, handelte es sich bei der Osteopathie um einen amerikanischen Import. Sie schlug in England Wurzeln dank John Martin Littlejohns31 und mit der Gründung der British School of Osteopathy im Jahr 1915 (die Beurkundung erfolgte 1917). Auch wenn die Osteopathie bereits vor Littlejohns Rückkehr aus den USA 1913 in England auftauchte, zum größte Teil durch einige frühe Graduierte der ersten amerikanischen Schulen und die Gründung der BOA 1911, so war es doch Littlejohns Beitrag zur Osteopathie und zur osteopathischen Lehre, die diese in England etablierte. Die Ausbildung in Osteopathie begrenzte sich in den frühen Jahren nicht allein auf die BSO. Die Northern Countries School wurde 1925 gegründet und die Looker School 1920. Die letztgenannte ist auch bekannt unter dem Namen Manchester School. Hier wurden Koryphäenwie Willis Haycock ausgebildet, der so viel zum Verständnis der funktionellen Techniken in England beitrug. Nach dem Tod von John Martin Littlejohn im Jahr 1947 wurde die Ausrichtung der BSO durch Beiträge von Stanley Webster-Jones, Clem Middleton, Margot Gore und Audrey Smith (Lady Parcival) geprägt. Kurz danach stürzte sich Colin Dove ins Schlachtgetümmel, mit nachhaltigem Einfluss auf die osteopathische Ausbildung und Politik. Seither gab es vier weitere Schulleiter, mit Martin Collins als dem letzten auf diesem Posten, von 1998 bis heute.

Über viele Jahre hinweg wurde die osteopathische Ausbildung von der BSO, dem British College of Naturopathy & Osteopathy – nun British College of Osteopathic Medicine (BCOM) und der European School of Osteopathy (ESO) dominiert. Inzwischen gibt es acht weitere Ausbildungseinrichtungen in England (einschließlich der London School of Osteopathy und dem College of Osteopaths so wie den postgraduierten Kursen für Ärzte und dem London College of Osteopathic Medicine, gegründet 1946), die ebenfalls vom General Osteopathic Council anerkannt sind. Der größte Anteil an Graduierten in diesem Land kam über viele Jahre hinweg jedoch von der BSO, der ESO und dem BCOM, und diese drei schufen ihre ganz eigenen Nuancen, Ausrichtungen und Anhängerschaften.

Das BCOM wurde ursprünglich 1936 gegründet. Seine Ausbildung war eine Mischform, basierend auf Prinzipien der Naturheilverfahren, in die die Osteopathie verwoben oder besser gesagt an die sie angehängt wurde. Die führende Kraft hinter diesem naturheilkundlichen Ethos war Stanley Lief, ein großer Pionier der Naturheilbewegung in England. Die osteopathischen Anteile in diesem Kurs hatten viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen, je nach Zusammensetzung der Fakultät der jeweiligen Zeit. Sie rangierte zwischen einer Art von manipulativer Zugabe, angehängt an Herzstücke der Naturheilkunde wie Diätetik, Hydrotherapie und Lebensstil-Verordnungen, und einer eifrigeren und wahrhaftigeren osteopathischen Lehre etwa unter John Wernham, Thomas Drummer und anderen. Als diese beiden (gemeinsam mit drei oder vier anderen Mitgliedern der Fakultät) vom College wegbrachen, um die Ecole Française d’Ostéopathie und später die Ecole Européene d’Ostéopathie zu bereichern (die Lehrgänge wurden von Paul Geny 1951 gegründet und für europäische Studenten zum Teil in London abgehalten), führte dies 1974 schließlich zur Gründung der ESO. Es war v. a. dem ersten Schulleiter Thomas Dummer zu verdanken, dass bei dem weiten Spektrum der Lehrinhalte ein Schwerpunkt auf die osteopathischen Prinzipien gelegt wurde. Interessanterweise repräsentierten und lehrten diese beiden Männer (Dummer und Wernham) zwei nahezu entgegengesetzte Ausrichtungen der Osteopathie. Für einige Jahre gefiel es ihnen ihre Unterschiede als Vertreter zweier Perspektiven des einen Themas zu zelebrieren, dann zu tolerieren. (Später trennten sie sich und Wernham zog sich zurück in sein seit langem etabliertes Institute of Applied Technique, um das Maidstone College of Osteopathy zu gründen. Seit 1996 wurde es unter dem Namen John Wernham College of Classical Osteopathy weitergeführt.) Die Streitigkeiten nahmen jedoch deutlich zu, als die ESO noch andere Richtungen importierte, einschließlich solchen Ansätzen wie der Kranialen Osteopathie, funktionellen Techniken, METs, Strain & Counterstrain oder BLTs, die allesamt erstmalig in die Grundausbildung mit einflossen. Es entwickelten sich brüderliche Verbindungen mit zahlreichen Experten in diesen Bereichen (viele kamen aus den USA, darunter Bill Johnston, McFarlane Tilley, Larry Jones, John Upledger, Fred Mitchell und andere), so dass diese speziellen Fertigkeiten tatsächlich auf authentische Weise vorgestellt werden konnten. Es war Dummers außergewöhnliche Fähigkeit diese Vielfalt mit einzubeziehen und unter einem Dach zusammenzufügen. Dies gab der ESO ihre bemerkenswerte Qualität und hatte einen nahezu meteorhaften Anstieg ihrer Popularität zur Folge. Die Nachfrage nach Kursen explodierte förmlich, sowohl aus England wie auch aus anderen Ländern. Während diese Mischung unterschiedlichster Ideen eine wahre Herausforderung für die Studenten darstellte, so waren die nun zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zum Verständnis der Osteopathie in ihrer Breite und Tiefe von erheblichem Vorteil.

Was ich dabei jedoch nochmals betonen möchte: Auch wenn diese oder andere Schulen ihre eigene Ausrichtung schufen, so behielten sie in ihrer eigenen Tradition stets als Kern die Osteopathie. Nun beinhaltet dieser Kern eine derart schwer zu fassende Wahrheit, dass es gelegentlich zu profunden Missverständnissen und Fehlinterpretationen gekommen ist. Die Schulen hatten alle auf ihre je eigene Art und Weise mit der harten Arbeit an ihrer Beziehung zu den Prinzipien der Osteopathie zu kämpfen, was in zahlreiche intellektuelle und philosophische Auseinandersetzungen münden sollte. Der Kampf um die nahtlose Assimilation der osteopathischen Weisheit fand nicht nur in orthodoxen medizinischen Kreisen statt. Viele versuchten sie mundgerechter, bzw. fassbarer zu machen. Und genau hierin liegt eine ernst zu nehmende Gefahr. Eine Gefahr der Degeneration in eine eher abgeflachte Form manualtherapeutischer Medizin, der es an Tiefe, Scharfsinn und der Möglichkeit, im weitesten Sinne mit den menschlichen Krankheiten, oder besser, mit der menschlichen Gesundheit auf jene Art und Weise zu arbeiten, wie es unser Erbe offenbart hat, mangelt.

Wie funktioniert das alles?

Osteopathie kann über einen tiefgründigen und komplexen Prozess Zugang zur menschlichen Gesundheit erlangen und somit den Lösungsprozess unterstützen. Dies repräsentiert keinen antidotischen Ansatz, der ein Heilmittel gegen alles bereithält. Leider bemühten sich Lästerer aus den eigenen Reihen allzu oft die Osteopathie an dieses Multiple-Choice-Verfahren anzupassen und die Heilfertigkeit mit all ihrer Kunst, Kraft und Stärke zu opfern. Und all dies nur um der Modernität willen, um Osteopathie ‚up-to-date’ zu machen und all das kuriose, eher archaisch anmutende Zeug auszumerzen. Es ist traurig, ja fast tragisch mit anzusehen, dass sich der Beruf gegenwärtig im exakt gleichen Spaltungsprozess befindet.

Glücklicherweise gibt es aber einige innerhalb der Schulen, der Fakultäten und unter den hunderten von Graduierten, die Stills Bitte tiefer zu graben32 folgen. Sie sind inspiriert durch die pulsierende Botschaft der Osteopathie und wollen sie mit Leidenschaft am Leben halten. Kulturelle Strömungen und ihr materialistischer Beigeschmack behindern dies, aber einerseits sind ihre Wahrheiten es Wert erhalten zu bleiben und andererseits untermauern wir diese Wahrheiten und die Inspirationen unserer Pioniere und verschaffen ihnen zunehmende Anerkennung, insofern wir weiterhin mit Sorgfalt forschen und zugleich auf die innovativen Naturwissenschaften zurückgreifen. Diese Aufgabe ist sicherlich nicht leicht, nicht zuletzt auch deshalb, weil innovative Ansätze innerhalb der Naturwissenschaften, wie alle radikalen Vorwärtsbewegungen, charakteristischen Widerständen aus den eigenen akademischen Reihen ausgesetzt sind.

Als nächstes und für all jene, die noch wenig damit vertraut sind, lassen sie uns einmal einen Blick darauf werfen, wie neuartige Ideen bezüglich Struktur-Funktions-Wechselwirkungen im osteopathischen Denken in Erscheinung traten und sich dort mit der Zeit manifestierten, gemeinsam mit jenen außergewöhnlichen Aspekten, die mir, wie so vielen anderen auch, sehr am Herzen liegen.

Viele dieser Aspekte mögen für die meisten Studenten zunächst nur von nachrangiger Bedeutung sein, dennoch trifft dies auf einige nicht zu und bei wieder anderen handelt es sich wohl um die aufregendsten und bedeutendsten Aspekte überhaupt. Aber was liegt der praktischen Osteopathie zugrunde, was untermauert sie? In späteren Kapiteln wird einiges hiervon untersucht, im Sinne von: Was bringt alles zum Leben, was macht es lebendig und was macht es so bedeutend für den Menschen und seinen Körper? Zunächst lassen Sie uns aber einmal einen Blick auf die grundlegenden Lehren werfen und über die Art und Weise sprechen, wie diese Ideen über die Jahre erweitert wurden.

Die Kunst und Philosophie der Osteopathie

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