Читать книгу Der Regent - Roland Bochynek - Страница 13

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Da standen sie in den altehrwürdigen Gemäuern des Casinos. Trotz des Anzuges fühlte Berger sich etwas deplatziert, während Heinz aufgeregt wie ein kleiner Junge, nur die Roulette-Tische fixierte. Bevor er vorstürmen konnte, hielt Berger ihn am Arm zurück. „Mach mal langsam, der Abend ist lang. Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, welchen Betrag du einsetzen willst?“ „Ich hab fünfhundert Euro dabei, heute riskiere ich alles!“ „Also doch spielsüchtig, das kann ja heiter werden.“ Heinz wechselte gleich sein gesamtes Geld ein. Zähneknirschend holte sich Berger für fünfzig Euro Chips. Das hätte ein prima Essen gegeben, aber weniger Einsatz sähe peinlich aus. Während Heinz sich nur für den Lauf der Kugel interessierte, die Gewinnzahlen im Geiste mit seiner Statistik verglich, achtete Berger darauf, wie sich die anderen Spieler verhielten. Schließlich besuchte er zum ersten Mal eine Spielbank. Da wollte er nicht gleich als Stoffel vom Land auffallen. Dann machte ihn Heinz ungeduldig auf einen Spieltisch aufmerksam, an dem zwei Plätze frei wurden. Sie setzten sich und jeder stapelte seinen Chip-Vorrat vor sich auf.

Heinz legte sofort mit seinem Einsatz los. Je zwanzig Euro auf die Sieben, die Sechzehn, sowie die Dreißig. „Das sind die falschen Zahlen, die fallen doch gar nicht!“, dachte Berger, um sich gleichzeitig über den Gedanken zu wundern. „Woher weiß ich das denn?“ Er setzte erst mal vorsichtig fünf Euro auf Rot. Er fühlte sich auf irgendeine Art nahezu sicher, dass diese Farbe als Nächstes gezogen würde.

„Achtzehn, rot, pair“, gab der Croupier bekannt. Während man Heinz die Enttäuschung ansah, hielt es Berger für eine Selbstverständlichkeit. Ein seltsames Gefühl ließ ihn sicher und entspannt werden. Es war die Erkenntnis, dass er nicht verlieren konnte! Er fühlte regelrecht, wo die Kugel als nächstes hinrollte. Das versuchte er jetzt auszunutzen. Auf die Zahl Einundzwanzig setzte er dreißig Euro und hörte fast schon im Voraus die Stimme des Croupiers „Einundzwanzig, rot impair.“ Er hatte recht! Eintausendfünfzig Euro gewonnen, mit einem Spiel! Es war nicht sein letzter Gewinn an diesem Tag.

Am Ende des Abends hatte er mehr als die Hälfte der Zahlen richtig geraten. Heinz dagegen wurde von Pech verfolgt. Mit über einhunderttausend Euro in der Tasche verließ Berger das Casino, einen deprimierten Heinz im Schlepptau.

Der Regent

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