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Ein Imperium entsteht

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Scherer fühlte sich voll in seinem Element. Er lief quasi über vor Begeisterung. Berger versuchte, ihn etwas zu bremsen. Er erinnerte ihn gelegentlich daran, dass er auch noch eine Familie hatte. Scherer antwortete fast immer auf die gleiche Weise: „Wo außer in diesem Unternehmen, bekommt man denn noch die Chance, seine Ideen so zu verwirklichen? Das muss man doch ausnutzen!“

Scherer hatte mit Bergers Kapital Gewaltiges geleistet. Ein Firmenkauf folgte dem anderen. Die Anfangserfolge setzten sich weiter fort. Aus der Übernahme von maroden Firmen machten die beiden mit ihrem Team eine richtige Wissenschaft. Mittlerweile hatte Scherers Mannschaft schon genug Erfahrung gesammelt, um auf den ersten Blick zu erkennen, wo die Probleme der Unternehmen lagen. Meist fand man die gleichen Unzulänglichkeiten: falsches Management, ausschließlich profitorientiertes Handeln, oder zu sparsame Investitionen. Vom Umgang mit dem Personal ganz zu schweigen.

Noch positiver entwickelte sich die Abteilung Existenzgründung. Hier konnte man sich vor dem Zustrom kaum noch retten. Schnell hatte es sich herumgesprochen, dass sich innovative Ideen mithilfe der All-Invest AG optimal vermarkten lassen.

Das Unternehmen wuchs schnell. Das Führungsteam Scherer - Berger entschloss sich deshalb, Tochterfirmen zu gründen. Damit war man zum Einen mehr in der Fläche, also näher bei den Kunden, zum anderen ging man so Problemen mit dem Kartellamt aus dem Weg. Jetzt kauften die Töchter die Firmen. Die All-Invest AG entging damit dem Vorwurf, eine marktbeherrschende Stellung zu erreichen. Dass alle diese Tochterunternehmen vereint nach einer gemeinsamen Philosophie arbeiteten, interessierte die Gesetzeshüter nicht. Nach relativ kurzer Zeit gab es kaum noch eine Sparte, in der die All-Invest AG nicht mit großem Erfolg tätig war.

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