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12 Goslar

Die erzreiche Kaiserstadt


Viele Kirchen wie die Neuwerk- oder die Jacobikirche zeugen vom Reichtum der alten Kaiserstadt Goslar.

HIGHLIGHTS

Kaiserpfalz. 1040–50 von Kaiser Heinrich III. errichtet

Marktplatz von Goslar. Mit Rathaus (um 1450) und Kaiserworth (1494), früher Gildehaus der Großkaufleute und Gewandschneider

Neuwerkkirche. Dreischiffige Basilika (12. Jh.) mit weitgehend unveränderter Architektur der Entstehungszeit

Bergwerk Rammelsberg. Museum mit historischen Stollen, Schacht-, Förder- und Aufbereitungsanlagen, Maschinenhallen und Grubenbahn, Untertageführungen

Wasserwanderwege. Von Hahnenklee aus z. B. zu den Kaskaden der Auerhahnteiche

FESTE UND EVENTS

Walpurgisnacht. Hexentanz ums Walpurgisfeuer, z. B. in Hahnenklee – Altstadtfest. Unterhaltung mit Musik und Kulinarischem an drei Tagen im September – Kunsthandwerkermarkt: hochwertiges Kunsthandwerk an rund 150 Ständen in der Altstadt (Anfang August)

Der Oberharz und die Kaiserstadt Goslar ermöglichen einen tiefen Einblick in ein fast 2000-jähriges Zusammenspiel von Natur, Technik und Kultur. Gleich drei Welterbestätten, die Altstadt von Goslar, das Erzbergwerk Rammelsberg und die Oberharzer Wasserwirtschaft, tragen der Bedeutung dieser Region Rechnung.

Schon in vorchristlicher Zeit wussten die Menschen um die Erzlagerstätten im Oberharz. Bereits im frühen Mittelalter wurde die Mittelgebirgslandschaft besiedelt und Bergbau betrieben. Der Abbau und die Verhüttung der Erze begründeten den Reichtum der früheren Hanse- und freien Reichsstadt Goslar, die von 1009 bis 1253 Sitz einer bedeutenden Kaiserpfalz war. Davon zeugt in der Altstadt, die man durch das Breite Tor betritt, das im 19. Jahrhundert im Stil der Zeit »restaurierte« Gebäudeensemble aus Kaiserhaus, Kapellen und Resten einer Stiftskirche. Der Reichtum der Ratsherren, Kaufleute und Hüttenbesitzer spiegelt sich im spätgotischen Rathaus mit seinem prächtigen Huldigungssaal und dem einstigen Gildehaus Kaiserworth wider. Am Kaiserringhaus zeigt das Glockenspiel mit Figurenumgang das harte Leben der Bergleute am und im nahen Rammelsberg.

Historischer Bergbau

Von 968 bis 1988 wurden im Bergwerk Rammelsberg Blei-, Zink- und Kupfererz gefördert. Das Besucherbergwerk und das Bergbaumuseum informieren über historische Abbaumethoden, etwa im Feuergezäher Gewölbe aus dem 13. Jh., dem ältesten erhaltenen gemauerten Grubenraum Mitteleuropas, und im Roeder-Stollen. Vor der Erfindung der Dampfmaschine und des Elektromotors konnte der Bergbau im Oberharz nur mithilfe der Wasserkraft betrieben werden. Unter Einbeziehung natürlicher Wasserläufe wurde vor allem im 16. Jh. ein System von Stauseen, Teichen, Speicherbecken, Gräben und unterirdischen Leitungen angelegt, das heute teilweise in die Trinkwasserversorgung einbezogen ist. Die historischen Anlagen der Oberharzer Wasserwirtschaft verteilen sich über 25 km2 und sind auf 22 Wasserwanderwegen zu erreichen.

Infos und Adressen

ANREISE

Flug: über Hannover; Bahn: ICE/IC bis Hannover Hbf., weiter mit Regionalexpress; Auto: A7 oder A395; Tipp: kostenlose Besichtigungen mit der HarzCard

BESTE REISEZEIT

Frühling, Frühsommer und Herbst

SEHENSWERT

Marktkirche St. Cosmas und Damian. Doppeltürmige Basilika (ab 1151), Glasfenster (13. Jh.), Turmbesteigung 11–17 Uhr. Kaiserbleek 5, Goslar

Siemenshaus. Stammhaus der Unternehmerfamilie Siemens (1692/93). Schreiberstr. 12, Goslar

Oberharzer Bergwerksmuseum. Arbeitsgeräte, Über- und Untertageanlagen, Feldbahn zum Ottiliae-Schacht, täglich 10–17 Uhr. Bornhardtstr. 16, Clausthal-Zellerfeld, www.oberharzerbergwerksmuseum.de

ESSEN UND TRINKEN

Die Worthmühle. Idyllisch am Flüsschen Abzucht gelegenes Lokal mit lokalen Spezialitäten. Worthstr. 4, Goslar, www.worthmuehle.de


ÜBERNACHTEN

Hotel Kaiserworth. Stilvoll übernachten und feudal speisen. Markt 3, Goslar, www.kaiserworth.de

WEITERE INFOS

Tourist-Information Goslar: Markt 7, Goslar, www.goslar.de


Restauriert und verändert im historisierenden Stil: die Kaiserpfalz


1908 wurde die Stabkirche geweiht.

Ein besonderes Erlebnis

ERHOLUNG IN HAHNENKLEE

Noch zum Stadtgebiet Goslars gehört die Doppelgemeinde Hahnenklee-Bockswiese mit dem heilklimatischen Kurort Hahnenklee, der sich um den Kranichteich erstreckt. Wahrzeichen ist die Gustav-Adolf-Stabkirche mit ihrem Glockenspielturm, zu Beginn des 20. Jahrhunderts als freie Nachbildung der norwegischen Stabkirche Borgund ganz aus Holz errichtet. Allein zwölf Teiche des Oberharzer Wasserregals verführen zum Wandern. Einige von ihnen erschließt der als Rundwanderweg angelegte »Liebesbankweg« (7 km). Die Bocksberg-Seilbahn und seit 2014 ein Sessellift führen auf den Hausberg von Hahnenklee, den 726 Meter hohen Bocksberg, im Winter ein beliebtes Skigebiet, im Sommer ein Wanderparadies. Sportliche werden dann die Sommerrodelbahn und den Bikepark aufsuchen. Am 30. April versammeln sich im Kurpark von Hahnenklee bei der »Mystischen Walpurgisnacht« Hexen und Teufel zum Tanz um das traditionelle Hexenfeuer.

Nix wie weg! Europa

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